ver.di warnt vor Verschlechterung der Arbeitszeitrichtlinie
(Berlin) - Nur weil manchen die EuGH-Rechtsprechung nicht passt, lassen sich nicht im Handstreich sinnvolle Arbeitszeit-Vorgaben vom Tisch fegen, warnte das zuständige Bundesvorstandsmitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Ellen Paschke, im Vorfeld der bevorstehenden Sitzung des EG-Ministerrats.
Der Ministerrat plane eine Verschlechterung der Arbeitszeitrichtlinie, wonach Bereitschaftsdienst nur noch dann als Arbeitszeit angesehen werden solle, wenn er mit Aktivitäten verbunden sei. Das würde vor allem für Beschäftigte im Gesundheitsbereich wieder unerträgliche, überlange Arbeitszeiten bedeuten, machte Paschke deutlich. Auch für die Patienten sei es nur schädlich, wenn sie von übermüdetem Personal behandelt würden. Paschke appellierte an die Bundesregierung, alles zu tun, um dieser Entwicklung rechtzeitig Einhalt zu gebieten.
In vielen Einrichtungen des Gesundheitswesens würden zur Zeit Verhandlungen über neue Arbeitszeitmodelle geführt. Die beabsichtigten Änderungen konterkarierten alle Bemühungen der daran beteiligten Interessenvertretungen.
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