Wachstumsschub für Importkohle
(Hamburg) - Der Verein Deutscher Kohlenimporteure informiert in seinem aktuellen Jahresbericht über eine markante Expansion des Steinkohlenhandels sowohl auf internationaler als auch nationaler Ebene - begleitet von einer merklichen Preisbefestigung. Ursächlich für diese Entwicklung war die deutlich gestiegene Kesselkohlennachfrage fernöstlicher Kraftwerke, der erhöhte Kokskohlenbedarf der weltweit prosperierenden Stahlindustrie und nicht zuletzt der vergrößerte Preisvorteil der Importkohle gegenüber Erdöl und Erdgas.
Vor diesem Hintergrund stieg der Steinkohlen-Seeverkehr in 2000 in einem bislang nicht beobachteten Ausmaß an und erreichte bei einem Zuwachs von 51 Millionen Tonnen bzw. 11 % 526 Millionen Tonnen. Die Nachfrage zog in den ersten Monaten des laufenden Jahres mit einer Wachstumsrate von 10 % weiter an.
An der Deckung des zusätzlichen Bedarfs war der traditionelle Swing Supplier USA nicht mehr beteiligt. Diese Rolle übernahmen China, aber auch Russland. Hauptlieferanten des Weltmarktes waren unverändert Australien, gefolgt von Südafrika und seit letztem Jahr auch von China. Zugleich nahmen und nehmen die länderübergreifenden Zusammenschlüsse unter den westlichen Anbietern zu. Insofern formiert sich der internationale Kohlenmarkt neu.
Importkohlen erreichten am internationalen Handel mit fossilen Energieträgern in Höhe von 3,4 Milliarden Tonnen Steinkohleneinheiten einen Anteil von 16 %. Damit kann auf diesen Energieträger kaum noch verzichtet werden, ohne nachhaltige Friktionen bei der Öl- und Gasversorgung hervorzurufen.
In Deutschland nahmen in 2000 die Auslandsbezüge an Steinkohlen und -koks entsprechend der internationalen Marktentwicklung ebenfalls um 11 % auf 33,5 Millionen Tonnen zu. An dieser Steigerung hatten die Koks- und Kokskohlenimporte maßgeblichen Anteil. Lieferländer waren in erster Linie Polen, Südafrika, Australien und Kolumbien. Insbesondere Australien und Russland konnten ihre Marktpositionen zu Lasten von Südafrika, aber auch von Kolumbien und den USA ausbauen.
Das Wachstum der Steinkohlenkohlenimporte beschleunigte sich in den ersten Monaten des laufenden Jahres angesichts der rückläufigen heimischen Förderung deutlich. Eine Zunahme um 3 bis 4 Millionen Tonnen auf etwa 37 Millionen Tonnen zeichnet sich für 2001 ab. Die Einfuhren werden damit erstmals die Förderung heimischer Steinkohlen übertreffen.
Preissteigerungen besonders von Erdöl und Erdgas verteuerten die Energieversorgung Deutschlands. Aber auch die Importkohlenpreise erhöhten sich. Der Grenzübergangspreis für Kraftwerkskohlen stieg im Jahresverlauf von 2000 um 32 % auf 92 DEM pro Tonne Steinkohleneinheit und legte bis April 2001 auf 102 DEM pro Tonne Steinkohleneinheit zu. Dennoch erhöhte sich der Preisvorteil der Importkohle insbesondere gegenüber dem Erdgas deutlich. Lag dieser frei Kraftwerk im ersten Vierteljahr 1999 bei 100 DEM pro Tonne Steinkohleneinheit und ein Jahr später bei 180 DEM, so erreichte er im ersten Quartal des laufenden Jahres 230 DEM pro Tonne Steinkohleneinheit.
In der klimapolitischen Diskussion um CO2 verstärken neuere wissenschaftliche Untersuchungen, wie die von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe und vom Forschungszentrum Jülich, die Zweifel am behaupteten Wirkzusammenhang zwischen CO2-Gehalt der Atmosphäre und Temperaturanstieg. Einseitig auf CO2 gerichtete Pönalisierungsmaßnahmen hatten und haben keine wissenschaftliche Basis.
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