Pressemitteilung | Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa)

Wer 30 Stunden pro Woche fordert, sollte sie auch bezahlen!

(Berlin) - Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) nimmt Stellung zur Forderung des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des GKV-Spitzenverbandes, die wöchentliche Sprechstundenzeit von 20 auf 30 Stunden pro Woche zu erhöhen.

"Der Vorschlag die wöchentlichen angekündigten Öffnungs- bzw. Sprechzeiten von derzeit 20 Stunden pro Woche auf 30 Stunden zu erhöhen, stellt eine Steigerung um 50 Prozent dar. Dies wäre eine erhebliche Veränderung des Versorgungsvertrages zwischen niedergelassener Ärzteschaft und gesetzlichen Krankenkassen. Wenn dieser Vorschlag ernst gemeint ist, kann man darüber sicherlich verhandeln. Es muss aber auch klar sein, dass am Ende einer solchen Verhandlung eine angemessene und gerechte Vergütung der ärztlichen Leistungen stehen muss. Das ist mit Budgetierung nicht zu erreichen. Wir brauchen feste Preise.", so Dr. Dirk Heinrich, Vorstandsvorsitzender des SpiFa.

"Eine solche Vergütung haben wir aber gerade zurzeit nicht. Es werden heute 15-20 Prozent der durch niedergelassene Fachärzte für gesetzlich versicherte Patienten erbrachten Leistungen nicht vergütet. Dieser Zustand muss erst beendet werden, bevor man über erhebliche Veränderung des Vertrages verhandeln kann", so Dr. Heinrich weiter.

"Ohne solche Verhandlungen und ohne bereit zu sein, die Vergütung dann auch erheblich zu verbessern, wäre eine solche Forderung durch die GKV zu vergleichen mit der Einstellung von Plantagenbesitzern, die ihren Bananenpflückern das Soll ohne jeden Lohnausgleich hochschrauben wollen. Solches Verhalten löst bei jedem Protest aus. Ich kenne niemand, der 50 Prozent mehr arbeiten soll und dafür nichts bekommt." ergänzt Lars F. Lindemann, Hauptgeschäftsführer des SpiFa e.V.

"Eine weitere Erhöhung der Quote von durch die GKV nicht bezahlter Leistungen ist schlicht inakzeptabel. Grund für das durch die GKV und ihrem Spitzenverband beklagte Problem nicht ausreichender Facharzttermine ist nicht die Existenz von privat Versicherten, oder wie von Herrn von Stackelberg hinzukommend unterstellt der mangelnde Leistungswille der Ärzteschaft, sondern das Festhalten der GKV an mittlerweile die Versorgung von gesetzlich Versicherten behindernden und problemverschärfenden Instrumenten wie Budgetierung und Bedarfsplanung.", so Lindemann weiter.

Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) hat mit seinen Mitgliedsverbänden im Grundsatzpapier "Fachärzte in der Grundversorgung" Vorschläge unterbreitet, wie eine Versorgung der Patienten in Deutschland verbessert werden kann. Das Grundsatzpapier ist zu finden unter: www.spifa.de/positionen

Quelle und Kontaktadresse:
Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) Pressestelle Kantstr. 44/45, 10625 Berlin Telefon: (030) 40009631, Fax: (030) 40009632

(sy)

NEWS TEILEN: