Pressemitteilung | k.A.

Wieder mehr Insolvenzen im Einzelhandel / Handelsverband BAG fordert Eindämmung der Flächenexpansion

(Berlin) - Nach den heute (6. Oktober) veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes waren im Einzelhandel in den ersten sieben Monaten des Jahres insgesamt 2.565 Insolvenzverfahren, und damit 2,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, zu verzeichnen.

„Die lang anhaltende Umsatzschwäche hat Spuren in der Einzelhandelslandschaft hinterlassen“, kommentierte Johann Hellwege, Hauptgeschäftsführer des Handelsverband BAG, die Zahlen. „Wiederum mussten viele traditionelle, meist inhabergeführte Geschäfte ihre Türen für immer schließen. Bis zum Jahresende rechnen wir mit 4.500 Insolvenzen, die stillen Geschäftsaufgaben nicht eingerechnet.“ Bereits im Gesamtjahr 2003 waren die Unternehmensinsolvenzen im Einzelhandel um rd. 12 Prozent auf 4.305 angestiegen, verbunden mit einem Verlust von rd. 47.000 Arbeitsplätzen. „Im laufenden Jahr dürfte sich der Arbeitsplatzverlust in unserer Branche in der Größenordnung von rd. 30.000 bewegen“, sagte Hellwege.

Es zeige sich erneut, dass es besonders der Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung und Schuhen zurzeit schwer habe. Auf dieses Segment entfielen allein in den ersten sieben Monaten des Jahres zusammen 378 (rd. 15 Prozent) der Unternehmensinsolvenzen im Einzelhandel. „Die zunehmenden Leerstände, mittlerweile nicht mehr nur in den weniger frequentierten Verkaufsstraßen unserer Innenstädte, verdeutlichen das Ausmaß der Krise.“

Hellwege regte an, auch dem Schutz der Stadt den Stellenwert des Umweltschutzes zu geben und wiederholte seine Forderung nach Bund, Länder und Kommunen übergreifenden Strategien zur Eindämmung der Flächenexpansion und zur Stärkung des innerstädtischen Einzelhandels. „Während einerseits weite Teile der Einzelhandelsflächen leer stehen, werden auf der anderen Seite zusätzliche Flächenkapazitäten geschaffen. Mit 1,4 qm Verkaufsfläche pro Einwohner nimmt Deutschland im europäischen Vergleich einen Spitzenplatz ein. Da sich in den letzten Jahren der größte Teil des Flächenwachstums an den Rändern der Städte und auf der Grünen Wiese vollzogen hat, sind die Auswirkungen für den innerstädtischen Einzelhandel bedrohlich. Der Flächenwahn muss endlich gestoppt werden.“

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V. (Handelsverband BAG) Atrium Friedrichstraße, Friedrichstr. 60, 10117 Berlin Telefon: 030/2061200, Telefax: 030/20612088

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