Welttag der Pressefreiheit: Schon mindestens 50 Journalisten dieses Jahr in Haft
(Bonn) - In den ersten vier Monaten des Jahres 2002 hat amnesty international weltweit in 50 nachgewiesenen Fällen gegen die Verfolgung und Verhaftung von Journalisten protestiert. Die Organisation forderte von den Regierungen der betreffenden Staaten die Freilassung der Inhaftierten. Weitere bisher unbekannte Fälle müssen vermutet werden. Zum Welttag der Pressefreiheit am 3. Mai teilt amnesty international mit, dass in zahlreichen Ländern die Meinungs- und Pressefreiheit weiterhin nicht gewährleistet ist. Dort drohen Presse-, Rundfunk- und Fernsehjournalisten Einschüchterungsversuche, Morddrohungen oder Festnahmen, wenn sie Menschenrechtsverletzungen durch staatliche Stellen oder Korruption öffentlich anprangern. Den betroffenen Journalisten werden ordentliche Gerichtsverfahren, Rechtsbeistand und notwendige medizinische Betreuung verweigert. In Einzelfällen kommt es zu Folter und Misshandlungen bis hin zur Ermordung der Opfer.
In zahlreichen Ländern werden nach wie vor Zeitungen und Zeitschriften vorübergehend oder auf Dauer verboten und Verlage in ihrer Tätigkeit behindert.
Der Organisation "Reporter ohne Grenzen" zufolge wurden 2001 31 Journalisten ermordet und mindestens 489 wegen ihrer Arbeit festgenommen, verhört oder zeitweilig inhaftiert. 716 sahen sich Bedrohungen, Übergriffen oder Entführungen ausgesetzt. Die meisten Journalisten wurden im vergangenen Jahr in Birma, Iran, China, Eritrea und Nepal inhaftiert. amnesty international vorliegenden Berichten zufolge sind für den Zeitraum Januar bis April 2002 die meisten Verhaftungen aus Eritrea, Nepal, Guatemala, den Malediven und der Türkei bekannt geworden.
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