ver.di warnt vor Tarifkonflikt bei zwei DHL-Töchtern
(Berlin) - Nachdem die Tarifverhandlungen für die rund 1000 Beschäftigten ohne jede Annäherung auf die zweite Novemberhälfte vertagt wurden, hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) vor einem neuen Tarifkonflikt bei der zum Konzern Deutsche Post gehörenden DHL Vertriebs GmbH & Co. OHG und der DHL Verwaltungs-GmbH gewarnt. ver.di will Lohn- und Gehaltserhöhungen von acht Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten durchsetzen.
Die Arbeitgeber kündigten während der laufenden Entgelt-Tarifverhandlungen die Arbeitszeitbestimmungen zum 31. Oktober 2008 und fordern eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 40 Stunden. ver.di hat daraufhin die Tarifforderung um eine Reduzierung der Arbeitszeit um zehn zusätzliche freie Arbeitstage im Jahr erweitert.
"Verhandlungen über eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit von 38,5 Stunden kommen nicht in Frage. Die Beschäftigten im Vertrieb erbringen Spitzenleistungen. Wir werden doch nicht die notwendigen Lohnzuwächse durch eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit selbst bezahlen", sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis.
Am 1. November endet auch in der Frage der Arbeitszeit die Friedenspflicht. Die Gewerkschaft schließt Arbeitskampfmaßnahmen nicht mehr aus. "Entweder die Arbeitgeber verabschieden sich von der Forderung nach höherer Arbeitszeit und vereinbaren eine akzeptable Einkommenserhöhung, oder wir steuern in diesem Jahr in den zweiten Tarifkonflikt mit dem Postkonzern" erklärte Kocsis.
Die DHL Vertriebs GmbH & Co OHG ist die bundesweite Vertriebsorganisation für den Bereich Paket Deutschland. Die DHL Verwaltungs-GmbH erbringt vornehmlich interne IT-Services.
Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Bundesvorstand
Harald Reutter, Pressesprecher
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(el)