Warnstreik-Welle in Niedersachsen rollt an
(Berlin) Die ersten Warnstreiks der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) in Niedersachsen sind erfolgreich angelaufen. Die Gewerkschaft wurde in ihren Aktionen durch die Mitarbeiter auf den Baustellen flächendeckend unterstützt. "Die Leute sind alle sauer, dass gerade Herr Espel sich gegen die Lohnerhöhung für die Arbeitnehmer sträubt. Allen ist klar, wenn die so weitermachen, dann bestimmt bald der Arbeitgeber den Lohn", sagt Eckhard Störmer, Leiter der Region Niedersachsen der IG BAU. Hans Espel ist Hauptgeschäftsführer des Baugewerbeverbandes Niedersachsen.
Die weiteren Warnstreiks heute richten sich u.a. gegen das Bauunternehmen Albert Fischer mit 150 Beschäftigten. Bei der Firma Degenhard in Arpke wurde die Arbeit für zwei Stunden zum Erliegen gebracht. Betroffen war außerdem eine Baustelle im Straßen-Tiefbau in Hannover.
In dieser Woche (KW 23) wurden insgesamt rund 50 Baustellen stundenweise lahmgelegt, u. a. auch Baustellen von Carl Schumacher, der für den niedersächsischen Baugewerbeverband bei der Schlichtung mit am Tisch saß. An der Sösetalsperre in Osterode konnten mehrere hundert Kubikmeter Beton nicht verarbeitet werden. Auf der Baustelle der Firma Niemeier in Bad Nenndorf standen für zwei Stunden die Kräne still. Die Streikenden haben verhindert, dass Deckenplatten gelegt werden konnten. In der Orangerie in Hannover-Herrenhausen wurde die Betonage erheblich verzögert. Gleisbauarbeiten auf einer Baustelle der Firma Albert Fischer waren über eine Stunde nicht möglich.
In der kommenden Woche (KW 24) werden die Warnstreiks in Niedersachsen fortgesetzt und auf Schleswig-Holstein ausgeweitet. Am 16. Juni liegt das Ergebnis der Urabstimmung vor. Sollten die Baugewerbeverbände Niedersachsen und Schleswig-Holstein sich bis dahin nicht dem Schlichterspruch angeschlossen haben, droht ab 18. Juni 2007 Streik am Bau.
Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Bundesvorstand
Sigrun Heil, Leiterin, Pressestelle
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