Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)

Weltwirtschaft schaltet einen Gang zurück

(Berlin) - "Die deutsche Wirtschaft ist mit viel Schwung in das laufende Jahr gestartet. Im ersten Quartal 2011 dürfte die gesamtwirtschaftliche Leistung gegenüber dem Vorquartal um bis zu ein Prozent gestiegen sein", sagt Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, bei der Vorstellung des aktuellen Konjunkturberichts in Berlin.

Im weiteren Jahresverlauf werde diese Dynamik aber etwas nachlassen. Kemmer verweist vor allem auf die hohen Energie- und Rohstoffpreise, die weltweit zu anziehenden Inflationsraten führen. "Der höhere Preisauftrieb wird die Kaufkraft der privaten Haushalte belasten und tendenziell den privaten Konsum dämpfen", so Kemmer. "Aber auch geänderte Zinsen durch die Notenbanken zur Minderung der Inflationsrisiken werden die Konjunktur künftig zügeln." Der Bankenverband rechnet für dieses Jahr mit einem niedrigeren globalen Wirtschaftswachstum: gut 4 bis 4,5 Prozent nach 5 Prozent im vergangenen Jahr.

Die deutsche Wirtschaft werde sich dieser Entwicklung nicht entziehen können. "Für ernsthafte Konjunktursorgen besteht in Deutschland dennoch kein Anlass", sagt Kemmer. Gut gefüllte Auftragsbücher, optimistische Geschäftserwartungen und der sich fortsetzende Beschäftigungsaufbau sollten hierzulande in diesem Jahr für ein Wirtschaftswachstum von knapp 3 Prozent sorgen.

Das Hilfspaket der Euro-Staaten und des Internationalen Währungsfonds für Portugal bewertet Kemmer als einen wichtigen Schritt. Damit werde einem hoch verschuldeten Mitglied der Währungsunion Zeit gegeben, die dringend erforderlichen Finanz- und Wirtschaftsreformen durchzuführen. "Portugal muss die Chance nun nutzen und mit den notwendigen Reformen den Weg aus der Schuldenfalle einschlagen", erklärte Kemmer. Er warnte vor Überlegungen, die Reformen aus Rücksicht auf die konjunkturelle Entwicklung auf die lange Bank zu schieben.

Ähnliches gelte auch für die im Falle Griechenlands diskutierte Möglichkeit einer Schuldenrestrukturierung. Sie würde das Land auf keinen Fall von der Notwendigkeit entbinden, mit grundlegenden Strukturreformen die öffentlichen Finanzen auf eine tragfähige Basis zu stellen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der griechischen Wirtschaft wieder zu steigern. Unabhängig davon könne die Restrukturierung der Staatsschulden eines Euro-Landes wegen der vielschichtigen und nur schwer abschätzbaren Folgen nur am Ende einer langen Maßnahmenkette stehen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB) Pressestelle Burgstr. 28, 10178 Berlin Telefon: (030) 16630, Telefax: (030) 16631399

(el)

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