Pressemitteilung | Hartmannbund – Verband der Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.

Verband begrüßt Votum für Verlängerung der AKR-Testphase

((Berlin) - Winn: "Gewonnene Zeit muss für notwendige Korrekturen genutzt werden!"

Das Votum der KBV-Vertreterversammlung für einen Aufschub der "Scharfstellung" der Ambulanten Kodierrichtlinien (AKR) bis Anfang 2012 ist vom Vorsitzenden des Hartmannbundes, Hon.-Prof. Dr. Kuno Winn, ausdrücklich begrüßt worden. "Die Verlängerung der Übergangsphase wäre aber zunächst nur ein Teilerfolg", sagte Winn. Vor allem komme es darauf an, die gewonnene Zeit zu nutzen, um die AKR wirklich praxistauglich zu gestalten. Inwieweit Gesetzgeber und Kassen darüber hinaus dem Beschluss der Vertreterversammlung folgen würden, zur Ermittlung der Morbidität nur repräsentativ ausgewählte Ärzte zu einer entsprechenden Kodierung zu verpflichten, bleibe "mit Spannung" abzuwarten, so Winn ergänzend.

Winn betonte, der Hartmannbund erkenne grundsätzlich die Notwendigkeit einer sauberen Kodierung ärztlicher Diagnosen. Dies liege im Interesse der Patienten, die Anspruch auf eine detaillierte Dokumentation ihrer Erkrankung hätten, und diene darüber hinaus - nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer morbiditätsorientierten Vergütung - der Transparenz bei der Abrechnung erbrachter Leistungen. Die bisher vorliegenden AKR stellten jedoch Anforderungen, die weder der Relevanz bei Behandlungen noch der Realität des ärztlichen Arbeitsalltags gerecht würden. Winn: "Der Hartmannbund fordert, Diagnosen nur soweit erfassen zu lassen, wie dies - in Abhängigkeit vom Fachgebiet - für eine erfolgreiche Behandlung notwendig ist." Praxisferne Bürokratie und Datenwahnsinn dürften nicht zum Zuge kommen.

Der Hartmannbund-Vorsitzende bekräftigte seine Forderung an die KBV nach mehr Transparenz: "Bei allem Respekt für das Votum für die Verlängerung der AKR-Testphase: Es kommt nun in den nächsten Monaten darauf an, dass die KBV im offenen Dialog mit der Ärzteschaft die notwendigen Korrekturen auch wirklich umsetzt. Denn sonst ist durch die heutige Entscheidung am Ende nichts gewonnen."

Quelle und Kontaktadresse:
Hartmannbund - Verband der Ärzte Deutschlands e.V., Hauptgeschäftsstelle Pressestelle Schützenstr. 6a, 10117 Berlin Telefon: (030) 2062080, Telefax: (030) 20620829

(mk)

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