Pressemitteilung | Zahnärztekammer Schleswig-Holstein KdöR

Welt-Nichtrauchertag am 31. Mai 2008: Kippen lassen Zähne kippen

(Kiel) - Rauchen ist ungesund und kann ernsthafte körperliche Schäden verursachen. Das ist bekannt. Weniger bekannt aber ist, dass das auch für Mund, Zahnfleisch und Zähne gilt.

Das Nervengift Nikotin dringt nach dem Einatmen in die feinen Blutgefäße des Zahnfleischs ein. Die Gefäße werden durch das Nikotin verengt und das Gewebe nicht mehr normal durchblutet. Dadurch wird das Zahnfleisch mangelhaft mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgt: Schädliche Bakterien können sich vermehrt ansiedeln und Entzündungen auslösen. Der Boden für schwer behandelbare Erkrankungen ist bereitet.

Wer täglich mehr als zehn Zigaretten raucht, steigert erheblich sein Risiko, an Parodontitis zu erkranken. Denn bei Rauchern ist der Zahnhaltebereich schlechter durchblutet, so dass sich Keime leichter ausbreiten können. Wenn der Zahnarzt eine Parodontitis feststellt, wird es höchste Zeit, das Rauchen aufzugeben. Wird diese Erkrankung nicht sorgfältig behandelt – und das ist bei Rauchern viel schwieriger als bei Nicht-Rauchern – dann können Zähne wackelig werden und sogar ganz ausfallen.

„Der Griff zur Zigarette kann aber nicht nur Zähne, sondern auch Zahnersatz kosten“, darauf verweist Dr. Michael Brandt, Vizepräsident der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein und zuständig für Prävention, anlässlich des Welt-Nichtrauchertages am 31. Mai 2008. Wissenschaftlich und in der täglichen Praxis belegt ist die Gefährdung für den Zahnersatz auf Implantaten. Besonders während der Einheilung dieser künstlichen Zahnwurzel in den Kiefer, aber auch später erhöht Rauchen erheblich die Gefahr des frühzeitigen Implantatverlustes.

Spätestens dann, wenn man sich für einen Zahnersatz auf Implantaten entschieden hat und die OP ansteht, sollte man also auf das Rauchen verzichten. Empfohlen wird Rauchern bei einer Behandlung mit Zahnimplantaten etwa drei Wochen vor dem OP-Termin sowie sechs Wochen danach auf Zigaretten zu verzichten. – Übrigens: Das kann ein guter Einstieg in den kompletten Ausstieg sein!

Quelle und Kontaktadresse:
Zahnärztekammer Schleswig-Holstein KdöR Pressestelle Westring 498, 24106 Kiel Telefon: (0431) 2609260, Telefax: (0431) 26092615

(el)

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