Pressemitteilung | (BfW) Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V.

Weißbuch Innenstadt: Innenstädte als Lebens- und Wirtschaftsraum stärken / BFW legt Stellungnahme zum "Weißbuch Innenstadt" vor / Entwurf noch keine ausreichende Grundlage für Zukunft der Innenstadt

(Berlin) - "Das Weißbuch Innenstadt bietet für die dringend notwendige Diskussion über die Zukunft unserer Innenstädte noch keine ausreichende Grundlage und muss überarbeitet werden", mahnt der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, Spitzenverband der privaten Immobilienwirtschaft, in seiner Stellungnahme zum ersten Entwurf des Weißbuchs Innenstadt des Bundesministeriums für Verkehr Bau und Stadtentwicklung in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Das Wohnen im Zentrum müsse neu gedacht werden. Insbesondere sei es wichtig, attraktiven und bezahlbaren Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen - auch Familien und Ältere - zu schaffen bzw. zu erhalten, die Wohneigentumsbildung im Bestand voranzutreiben sowie die privaten Immobilieneigentümer in die Stadtentwicklungsprozesse, u.a. in Form von Eigentümerstandortgemeinschaften auf freiwilliger Basis, einzubeziehen, fordert der Spitzenverband.

"Der Entwurf des Weißbuchs Innenstadt geht davon aus, dass sich Wohneigentum leichter am Stadtrand oder im Umland der Stadt realisieren lasse als in der Innenstadt. Richtig ist, dass Wohnungen in Citylagen teurer sind als Wohneigentum am Stadtrand oder im Umland. Jedoch kann durch die Wohneigentumsbildung im Bestand ermöglicht werden, dass auch in Stadtquartieren mit Bewohnern aus den unteren und mittleren Einkommensschichten eine Stabilisierung durch den Verkauf der Wohnungen an einen Teil der Mieter erreicht wird", erklärt BFW-Präsident Walter Rasch.

Zudem sei es wichtig, die Innenstädte als Wohnorte allen Bevölkerungsgruppen zugänglich zu machen: "Die Schaffung und Erhaltung von attraktivem und bezahlbarem Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten, also auch Familien und ältere Menschen trägt zur Attraktivität der Innenstädte bei", sagt BFW-Präsident Walter Rasch. "Um dies zu gewährleisten muss innerstädtisches Wohnbauland zügig und unbürokratisch ausgewiesen werden, Nachverdichtung erleichtert und Flächenrecycling forciert werden. Gerade der BFW bietet durch seine heterogene Mitgliederstruktur viele Wohnungsbestände an, die sowohl für einkommensschwächere Haushalte sanierte Wohnungen in Innenstadtlagen bieten als auch innovative Konzepte vorweisen", erläutert Rasch weiter.

Gerade im Bereich des innerstädtischen Lebens müsse eine Vermischung der verschiedenen Lebenswelten Arbeit, Freizeit und Wohnen bestehen bleiben bzw. wieder neu geschaffen werden, damit ethnischen und sozialen Polarisierungstendenzen entgegengewirkt wird, fordert der BFW-Präsident. Daher sei es richtig, dass die Stadtentwicklung und die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund weiter an Bedeutung gewinnen werden. "Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, die bestehende Städtebauförderung zu verstetigen statt zu kürzen", erklärt Rasch. Insgesamt müsse die Fördermittelvergabe wesentlich restriktiver an der Aufgabenstellung zur Stärkung der Kernstädte orientiert werden, vorhandene Städtebauprogramme entbürokratisiert und konkrete Förderverfahren vereinfacht werden.

Zudem setzt sich der BFW für innenstadt- und stadtteilnahe Versorgung ein, da diese u.a. durch steigende Energiepreise und die demografische Entwicklung künftig immer mehr an Bedeutung gewinnen werde.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V. (BFW) Miriam Herke, Pressesprecherin Kurfürstendamm 57, 10707 Berlin Telefon: (030) 32781-0, Telefax: (030) 32781-299

(aj)

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