Pressemitteilung | WBO - Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen e.V.

Verdi überzieht: Drei Streiktage vor der ersten Verhandlungsrunde sind kontraproduktiv

(Böblingen) - "Zum jetzigen Zeitpunkt so massiv zu streiken, ist überzogen und unverhältnismäßig, Verdi verspielt hier vorschnell Vertrauen", so Witgar Weber, Geschäftsführer des Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) zu den Arbeitsniederlegungen im privaten Omnibusgewerbe. Die eigentlichen Verhandlungen beginnen am Donnerstag, 07. Februar.

Nach den Arbeitsniederlegungen am gestrigen Montag werden heute Betriebe in Reutlingen, Heilbronn, Schwäbisch Hall, Ludwigsburg und Böblingen, zum Teil ganztägig bestreikt.

Trotz rechtzeitiger Ankündigungen ist es vielen ÖPNV-Nutzern nicht möglich, auf alternative Beförderungsmittel auszuweichen. Verdi nimmt das billigend in Kauf. Die massiven Streikaktionen noch vor der ersten Verhandlungsrunde tragen offensichtlich die Handschrift des neuen Verhandlungsführers bei Verdi. In der Lohnrunde 2016 kam man gänzlich ohne Streiks aus und hat in zwei Verhandlungsrunden einen Abschluss erarbeitet. Hierzu Witgar Weber: "In der letzten Lohnrunde 2016 war Konsens, dass beide Verhandlungspartner gut daran tun, möglichst ohne Arbeitsniederlegungen zu einem für beide Seiten akzeptablen Ergebnis zu kommen. Da hat man sich auf die Inhalte konzentriert! Hiervon scheint Verdi nun abzurücken."

Die massiven Aktionen zeigen: Verdi agiert dieses Jahr tatsächlich neu und anders. Ohne Not zu Lasten von Schülern, Pendlern und allen anderen auf den ÖPNV angewiesenen Personen zu streiken, ist aber nicht geeignet, eine Verhandlungsposition auf Augenhöhe aufzubauen.

Die betroffenen Unternehmen können die Verdi-Strategie nicht nachvollziehen. Aus der WBO-Geschäftsstelle berichtet Yvonne Hüneburg, stellv. Geschäftsführerin des WBO: "Unsere Mitgliedsbetriebe sind sauer! Das ganze Jahr stellen sie einen pünktlichen und verlässlichen ÖPNV für ihre Fahrgäste sicher. Sie dürfen erwarten, dass Streik als letztes Mittel eingesetzt wird, aber doch nicht bevor es losgeht!". Und weiter: "Diese Verdi-Rechnung wird nicht aufgehen - nicht gegenüber den Unternehmen und nicht gegenüber den Fahrgästen, die hierfür zurecht kein Verständnis aufbringen können!".

Hintergrund: Ein Busfahrer in den WBO-Mitgliedsbetrieben verdient durchschnittlich 3.500 - 4.000 Euro brutto, und die Löhne werden jedes Jahr erhöht. Dies zeigt, wie wichtig es den Unternehmen ist, dass das Personal gut bezahlt wird und Anerkennung für die verantwortungsvolle Tätigkeit findet. Die Verdi-Forderung von 5,8 Prozent mehr Lohn ist unverhältnismäßig: "Der Fahrgast ist nicht das Verdi-Sparschwein! Viele ÖPNV-Nutzer sind auf einen bezahlbaren ÖPNV angewiesen. Als verantwortungsvoller Sozialpartner steht der WBO zu einer guten Entlohnung - aber im Gegensatz zu Verdi haben die privaten Omnibusunternehmen auch den Fahrgast im Blick.

Quelle und Kontaktadresse:
WBO - Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V. Klaus Zimmermann Dornierstr. 3, 71034 Böblingen Telefon: (07031) 62301, Fax: (07031) 623116

(sf)

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