Pressemitteilung | Verband Fenster + Fassade (VFF)

Volles Haus bei der Fachtagung Automation 2012: Informationsveranstaltung des VFF (Verband Fenster + Fassade) in Zusammenarbeit mit dem ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V.) ausgebucht

(Helpsen) - Am 25.09.2012 fand die Fachtagung Automation, die erstmalig in Zusammenarbeit mit dem ZVEI durchgeführt wurde, im HAUTAU PIZ statt. Rund 80 Teilnehmer aus der Fenster- und Fassadenbranche sowie der Beschlag- und Automationsindustrie folgten der Einladung des VFF und erlebten spannende und interessante Vorträge namhafter Referenten.

Den Auftakt der Veranstaltung übernahmen die geschäftsführende Gesellschafterin der HAUTAU GmbH, Petra Hautau, und Udo Diesmann, Bereichsleiter Gebäudeautomation bei HAUTAU und Vorsitzender des Arbeitskreises Automation. Der Arbeitskreis wurde 2008 durch HAUTAU im VFF initiiert. Rückblickend stellte Petra Hautau fest, dass "ein kleiner Stein, den man damals ins Wasser geworfen habe, beginne große Kreise zu ziehen" - oder anders ausgedrückt - die Automation für die Branche ein ganz wichtiges Thema geworden ist. Dies wurde auch von VFF-Geschäftsführer Ulrich Tschorn unterstrichen, der mit Udo Diesmann die Moderation übernahm. "Wir freuen uns, dass unser Angebot so gut angenommen wird - aber gerade im Bereich Gebäudeautomation gibt es natürlich zahlreiche Chancen und Aufgaben für unsere Branche", so Ulrich Tschorn.

Anwender - Im Fokus der Gebäudeautomation
Welche Möglichkeiten im Bereich Fenster und Fassade angeboten werden und wie Anwender die verfügbaren Technologien wahrnehmen, stellte Prof. Dr. Michael Krödel von der FH Rosenheim in seinem Vortrag "Einführung in die Gebäudeautomation" vor. Er machte in seinem Vortrag deutlich, dass die Fassade im Wandel zum mechatronischen Element begriffen ist und zahlreiche Chancen für die zukünftige Positionierung des Fenster- und Fassadenbauers bietet. Die Akzeptanz von Neuerungen der Gebäudeautomation stelle sich durch intuitive Bedienung und einen sofort spürbaren Nutzen ein. Automatische Zugangskontrolle, Lüften mit motorischen Fenstern, Sicht- und Sonnenschutz - das ist nur eine kleine Auswahl der Möglichkeiten, die den Nutzern mehr Komfort, Sicherheit und Energieeinsparung bieten. Jedoch haben die einzelnen Zielgruppen im Hinblick auf Alter, Nutzungsverhalten und Akzeptanz auch unterschiedliche Anforderungen. "Es ist nicht immer nötig, das komplette Haus automatisieren zu lassen - hier muss aus der Sicht der Anwender gearbeitet werden. Weniger ist eben manchmal mehr", so das Credo.

Hersteller berichten
Wie Hersteller von Fenstern, Fassaden und Haustüren mit dem Thema Automatisierung umgehen, welche Herausforderungen bestehen und Chancen sich bieten, wurde in drei Erfahrungsberichten von VFF-Mitgliedsunternehmen wiedergegeben.
Josef Scheuer, Geschäftsführer der Fa. Bayerwald - Fenster Haustüren GmbH & Co. KG, berichtete über die Erfahrungen mit automatisierten Haustüren - von der Idee zur motorischen Öffnung, über die erste Mustertür bis zur Serienreife inkl. aller Hemmnisse. Oliver Windeck, Geschäftsführer der Metallbau Windeck GmbH, trug seine Erfahrungen im Bereich automatisierter Fassaden vor und forderte bessere Voraussetzungen bei der Fassadenplanung. Er machte aber auch auf die nach wie vor bestehenden Schwierigkeiten bei der Abgrenzung, der Verantwortung und der Definition von Übergabeschnittstellen aufmerksam. Wie Automation von Fenstern umgesetzt werden kann, berichtete Engelbert König von der Fa. Internorm International GmbH am Beispiel eines Fensters mit im Scheibenzwischenraum liegendem, automatischem Sonnenschutz, dass durch Solarkollektoren unabhängig von jedwedem Anschluss und leicht zu handhaben ist. "Es ist schon erstaunlich, wie Deckungsgleich die Herausforderungen und Schwierigkeiten der Gebäudeautomation in unserer Branche wahrgenommen werden - aber über eines ist man sich ebenso sicher: Herausforderungen bieten Chancen", fasste Ulrich Tschorn abschließend zusammen.

Natürliche Lüftung mit motorischen Fenstern
In ihrem Vortrag "Kontrollierte natürliche Lüftung mit motorischen Fenstern" stellte Prof. Dr. habil. Ursula Eicker vom Zentrum für angewandte Forschung/Nachhaltige Energietechnik die ZVEI-Studie "Pro Fensterlüftung" vor. In der Studie werden Potentiale und Energieeffizienz auf Basis der unterschiedlichen natürlichen Lüftungskonzepte betrachtet. Das Ergebnis: Lüften ist nicht gleich Lüften - ausschlaggebend sind hier Position, Ausführung sowie Lüftungsarten und -dauer.

Wir haben die Produkte - aber wer montiert sie?
Die Integration von elektrischen Systemen in Steuerungen und Gebäudetechnik erfordern beim Fenster- und Fassadenbauer ein Grundwissen über die eingesetzten Bauteile und deren Installation. In der Praxis bedeutet das eine Zusammenarbeit zwischen Elektrohandwerkern und Fenstern- und Fassadenherstellern bzw. den Montagebetrieben. Jedoch gibt es zahlreiche Angebote zur Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter im Bereich Einbau und Inbetriebnahme kraftbetätigter Fenster, Türen oder Fassaden. Einen Überblick über die Angebote und Voraussetzungen von Weiterbildungen gab Philipp Erdmann, Verband Fenster + Fassade.

Gebäudeautomation - ein Blick in die Zukunft
Welchen Einfluss der Mensch auf die Energiebilanz in Gebäuden und damit auf die Erreichung der Klimaziele hat, zeigte Prof. Dr. Viktor Grinewitschus vom Fraunhofer-inHaus-Zentrum Duisburg auf. "Es ist bemerkenswert, dass sich z.B. der Heizwärmebedarf in ein und demselben Gebäude bei unterschiedlichen Nutzern verdoppeln kann. Durch intelligente Steuerungen kann man effizient auf den Verbrauch Einfluss nehmen", so Grinewitschus. Weitere Inhalte des Vortrags waren das Marktpotential von Smart-Home-Lösungen sowie zukünftige Sanierungskonzepte.

Am Ende der eintägigen Veranstaltung waren sich alle Teilnehmer einig, neue Ideen und Lösungswege für weitere zukunftsorientierte Marktthemen bekommen zu haben. Und Udo Diesmann von HAUTAU kann sich sicher sein, auch zukünftig viele interessierte Teilnehmer in dem von ihm geleiteten VFF-Arbeitskreis begrüßen zu dürfen.

Die nächste Fachtagung Automation findet im September 2013 statt.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Fenster + Fassade (VFF) Pressestelle Walter-Kolb-Str. 1-7, 60594 Frankfurt am Main Telefon: (069) 955054-0, Telefax: (069) 955054-11

(tr)

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