Pressemitteilung | VIK - Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V.
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VIK legt industriepolitische Leitplanken für grüne Leitmärkte vor

(Berlin) – Der Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK) hat sein Positionspapier „Grüne Leitmärkte als industriepolitisches Instrument“ vorgelegt. Der VIK begrüßt die Absicht der Bundesregierung, über Nachfrageimpulse den Markthochlauf klimafreundlicher Grundstoffe zu unterstützen, macht jedoch deutlich, dass grüne Leitmärkte klar differenziert und praxistauglich ausgestaltet werden müssen.

„Grüne Leitmärkte sind kein universelles Instrument, sondern wirken dort, wo Produkte klar definiert sind und eine Anbindung an die öffentliche Beschaffung besteht“, betont Christian Seyfert, Hauptgeschäftsführer des VIK. „Für Stahl und Zement ist das konkret umsetzbar, auch Papier bietet Potenzial. In der Chemie benötigen wir hingegen andere Market-Pull-Mechanismen, die der Komplexität der Wertschöpfungsketten gerecht werden.“

Verknüpfung mit dem Sondervermögen als Chance

Mit dem Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität bietet sich die Chance, CO₂-arme Grundstoffe in Infrastrukturvorhaben zu verankern. Öffentliche Auftraggeber können mit Pilotbeschaffungen Nachfrage und Planungssicherheit für die Industrie schaffen und so Transformation und industrielle Wertschöpfung in Europa gleichermaßen unterstützen.
„Jetzt, wo erhebliche Mittel für Infrastruktur bereitstehen, muss der Staat zeigen, dass er seine Klimaziele nicht nur formuliert, sondern selbst umsetzt“, so Seyfert. „Ausschreibungen sollten gezielt den Einsatz in Deutschland und der EU produzierter, emissionsarmer Produkte entsprechend ihrer Marktverfügbarkeit berücksichtigen. Öffentliche Investitionen wirken so doppelt: Sie stärken die Infrastruktur und zugleich Resilienz und Versorgungssicherheit der industriellen Basis.“

EU-weite Standards und flankierende Maßnahmen

Der VIK fordert dazu eine schnelle Reform des Vergaberechts, damit klimafreundliche Produkte bei öffentlichen Ausschreibungen leichter berücksichtigt werden können.
Flankierend erforderlich sind ein wirksamer Carbon-Leakage-Schutz, steuerliche Impulse, Bonus- und Prämiensysteme zur Stärkung privater Nachfrage sowie eine Vergaberechtsreform für rechtssichere Klimakriterien.

„Grüne Leitmärkte können zur industriellen Transformation beitragen. Sie ersetzen aber keine umfassende Standortpolitik“, fasst Seyfert zusammen. „Entscheidend sind klare Anwendungsbereiche, verlässliche Rahmenbedingungen und eine europäisch abgestimmte Umsetzung.“

Quelle und Kontaktadresse:
VIK - Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V., Matthias Nuyken, Pressesprecher(in), Leipziger Platz 10, 10117 Berlin, Telefon: 030 2124920

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