Pressemitteilung | Kassenärztliche Vereinigung Hessen
Anzeige

Wartezimmerkampagne: KV Hessen macht auf drohende Einschränkungen bei der Arzneimittelversorgung aufmerksam

(Frankfurt/Main) - Mit einer landesweit angelegten Wartezimmerkampagne macht die Kassenärztliche Vereinigung Hessen auf die Folgen der Schiedsamtsentscheidung zu den Arzneimittelausgaben der Jahre 2003 und 2004 aufmerksam. Unter dem Motto "Uns sind leider die Hände gebunden" werden ab Anfang September 2004 Plakate und Flyer in den Praxen der nahezu 12.000 Vertragsärztinnen und-ärzte sowie Vertragspsychotherapeutinnen und -therapeuten ausliegen, um auf drohende Einschränkungen hinzuweisen.

Bereits im Juni diesen Jahres hatten Vorstand und Abgeordnetenversammlung der KV Hessen die Entscheidung des Schiedsamts als Brüskierung der hessischen Ärzteschaft scharf zurückgewiesen. Dr. med Horst Rebscher-Seitz, 1. Vorsitzender des Vorstandes der KV Hessen, hatte von "einem Schlag ins Gesicht der hessischen Ärzte" gesprochen: "Mit unserer aktuellen Kampagne verfolgen wir nun zwei Hauptziele: Zum einen ist es notwendig, unsere Patientinnen und Patienten über die zu erwartenden Einschränkungen aufzuklären: Darüber hinaus geht es jedoch auch darum, die wahren Schuldigen dieser für uns kaum erträglichen Situation zu benennen. Und das sind ohne Zweifel die Krankenkassen, die die Sparanstrengungen der hesssichen Ärzteschaft mit einem weiteren Anziehen der Daumenschrauben honorieren."

Auch Dr. med. Margita Bert, 2. Vorsitzende des Vorstandes der KV Hessen, sieht auf Seiten der hessischen Ärzteschaft keinerlei Sparresssourcen mehr: "Das Ende der Fahnenstange ist erreicht. Für unseren Praxisalltag ist es völlig inakzeptabel, dass wir als Ärztinnen und Ärzte nach dem Praxisgebühr-Chaos der ersten Jahreshälfte nun erneut gezwungen sind, eine Situation im Gespräch mit unseren Patientinnen und Patienten abzufedern, für die wir nicht verantwortlich sind. Trotzdem dürfen wir nicht zulassen, dass einer der wenigen noch intakten Stützpfeiler des Gesundheitssystems – das Arzt-Patienten-Verhältnis - weiteren Schaden nimmt."

Die Entscheidung des Landesschiedsamts für die vertragsärztliche Versorgung vom 24. Juni 2004, den Geldbetrag, der im laufenden Jahr von den Krankenkassen für Arzneimittel zu Verfügung gestellt wird, um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr zu reduzieren, wird sich nachhaltig auf die Patienten auswirken. Denn die hessischen Vertragsärztinnen und -ärzte, deren sparsames Verordnungsverhalten bundesweit anerkannt ist, sind nun gezwungen, nochmals nachhaltig die letzten Einsparreserven zu mobilisieren. Angesichts eines Einsparvolumens der hessischen Ärztinnen und Ärzte von 750 Millionen Euro in den letzten Jahren sieht die KV Hessen die Grenze des Machbaren jedoch erreicht. Zu befürchten ist nun vielmehr, dass noch mehr Medikamente nicht mehr verschrieben werden können bzw. von den Patientinnen und Patienten selbst bezahlt werden müssen.

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenärztliche Vereinigung Hessen Georg-Voigt-Str. 15, 60325 Frankfurt Telefon: 069/795020, Telefax: 069/79502501 Abteilung Kommunikation Denise Jacoby, Telefon 069/79502580 Karl Matthias Roth, Telefon 069/79502755

Logo verbaende.com
NEWS TEILEN:

NEW BANNER - Position 4 - BOTTOM

Anzeige