Pressemitteilung | Verband Fenster + Fassade (VFF)

VFF-Fachtagung zu Technik und Normung im Fenster- und Fassadenbau / Lüftung muss geplant werden

(Frankfurt) - Die Lüftung regelt sich nicht "von alleine". Das gilt auch für moderne Fenster mit ihrer sehr geringen Luftdurchlässigkeit. Lüftung muss geplant werden, egal ob es sich um natürliche oder mechanische Lüftung handelt. Das Thema Lüftung bildete deshalb einen Schwerpunkt der Fachtagung "Normung und Technik", die mit über 40 Teilnehmern am 23. August in Kassel stattfand. "Beachtet man bei neuen Fenstern nicht die geänderten Bedingungen und wird unverändert und damit unzureichend oder falsch gelüftet, kann es zu erhöhter Feuchtigkeit bis hin zur Schimmelbildung kommen", erklärte Frank Koos, stellvertretender Geschäftsführer und verantwortlich für technische Fragen beim Verband der Fenster- und Fassadenhersteller e.V. "Wir empfehlen dem Fensterhersteller, Kunden mit einem schriftlichen Hinweis auf die Lüftungsproblematik hinzuweisen. Dies gilt vor allem beim Einbau neuer Fenster in alte Bausubstanz."

Schon mit seiner Themenstellung "Natürliche Lüftung - kontrolliert möglich?" warf Herbert Scheller als Sachverständiger die zentrale Frage nach einer praktikablen Regelung der Lüftung auf. Denn "mit der Fensterlüftung sind zwei Probleme verbunden, welche sich leider nicht regeln lassen. Es ist einerseits die Unberechenbarkeit der tatsächlichen Luftwechselrate, und es ist vor allem die Unzulänglichkeit des Nutzers." Trotz aller Einsicht in die theoretischen Möglichkeiten bleibt gemäß dem Produkthaftungsgesetz "für den Fensterhersteller nur die Pflicht, schriftlich auf bestimmte Zusammenhänge hinzuweisen, insbesondere beim Einbau neuer Fenster in die alte Bausubstanz". Deswegen fügte Scheller seinem Vortrag auch einen Beispieltext für solch einen Hinweis bei. Dass die Lüftungsplanung vom Planer oft vernachlässigt wird, war einer der Ausgangspunkte des Referats von Dr. Philipp Plathner vom ift. Er stellte den Entwurf einer "Richtlinie zur Bewertung von Fensterlüftern" vor. Damit soll Planern und Fensterbauern eine praktikable Grundlage für die Beurteilung der Leistungseigenschaften von Fensterlüftern an die Hand gegeben werden. Der zweite Teil der Richtlinie gibt dann auf dieser Basis Einsatzempfehlungen für Fensterlüfter.

"Neue Dimensionen der Pulverlack Qualitäten" und die "fachgerechte Verglasung und Risiken im Falzraum" waren weitere Themen der Tagung. Aus zentralen Themenbereichen der aktuellen Normung stellte Frank Koos vom VFF das künftige CE-Zeichen vor und erläuterte die Anforderungen für die Unternehmen. Dr. Hans Schneider vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg präsentierte schließlich die Entwürfe der Bauregelliste und Liste der Technischen Baubestimmungen 2006 mit der vorgesehenen bauaufsichtlichen Umsetzung der harmonisierten Produktnormen für Fenster, Türen, Glas und Vorhangfassaden in Deutschland.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Fenster- und Fassadenhersteller e.V. Pressestelle Walter-Kolb-Str. 1-7, 60594 Frankfurt am Main Telefon: (069) 955054-0, Telefax: (069) 955054-11

(bl)

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