Pressemitteilung | Verband der leitenden Krankenhausärztinnen und -ärzte e.V. - Hauptgeschäftsstelle Düsseldorf

VLK kritisiert die weiterhin unzureichende finanzielle Unterstützung der Kliniken

(Berlin/ Düsseldorf) - Den Versprechen des Bundesgesundheitsministers müssen jetzt rasch Taten folgen. Der Streit, ob die Finanzierung des Schutzschirms 2.0 aus Steuer-oder Kassenmitteln erfolgen soll,der denHauptgrund für den jetzt unzureichenden Schutzschirm darstellt, muss sofort beendet werden. Ergefährdet die Versorgung der Patienten. Die dringendeund richtige Forderung der Länder nach einer Ausweitungließ man im parlamentarischen Prozessim Wesentlichen ins Leerelaufen.

Es bleibt auch nach dieser Nachbesserung dabei: der Schutzschirm 2.0 ist zu klein und in der Umsetzung zu kompliziert. Er deckt gerade einmalca. 25 Prozent der betroffenen Kliniken ab und Zahlungen sind bisher kaum erfolgt. DieKliniken sind mit der Behandlungder COVID-19 Patienten an ihre Kapazitätsgrenze gekommen. Auf den Intensivstationen liegen aktuell 5.649 und auf den Allgemein-bzw. Isolierstationen ca. 25.000 Patienten mit komplexem Behandlungs-, Isolier-und Personalbedarf. Dazu muss der Regelbetrieb stark eingeschränkt werden.

Auf eine behördliche Anordnung der Einschränkung des Regelbetriebs hat man auf Bundesebene bewusst verzichtet, um keine Zahlungsverpflichtung einzugehen. Dadurch brechen die Einnahmen weg, da im DRG Entgeltsystem nur erbrachte Leistungen und keine Vorhaltekosten bezahlt werden. Dies muss ohnehin dringend geändert werden. Jetztist der Zeitpunkt zur Tat zu schreiten. Es betrifft alle Kliniken, kleine wie große. Vor diesem Hintergrund darf es nicht sein, dass Kliniken gezwungen werden Personal, insbesondere im ärztlichen Bereich, einzusparen um die Mindereinnahmen - bedingt durch geringere Fallzahlen und höhere Kosten durch Corona - abzufangen. Dann liefe auch die angekündigte Gehaltsgarantie ins Leere.

Die Unterstützungsmaßnahmen müssen weit überdie derzeitige Laufzeit bis 31.01.2021 hinaus verlängert werden: Nur so können die Kliniken die enormen Herausforderungen der kommenden Wochen und Monate bewältigen und damit den entscheidenden Betrag zur Bewältigung der Pandemie leisten.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der leitenden Krankenhausärzte Deutschlands e.V. (VLK) Pressestelle Tersteegenstr. 9, 40474 Düsseldorf Telefon: (0211) 454990, Fax: (0211) 451834

(sf)

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