Pressemitteilung | VIK - Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V.

Wasserstoffbeschleunigungs-Gesetz: Die Industrie braucht investitionssichere Nachbesserungen für einen schnellen Hochlauf

(Berlin) - Der Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK), begrüßt den Referentenentwurf zur Beschleunigung des Wasserstoffhochlaufs grundsätzlich. Jedoch warnt er gleichzeitig vor regulatorischen Hürden, welche einen schnellen Markthochlauf ausbremsen könnten. Der Verband fordert für die betroffenen Industrien gezielte Nachbesserungen.

„Der Gesetzentwurf sendet wichtige Signale für Planungssicherheit und den notwendigen Infrastrukturaufbau, zum Gelingen des Wasserstoffhochlaufes, braucht es aber auch finanzielle Absicherung und wirklich technologieoffene Regelungen“, erläutert VIK-Hauptgeschäftsführer Christian Seyfert.
Der VIK lobt insbesondere die geplanten Erleichterungen bei Genehmigungs- und Vergabeverfahren sowie die Einstufung von Wasserstoffprojekten als „überragend öffentliches Interesse“. Die Einbeziehung vielfältiger Technologien in die Infrastrukturdefinition und die systemische Relevanz von bspw. Elektrolyseuren, Speichern oder Ammoniak-Splittinganlagen, wird ausdrücklich unterstützt.

Kritisch sieht der Verband jedoch die geplante Gleichbehandlung aller Wasserstoffleitungen mit öffentlich zugänglichen Fernleitungsnetzen. Für Industriecluster müssten alternative Netzstrukturen wie On-site-Lösungen ermöglicht werden. Darüber hinaus regt der VIK an, auch die Erzeugung synthetischer Gase, wie etwa grünes Methan im Gesetz zu berücksichtigen.
Eine wesentliche Schwachstelle des Gesetzentwurfs ist aus Sicht des VIK das Fehlen jeglicher Absicherungsmechanismen für Investitionen.
Seyfert erklärt: „Wasserstoffprojekte in Milliardenhöhe lassen sich ohne staatliche Garantien nicht realisieren. Die Industrie kann das Ausfallrisiko schlicht nicht tragen.“

Der VIK fordert deshalb mindestens 1 Milliarde Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds ab 2026 zur Finanzierung branchenspezifischer Doppelauktionen nach dem Modell von H2Global. Nur so könne der Markthochlauf angestoßen werden.

Abschließend warnt der VIK davor, sich durch überkomplexe europäische Nachhaltigkeitskriterien selbst auszubremsen. Die Bundesregierung müsse sich in Brüssel für praktikable Regelungen einsetzen, um Investitionen in Elektrolysekapazitäten nicht zu gefährden und somit neben den wichtigen Importen auch eine wettbewerbsfähige innereuropäische Wasserstofferzeugung zu ermögliche.

„Der Wasserstoffhochlauf braucht Tempo, Klarheit und Risikoteilung. Andernfalls verlieren wir nicht nur Zeit, sondern auch internationale Wettbewerbsfähigkeit“, so Seyfert abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
VIK - Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V., Alexander Ranft, Bereichsleiter(in) Kommunikation, Leipziger Platz 10, 10117 Berlin, Telefon: 030 2124920

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