Pressemitteilung | ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

ver.di fordert 4,5 Prozent mehr für Beschäftigte in der privaten Versicherungsbranche und Beschäftigungssicherung

(Berlin) - 4,5 Prozent mehr Gehalt sowie Beschäftigungssicherung fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) für die rund 240.000 Angestellten des privaten Versicherungsgewerbes. Mit dieser Forderung wird ver.di am 17. Oktober in die Tarifverhandlungen eintreten. Das beschloss die Bundestarifkommission für das Versicherungsgewerbe heute in Dresden. Der Gehaltstarifvertrag läuft am 30. September 2005 aus. Die Laufzeit für den neuen Tarifvertrag soll 12 Monate betragen.

„Die Versicherungsbranche hat im vergangenen Jahr wegen des Wegfalls der Steuerfreiheit in der Lebensversicherung einen noch nie dagewesenen Nachfrageboom erlebt“, betonte ver.di-Bundes-vorstandsmitglied Uwe Foullong. „Auch für dieses Jahr werden gute Ergebnisse erwartet.“ Daher sei die 4,5-Prozentforderung, die die Inflationsrate und die Produktivitätssteigerung beinhaltet, in jedem Fall gerechtfertigt. Die Beschäftigten müssten mit einer höheren Gehaltsentwicklung an den Unternehmenserfolgen beteiligt werden. Dies sei auch dringend zur Belebung der inländischen Nachfrage und Konjunktur notwendig. Aufgrund des weiter geplanten Personalabbaus seien zudem Regelungen zur Sicherung der Beschäftigung unverzichtbar. Dazu gehöre insbesondere die Fortsetzung der Altersteilzeit, die Verlängerung der Öffnungsklausel zur betrieblichen Regelung der 30-Stunden-Woche sowie die Erhöhung der Ausbildungsquote und die Übernahme der Auszubildenden für mindestens 12 Monate. “Es muss klar sein, dass keine betriebsbedingten Kündigungen vorgenommen werden“, forderte der ver.di-Verhandlungsführer.

Eine besondere Brisanz erfährt die Tarifrunde durch das Ausscheren der Sparkassen-Versicherung Sachsen (SV Sachsen) aus der Tarifbindung. Die SV Sachsen hat kürzlich mit dem Deutschen Handlungsgehilfen Verband (DHV) einen Dumping-Tarifvertrag vereinbart, durch den die Beschäftigten massive Gehaltsabsenkungen und Arbeitszeitverlängerungen erleiden. Der Arbeitgeberverband Versicherungen hatte dabei Pate gestanden.

Foullong betonte, dass er sich deshalb auf eine harte Auseinandersetzung mit dem Arbeitgeberverband einstelle. Dazu sei die Gewerkschaft bereit und in der Lage. „Eine Absenkung der Flächentarifstandards wird ver.di nicht hinnehmen“, erklärte der Gewerkschafter.

Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V., Bundesvorstand Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin Telefon: 030/69560, Telefax: 030/69563956

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