Vom Guten, Schönen, Baren: Der Neue Markt der Literatur
(Leipzig) Literatur & Geld: Unter diesem Titel geht am 1. Dezember im Leipziger Haus des Buches die vierte Folge der Börsenvereins-Veranstaltungsreihe bücher.macher - Unterwegs in der deutschen Verlagslandschaft über die Bühne. Gäste sind Wolfgang Ferchl (Programmchef Eichborn Verlag, Frankfurt/Main), Uwe Heldt (Literaturagent, Mohrbooks, Berlin), Elmar Krekeler (Literaturkritiker, Die Welt, Berlin) und Georg M. Oswald (Autor, München). Die Moderation des Abends übernimmt Martin Bauer (Herausgeber Neue Rundschau, Berlin).
Literatur und Geld? Vom Doppelcharakter der ganz besonderen Ware Buch, vom Spagat zwischen Kunst und Kommerz wurde im Land der Dichter und Denker nicht allzu gern gesprochen. Das hat sich gründlich geändert: Kaum ein Tag ohne Nachrichten aus der Welt der Buchmacher. Es sind zumeist schlechte, und es geht - nicht immer, aber immer öfter - auch um Geld. Von der Krise einer ganzen Branche ist da zu lesen, von Überproduktion, Verdrängungswettbewerb und Umsatzrendite, von Holtzbrinck, McKinsey und der Ausweitung der Finanzzone (FAZ). Unstrittig, dass sich mit Literatur auch glänzende Geschäfte machen lassen - das gilt für Harry Potter ebenso wie für manche der Enkel von Grass & Co.. Mit einem offensichtlich boomenden Neuen Markt der deutschen Literatur begannen auch die bislang eher diskret im Hintergrund agierenden Literaturagenturen ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Mit dem Börsengang des Frankfurter Eichborn Verlags ist in der Geschichte der deutschen Buchverlage ein ganz neues Kapitel aufgeschlagen worden. Offensichtlich spielt das liebe Geld im Literaturbetrieb eine größere Rolle als je zuvor. Wird der Erfolg künftig am Verkauf der Bücher, der Reaktion der Kritik - oder der Performance der jeweiligen Aktie gemessen werden?
Bleibt vom Geschäft mit der Literatur am Ende nur das Geschäft übrig? Zündstoff genug für eine am Neuen Markt der Literatur in höchst unterschiedlichen Rollen erprobte Runde. Zum Auftakt der bücher.macher-Nacht diskutiert Martin Bauer mit Wolfgang Ferchl, Uwe Heldt, Elmar Krekeler und Georg M. Oswald.
Auch mit dem literarischen Part des Abends bleiben wir beim Thema: Alles was zählt ist - natürlich - das Geld. Alles, was zählt, ist natürlich viel mehr als Geld: Erfolg, Status, Einfluss, Macht, Freundschaft, Liebe eben alles, was man mit Geld bezahlen kann. In seinem neuen Roman Alles was zählt zeichnet Georg M. Oswald ein süffisantes, scharf pointiertes Porträt unserer schönen, neuen Business-Welt. Für Oswalds Schriftstellerkollegen Helmut Krausser ist Alles was zählt einer der bislang besten Romane des
jungen Jahrtausends. Zur Frankfurter Buchmesse ist Georg M. Oswald für Alles was zählt mit dem International Prize ausgezeichnet worden, der jährlich von fünf renommierten europäischen Verlagen vergeben wird.
Quelle und Kontaktadresse:
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