Pressemitteilung | Die Verbraucher Initiative e.V.

Verbraucher Initiative zum aktuellen Fleischskandal

(Berlin) - Planmäßige Täuschung, Missachtung von Gesetzen und das Spiel mit der Gesundheit der Verbraucher – die Nachrichten über Verstöße gegen so ziemlich jede Regel in der Fleischindustrie reißen nicht ab. Erneut hat ein fleischverarbeitender Betrieb Ekelerregendes vermarktet und die Verbraucher getäuscht. Die Verbraucher Initiative fordert die endgültige Schließung der betreffenden Firma und die Bekanntgabe aller Abnehmer und Händler dieser Ware. Der Bundesverband sprach sich außerdem heute in Berlin für eine glaubwürdige Qualitätssicherung im Handel aus.

Der aktuelle Fall eines niedersächsischen Geflügelverarbeiters lässt tief in die Gepflogenheiten der fleischverarbeitenden Industrie und des Lebensmittelhandels blicken. „Nur drastische Konsequenzen führen dazu, dass diese wiederholt bekannt gewordenen Praktiken ein Ende finden“, so Laura Groche, Ernährungsreferentin der Verbraucher Initiative. Von den zuständigen Behörden erwarte der Bundesverband die Bekanntgabe auch der Unternehmen, die Ware aus dem betreffenden Betrieb weiterverarbeiteten oder in den Handel brachten.

Aus Sicht der Verbraucher Initiative ist es offenkundig, dass es Betriebe in der Fleischindustrie gibt, die ihr Geld planmäßig mit Betrug und Gesetzesverstößen verdienen. Dramatisch sei, dass der Handel offenbar so wenig an der Qualität der angebotenen Ware interessiert sei, dass er seine Zulieferer nicht genau kontrolliere. „Es ist ein Skandal, dass auch in der weiter verarbeitenden Industrie nicht die Qualität, sondern lediglich der Preis der Rohstoffe im Mittelpunkt steht“, so Laura Groche.

Die Verbraucher Initiative sprach sich für wirksame Eingangskontrollen und glaubwürdige Eigenkontrollsysteme im Lebensmittelhandel aus. „Verbraucher können nicht erkennen, dass das „Frischfleisch“ nur aufgetaut ist. Sie sehen nicht, ob Wasser ins Geflügelfleisch gespritzt wurde“, so die Ernährungsreferentin. Es werde Zeit, dass der Handel endlich seiner Verantwortung für die Qualität und Sicherheit seiner Angebote nachkomme.

Quelle und Kontaktadresse:
Die Verbraucher Initiative e.V. Georg Abel (V.i.S.d.P.) Elsenstr. 106, 12435 Berlin Telefon: (030) 5360733, Telefax: (030) 53607345

(sa)

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