ver.di fordert Ausbau der Künstlersozialkasse
(Berlin) - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) setzt sich für den Ausbau der Künstlersozialkasse (KSK) ein. Die Künstlersozialkasse ist ein wegweisendes, zukunftsfähiges Modell, wenn es sie nicht gäbe, müsste man sie erfinden, sagte Heinrich Bleicher-Nagelsmann, Bereichsleiter Kunst und Kultur, bei der Anhörung der Bundestags-Enquêtekommission Zukunft der Kultur.
In der Künstlersozialkasse seien freiberufliche Künstler, Publizisten und Journalisten sozialversichert. Die Einnahmen der KSK speisten sich zur Hälfte aus den Beiträgen der Versicherten sowie aus den Abgaben von Verwertern, Veranstaltern, Verlagen (insgesamt 30 Prozent) und aus einem Bundeszuschuss (20 Prozent).
Während über den Fortbestand der Künstlersozialkasse Einigkeit herrsche, sei deren Finanzierung jedoch umstritten. Um die KSK-Finanzierung langfristig sicher zu stellen, müsse es aus Sicht von ver.di nun darum gehen, die Einkommen der Versicherten zu steigern: Zum einen durch die konsequente Umsetzung des Urhebervertragsrechts, zum anderen aber auch durch gesetzliche Regelungen der Ausstellungsvergütung für bildende Künstlerinnen und Künstler. Bleicher-Nagelsmann erneuerte in diesem Zusammenhang die ver.di-Forderung, die Ausstellungsvergütung in den Entwurf zum zweiten Korb des Urheberrechts aufzunehmen.
Künstler, Schriftsteller und Journalisten hatten zeitweilig um die
Existenz der KSK fürchten müssen. Dazu hatten unter anderem kritische Äußerungen von Seiten der Verwerter und nicht zuletzt die Einladung zur Enquêtekommission selbst beigetragen. Hunderte spontane E-Mails zur Unterstützung der KSK und die Anwesenheit von Dieter Lattmann, Gründungsvorsitzender des Schriftstellerverbandes (VS) und Vater der Künstlersozialversicherung, bewogen Kommissionsmitglieder und Experten nun offenbar zu einem Votum für die Künstlersozialkasse.
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