Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)

Weber: Preisperspektiven bleiben günstig

(Berlin) - „Der jüngste Anstieg bei den Kapitalmarktzinsen in den USA und im Euro-Raum ist nicht als Vorbote steigender Preisrisiken zu werten. Vielmehr deutet er auf eine gewisse Normalisierung des bislang vergleichsweise niedrigen Zinsniveaus hin“, erklärt Prof. Dr. Manfred Weber, Geschäftsführender Vorstand des Bankenverbandes, anlässlich der Vorstellung des Konjunkturberichts des Verbandes für den Monat Juni.

„Nicht zuletzt wegen des massiven Kapazitätsaufbaus in den asiatischen Schwellenländern - allen voran in China - und des scharfen internationalen Wettbewerbs bleiben die mittelfristigen Preisperspektiven für den Euro-Raum günstig. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass im Euro-Raum die Inflationsrate mit rund 2 Prozent in diesem Jahr wohl etwas höher ausfallen wird, als noch vor kurzem prognostiziert wurde“, so Weber weiter.

Die zuletzt etwas schwächeren Wirtschaftsindikatoren für Deutschland wertet Weber nicht als Vorboten eines konjunkturellen Rückschlags: „Der längerfristige Aufwärtstrend bei den Bestellungen ist weiterhin intakt, und das Auftragspolster hat sogar wieder zugenommen.“

Mit Blick auf die deutsche Wirtschaftspolitik warnt Weber davor, die strukturellen Wirtschaftsprobleme angesichts des aktuellen Konjunkturaufschwungs einfach auszublenden: „Im Koalitionsvertrag hatten sich die Regierungsparteien völlig zu Recht darauf verständigt, die Pflegeversicherung mit kapitalgedeckten Elementen auf künftige demographische Belastungen vorzubereiten. Leider wurde dieser Weg mit den jüngsten Koalitionsbeschlüssen nicht eingeschlagen“. Durch die vorgesehene Leistungsausweitung würden sich die Finanzierungsprobleme der Pflegeversicherung in Zukunft sogar noch vergrößern.

Damit auch in einer wirtschaftlichen Aufschwungsphase die strukturellen Wachstumsprobleme nicht aus den Augen verloren werden, fordert Weber längerfristige Konzepte, die die verschiedenen wirtschaftspolitischen Ziele in einer klaren Rangfolge gewichten. Das Positionspapier Wirtschafts- und finanzpolitische Mittelfriststrategie: „Goldener Schnitt 2012“ des Bundeswirtschaftsministeriums biete hierfür eine gute Vorlage.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB) Pressestelle Burgstr. 28, 10178 Berlin Telefon: (030) 16630, Telefax: (030) 16631399

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