Pressemitteilung | k.A.

Verlängerte Kernenergielaufzeit / Energieintensive Unternehmen erwarten sinkende Strompreise

(Essen) - Sollten die Laufzeiten der Kernkraftwerke, also deren „goldenes Ende“, verlängert werden, müsse dies selbstverständlich auch zu Strompreissenkungen führen, so der VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft. Immerhin hätten die Betreiber vor dem Hintergrund des vorzeitigen Kernenergieausstiegs ihre Investitionen in die Kernkraftwerke beschleunigt über höhere Strompreise refinanziert. Alle Windfall-Profits müssten bei einer Laufzeitverlängerung angemessen an die Kunden ausgeschüttet werden. Jüngste Äußerungen aus der Versorgungswirtschaft zeigten, freiwillig werde das nicht geschehen. Hier müsse daher eine klare politische Regelung zur Entlastung der Energie¬kunden getroffen werden. Es gehe nicht an, dass durch staatliche Maßnahmen, die nichts mit Marktgeschehen zu tun hätten, erneut Windfall-Profits bei den Versorgern anfielen.

Ein Einfluss auf die Strompreise der Haushalte sei bei einem angemessen niedrigeren Strompreis für stromintensive Kunden ausgeschlossen. Beide Kundengruppen würden weiterhin ihre vollen Kostendeckungsbeiträge leisten. Es subventioniere daher nicht eine Verbrauchergruppe die andere. Vielmehr würden die Windfall-Profits der Versorger reduziert und anders verteilt. Es gebe dann eben unterschiedliche Preise für ganz unterschiedliche Kundengruppen – wie auf allen Märkten im Wettbewerb üblich. Bei Strom gebe es dies leider nicht. Wolle ein Kunde etwa ein Auto kaufen, handele er und bekomme einen Rabatt. Der Händler sei ja an dem Kunden interessiert und müsse einen Wechsel zu einem anderen Anbieter befürchten. Kaufe ein Flottenbetreiber viele 100 Autos, wundere sich doch auch niemand über wesentlich höhere Rabatte. Das sei bei Wettbewerbsdruck ein ganz normaler Vorgang.

An der EEX würden nur etwa 14 Prozent des gesamten deutschen Stromumsatzes gehandelt. Dies sei Strom für Spitzenbedarf oder strukturierte Beschaffung und habe wenig mit dem weitaus größeren Strommarkt der Vollversorgung zu tun. Bevor von echtem Wettbewerb auf dem Strommarkt gesprochen werden könne, müssten Politik und Kartellamt dem engen Oligopol wirksam begegnen.

Dr. Alfred Richmann, VIK-Geschäftsführer, dazu: „Es muss endlich aufhören, dass der höchste für eine MWh-Strom zu erzielende Preis an der EEX der alleinige Maßstab für alle Strompreise sämtlicher Kunden ist! Die Laufzeit der Kernkraftwerke soll sich an deren Sicherheit und Wirtschaftlichkeit orientieren, mit einer angemessenen Aufteilung der Windfall-Profits zugunsten der Kunden.“

Quelle und Kontaktadresse:
VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V. Richard-Wagner-Str. 41, 45128 Essen Telefon: 0201/810840, Telefax: 0201/8108430

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