Wärmegipfel der norddeutschen Stadtwerke mit Energieminister Goldschmidt
(Reinbek) - Vergangene Woche haben 35 Geschäftsführer kommunaler Stadtwerke aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen mit Schleswig-Holsteins Energieminister Tobias Goldschmidt über den aktuellen Stand und die zukünftigen Perspektiven der kommunalen Wärmeplanung diskutiert. Anlass war der Kieler Wärmegipfel, veranstaltet vom Stadtwerkeverband VSHEW (Verbands der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft).
Exemplarisch stellten drei kommunale Stadtwerke aus Brunsbüttel, Neustadt und Eutin ihre konkreten Planungskonzepte vor. Dabei wurde deutlich, wie vielfältig und komplex sich die Wärmewende in Städten und Gemeinden gestalten kann. Die Stadtwerke zeigten damit plastisch auf, dass es keine einheitlichen Konzepte gibt, die in allen Stadtwerken gleichermaßen funktionieren würden.
Während Brunsbüttel beispielsweise auf die Nutzung industrieller Abwärme setzt, verfolgt Neustadt die Integration von Großwärmepumpen in Kombination mit Meerwasserwärmetauschern. In Eutin hingegen erfolgt eine integrierte Wärmeplanung, die gleichzeitig auch die Erneuerung der Strom-, Wasser-, Abwasser- und Glasfasernetze umfasst. Ziel aller Ansätze ist es, Synergien zu nutzen, Kosten nachhaltig zu senken und Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger gering zu halten.
Minister Goldschmidt zeigte sich beeindruckt vom Umfang und der Qualität der vorgestellten Konzepte. Er würdigte das Engagement der kommunalen Versorger ausdrücklich als maßgeblichen Erfolgsfaktor für die Wärmewende in Schleswig-Holstein.
Neben den Fortschritten berichteten die Stadtwerke jedoch auch von erheblichen praktischen Herausforderungen: So erweisen sich die Suche nach geeigneten erneuerbaren Energiequellen sowie verfügbaren Flächen im städtischen Bereich als komplex und zeitaufwendig. Trotz dieser Schwierigkeiten treiben die Stadtwerke ihre Planungen konsequent voran und bereiten sich intensiv auf die Umsetzung der notwendigen Infrastrukturmaßnahmen vor.
Im Dialog mit Minister Goldschmidt formulierten die Teilnehmer zudem klare politische und regulatorische Erwartungen:
Rechtliche Klarstellung zur Nutzung von Trinkwasserwärme mittels Wärmetauschern.
Personelle Verstärkung kommunaler Bauämter zur zügigeren Bearbeitung von Genehmigungsverfahren.
Einführung eines landesweiten Finanzierungsinstruments zur Sicherstellung günstiger Kreditkonditionen.
Verbesserung der Eigenkapitalbasis kommunaler Unternehmen.
Eindeutige Abgrenzung und bessere Koordination bestehender Förderprogramme zur Vermeidung von Zielkonflikten, insbesondere zwischen Wärmepumpenförderung und leitungsgebundenen Systemen.
Die Diskussionsergebnisse des Gipfels sollen in den kommenden Monaten innerhalb der Stadtwerke und der Politik verarbeitet werden, um die Umsetzung der Wärmewende gemeinsam engagiert weiter voranzutreiben.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Schleswig-Holsteinischer Energie- und Wasserwirtschaft (VSHEW), Hermann-Körner-Str. 61-63, 21465 Reinbek, Telefon: 040 72737390