Verhandlungsauftakt für Versicherungsbeschäftigte: ver.di fordert 4,5 Prozent mehr Geld und Kündigungsausschluss
(Berlin) - Am morgigen Montag (17. Oktober) beginnt in München die erste Tarifverhand¬lungsrunde für die rund 240.000 Beschäftigten der deutschen Versicherungswirtschaft.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert für sie eine Anhebung der Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 4,5 Prozent. Des Weiteren müssten die rückläufige Ausbildungs¬quote erhöht und mit Übernahmegarantien versehen sowie die Sicherung von Arbeitsplätzen geregelt werden.
Das Versicherungsgewerbe ist eine Zukunftsbranche mit sehr guten wirtschaftlichen Ergebnissen und guten Aussichten, sagte ver.di-Verhandlungsführer Uwe Foullong: Daran müssen die Beschäftigten beteiligt werden.
Bei weiteren Rationalisierungen und Umstrukturierungen müssten betriebsbedingte Kündigungen künftig ausgeschlossen sein. Hintergrund dieser Forderung seien Pläne einiger großer Ver¬sicherungskonzerne, trotz hoher Gewinne Arbeitsplätze zu vernichten.
Das aktuelle Beispiel Allianz-Versicherung zeigt, dass selbst Beschäftigte aus Unternehmen mit Rekordgewinnen Angst um ihren Arbeitsplatz haben müssen. Deshalb brauchen wir für solche Fälle den tariflich gesicherten Kündigungsausschluss bei Um¬strukturierungen, machte Foullong deutlich. Auch die Ver¬sicherungsunternehmen müssen ihre gesellschaftliche Verant¬wortung verbindlich wahrnehmen.
Um die Arbeitsplätze zu sichern, sei es darüber hinaus notwendig, den bis Ende dieses Jahres befristeten Altersteilzeit-Tarifvertrag zu verlängern. Für die betrieblichen Regelungen zur 30-Stunden-Woche müsse zukünftig ein 50-prozentiger Gehaltsausgleich vereinbart werden, um einen Anreiz für beschäftigungssichernde Arbeitszeitregelungen zu schaffen. Dafür bedürfe es einer Öffnungsklausel zur Einführung einer 30-Stunden-Woche.
Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V., Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/69560, Telefax: 030/69563956
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