Pressemitteilung | Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) - Hauptgeschäftsstelle

Von Richthofen mit Optimismus in die dritte Legislaturperiode / Wahlen und wichtige Weichenstellungen beim 27. DSB-Bundestag in Bonn

(Bonn) - „Nicht am Sport sparen, sondern mit dem Sport sparen!“ Dies ist die Devise, mit der der beim 27. Bundestag in Bonn in seinem Amt bestätigte Präsident des Deutschen Sportbundes (DSB), Manfred von Richthofen, seine dritte Legislaturperiode antritt. Von Richthofen und seine Kolleginnen und Kollegen im neugewählten Präsidium wissen, dass sie schweren Zeiten entgegengehen, wollen aber allen gesellschaftlichen Stimmungstiefs zum Trotz die künftigen Aufgaben mit Optimismus anpacken und zu neuen Ufern streben. Der Start zu diesem Unterfangen ist in der prächtigen Kulisse des alten Bonner Bundestages mit dem Zukunftskongress und der dann folgenden ordentlichen Mitgliederversammlung der Dachorganisation des deutschen Sports gelungen. Von Richthofen stellte klar, dass der Sport ein Hoffnungsträger unserer Gesellschaft ist und bleibt. Diese Botschaft müsse laut und deutlich und immer wieder in der politischen Landschaft verkündet werden, um damit Anstöße zu Veränderungsprozessen zu geben. In Richtung Bundesregierung sagte der DSB-Präsident: „Das Angebot des organisierten Sports zur konstruktiven Partnerschaft steht. Sie sollten es nutzen und ausbauen und vorhandenes Potenzial nicht brach liegen lassen.“ An die Adresse der Politik richtete von Richthofen einen weiteren Appell: „Wer all das in Anspruch nimmt, was jeden Tag in Vereinen und Verbänden zum Beispiel für die Gesundheit unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger, für die Integration von Menschen anderer Nationalität oder für die körperliche und soziale Entwicklung unserer Kinder ehrenamtlich geleistet wird, der muss auch nachhaltig dafür Sorge tragen, dass dieser enormen Dienstleistung für die Gemeinschaft nicht die strukturellen Voraussetzungen entzogen werden. Und dazu gehören nicht zuletzt die notwendigen finanziellen Ressourcen.“

Die anwesenden Gäste aus dem Bereich der Politik, darunter die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesinnenministerium, Ute Vogt, der Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestages, Peter Rauen, und von der nordrhein-westfälischen Landesregierung Ministerpräsident Peer Steinbrück und Sportminister Michael Vesper, nahmen diese Appelle zu Kenntnis und dämpften keineswegs den vom DSB-Präsidenten verbreiteten Optimismus. „Trotz der schwierigen Haushaltslage wollen wir die für den Sport besten Bedingungen schaffen“, verkündete der neugewählte Ministerpräsident. Die Staatssekretärin wurde bei ihrem Einstand vor dem Parlament des Sports wesentlich konkreter. Sie stellte dem Deutschen Sportbund für das nächste Jahr erneut eine Unterstützung für den Spitzensport von 71,5 Millionen Euro in Aussicht, versprach, mit dem Finanzminister die Möglichkeiten zur Problematik der Besteuerung von Sport-Großveranstaltungen in Deutschland auszuloten und unterstützte so deutlich wie nie zuvor ein Repräsentant aus dem Bereich der Bundesregierung die Forderung des DSB zu einem Sportartikel im europäischen Vertragswerk: „Da müssen wir jetzt noch einige Bundesländer überzeugen.“

Über diese Worte freute sich ganz besonders die Tagungsleiterin und langjährige „Außenministerin“ des DSB, Erika Dienstl, die beim Bundestag in Bonn nach 30 Jahren aus dem Präsidium des Deutschen Sportbundes ausschied und auf Grund ihrer großen Verdienste zum Ehrenmitglied des Deutschen Sportbundes ernannt wurde. Es gab stehende Ovationen für die Ehrenpräsidentin des Deutschen Fechter-Bundes, die wie keine andere Frau in den letzten Jahrzehnten die Geschicke des deutschen Sports mit bestimmt hat. Ebenfalls zum DSB-Ehrenmitglied ernannt wurde Friedhelm Kreiß, der seit nahezu einem halben Jahrhundert im Bereich der sportlichen Ausbildung wirkte und zuletzt zwölf Jahre lang als Vorsitzender den Bundesausschusses Ausbildung leitete. Gewürdigt wurden beim DSB-Bundestag zudem die Leistungen der früheren Vorsitzenden des Bundesausschusses Frauen im Sport, Dr. Inge Berndt, des Mitgliedes im Bundesausschuss für Recht, Steuern und Versicherungen, Edgar Roth, sowie der Mitglieder der Anti-Doping-Kommission des deutschen Sports unter Leitung von Prof. Dr. Ulrich Haas.

Für Erika Dienstl übernahm die frühere Vorsitzende des Bundesausschusses Frauen im Sport und Präsidentin des Deutschen Schwimm-Verbandes, Dr. Christa Thiel, das Amt einer Vizepräsidentin für besondere Aufgaben. In ihre Positionen als Vizepräsidenten wiedergewählt wurden Ulrich Feldhoff (Leistungssport), Prof. Dr. Peter Kapustin (Breitensport) und Dr. Hans-Georg Moldenhauer (besondere Aufgaben). Zum neuen Schatzmeister für den ausgeschiedenen Ulrich Kroeker wählte der Bundestag Prof. Dr. Rolf Wallenhorst. Die in ihren Gremien gewählten Vorsitzenden des Bundesausschusses Frauen im Sport, Ilse Ridder-Melchers, und der Deutschen Sportjugend, Ingo Rolf Weiss, wurden vom Bundestag bestätigt. Dem DSB-Präsidium gehören weiter NOK-Präsident Dr. Klaus Steinbach, DSB-Generalsekretär Dr. Andreas Eichler und DSB-Ehrenpräsident Hans Hansen an, der als Leiter der Findungskommission die Wahlen zur DSB-Führungsspitze entscheidend vorbereitet hatte.

In Bonn bestimmten die Delegierten zudem Prof. Dr. Jürgen Schröder zum neuen Vorsitzenden des Bundesausschusses Ausbildung als Nachfolger von Friedhelm Kreiß und Klaus Seeger zum ebenfalls neuen Vorsitzenden des Bundesausschusses Recht, Steuern und Versicherungen als Nachfolger von Sylvia Schenk. Weiterhin verabschiedete der Bundestag die „DSB-Rahmenkonzeption zur internationalen Sportpolitik“, die „Sportpolitische Konzeption Familie und Sport“ des DSB und seiner Mitgliedsorganisationen sowie einen Dringlichkeitsantrag, in dem die Landesregierungen aufgefordert werden, sich für einen öffentlich-rechtlich begründeten TV-Sport-Kanal einzusetzen und die Realisierung auf den Weg zu bringen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Sportbund (DSB) Otto-Fleck-Schneise 12 60528 Frankfurt Telefon: 069/67000 Telefax: 069/674906

NEWS TEILEN: