VKA betreibt Stimmungsmache gegen Ärzte
(Dresden/Berlin) - Unterbesetzte Stationen, überbordende Bürokratie und unterbezahlte Nachtdienste - die Arbeitsbedingungen der Ärzte an kommunalen Kliniken sind alles andere als attraktiv. Es läge an den kommunalen Kliniken diese Zustände zu beseitigen, um im Wettbewerb mit anderen Krankenhausträgern nicht vollends ins Hintertreffen zu gelangen. Stattdessen aber ergeht sich die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) in wüster Polemik gegen die Ärzte. "Die Ärztinnen und Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern arbeiten am absoluten Limit und werden dafür auch noch von den Großmuftis der kommunalen Arbeitgeberverbände als privilegierteste Berufsgruppe verhöhnt. Die Behauptung der VKA, wir würden Gewerkschaftspolitik auf Kosten der Allgemeinheit betreiben, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Es sind doch die Arbeitgeber selbst, die durch ihre Untätigkeit und völlige Verkennung der Realität die Ärzte aus den kommunalen Häusern treiben und dadurch die stationäre Grundversorgung der Patienten in Gefahr bringen. Der VKA fehlen schlicht die Argumente. Deshalb versucht sie mit Sozialneid und Stimmungsmache in den Kliniken die moderaten Forderungen der Ärzte nach einer besseren Bezahlung ihrer Tages- und Nachtarbeit zu diskreditieren. Es wird beim Versuch bleiben", sagte Rudolf Henke, 1. Vorsitzender des Marburger Bundes, zum Auftakt der 117. Hauptversammlung der Ärztegewerkschaft in Dresden.
Der angekündigte Streik der Krankenhausärzte richte sich nicht gegen die Patienten, betonte Henke. "Wir kämpfen für bessere Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung der Ärzte an kommunale Kliniken. Wir kämpfen dafür, dass Ärzte für ihre Nachtarbeit nicht mit einem Minus bestraft werden. Wir wollen, dass die hochqualifizierte Arbeit der Kolleginnen und Kollegen endlich wertgeschätzt wird." Die hohen Beträge für aushelfende Honorarärzte zeigten, dass die Krankenhausbudgets die Mittel für eine Erfüllung der MB-Forderungen zuließen. Inzwischen werde auch von manchen Krankenhausarbeitgebern eingeräumt, dass vergleichbare Tarifsteigerungen der Klinikärzte keine finanzielle Überforderung der Krankenhäuser bewirkt haben. So hat die Krankenhausgesellschaft der Hansestadt Bremen ermittelt, dass die Personalkostenerhöhungen durch Tarifsteigerungen der Ärzte in den Jahren 2008 und 2009 geringer waren als die Personalkostenerhöhungen durch Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst (TVÖD).
Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband
Hans-Jörg Freese, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Reinhardtstr. 36, 10117 Berlin
Telefon: (030) 746846-0, Telefax: (030) 746846-16