Pressemitteilung | VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz

VIER PFOTEN bittet um Rücksicht für Wildtiere: Brut- und Setzzeit hat begonnen

(Hamburg) - Auch wenn die Tage zum Teil noch empfindlich kalt sind, ist die Brut- und Setzzeit bereits im vollen Gange: Vögel bauen ihre Nester, Wildschweine bringen ihre Frischlinge zur Welt und Dachse sind schon fleißig dabei, ihren Nachwuchs aufzuziehen. Zum Schutz der heimischen Wildtiere appelliert die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN an alle Hundehalter:innen, ihre Vierbeiner stets anzuleinen und nicht abseits der Wege zu spazieren.

"Momentan ist viel los in Wald und Flur", sagt Eva Lindenschmidt, Diplom-Biologin und stellvertretende Betriebsleiterin bei TIERART Wildtierstation von VIER PFOTEN. "Viele Vögel, beispielsweise Schwäne oder Gänse, beginnen nun mit Nestbau und Brutzeit. Die ersten Dachse säugen bereits ihre Jungen, genau wie Wiesel, Feldhasen oder Füchse. Wird ein Muttertier von einem Hund gehetzt, kann das dramatische Folgen haben. Denn auch wenn es davonkommt, verbrennt es wertvolle Energie. Ist die Mutter zu geschwächt, kann das im schlimmsten Fall den Tod der Jungtiere bedeuten. Verantwortungsbewusste Hundehalterinnen oder Hundehalter sollten in den nächsten Monaten Rücksicht nehmen und ihren den Hund im Wald oder auf Wiesen nicht von der Leine lassen."

Bodenbrüter in Gefahr

Ein Hund muss gar nicht aktiv auf die Jagd gehen, um Schaden anzurichten. Viele Tiere, wie etwa junge Feldhasen oder Kitze, sind sehr gut getarnt und flüchten nicht, wenn sich ein Hund nähert. Auch Bodenbrüter sind von herumstreunenden Vierbeinern gefährdet. "Viele selten gewordene Vögel wie etwa Kiebitze oder Rebhühner bauen ihre Nester zwischen Gräser und Sträucher. Sowohl das Nest als auch die Eier sind sehr gut getarnt. Kommt ein Hund zu nahe, flüchtet der Vogel und das Gelege bleibt schutzlos und kalt zurück. Die Eier sind dann leichte Beute für Fressfeinde", sagt Eva Lindenschmidt.

Auch für Menschen gilt: Abstand halten

Wer im Wald oder am Wegesrand ein Jungtier entdeckt, sollte es nicht gleich anfassen und mitnehmen. Häufig befindet sich das Muttertier in der Nähe. "Solange ein Mensch präsent ist, wird das Muttertier Abstand halten. Findet man beim Spazierengehen beispielsweise ein Kitz, sollte man das Tier aus der Distanz beobachten. Nur wenn die Mutter nicht zurückkehrt oder das Tier eindeutig verletzt ist, sollte man eingreifen und sich an die nächste Wildtierstation wenden", rät die Biologin.

Vorsicht bei Wildschweinen

Auch viele Wildschweine bringen im Frühling ihre Jungen zur Welt. Frischlinge sind häufig sehr neugierig und nehmen beim Anblick von Menschen nicht zwingend Reißaus. Aber Achtung: Wo Frischlinge sind, ist die Bache meist nicht fern und das kann gefährlich werden. "Bachen, also weibliche Wildschweine, beschützen ihren Nachwuchs energisch. Wenn die Kleinen Angstlaute von sich geben, wird sie vehement gegen die vermeintliche Bedrohung vorgehen - ganz gleich, ob das ein Mensch ist oder ein Hund", so Lindenschmidt. Wer also Wildschweine mit Nachwuchs sieht, sollte einen großen Bogen um die Tiere machen.

Quelle und Kontaktadresse:
VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz Susanne von Pölnitz, Pressesprecherin Schomburgstr. 120, 22767 Hamburg Telefon: (040) 399249-0, Fax: (040) 399249-99

(mw)

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