ver.di warnt vor Placebos für die Pflegebranche
(Berlin) - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) warnt anlässlich des am heutigen Dienstag (7. Dezember 2010) geplanten Treffens zum Thema Pflege vor Kompromissen auf Kosten der Beschäftigten: "Wenn aus der Pflege-Runde im Bundesgesundheitsministerium keine Placebo-Runde werden soll, muss die Wahrheit auf den Tisch: Die Arbeitgeber wollen Kosten senken um fast jeden Preis", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Ellen Paschke.
Viele der jetzt von den privaten Arbeitgeberverbänden beklagten Probleme seien hausgemacht und eine unmittelbare Folge der "Geiz-ist-geil"-Mentalität vieler Unternehmen. Der so genannte Fachkräftemangel sei vor allem auf die schlechten Rahmenbe-dingungen für Pflegeberufe zurückzuführen. Dumpinglöhne, belastende Arbeit, mangelnde Finanzierung der Ausbildung sowie unzureichende Fort- und Weiterbildung hätten viele Arbeitgeber bewusst oder fahrlässig in Kauf genommen, um ihre Gewinne zu maximieren, kritisierte Paschke.
"Wer jetzt Betreuungs- und Qualifikationsstandards senken will, wälzt die Probleme wieder nur auf Pflegebedürftige und Beschäftigte ab", sagte Paschke.
Paschke setzte sich stattdessen für einen echten Dialog aller beteiligten Gruppen ein: "Wir brauchen keine Imagekampagnen, sondern vernünftige Löhne und akzeptable Arbeitsbedingungen, um den Herausforderungen der Zukunft begegnen zu können."
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