Wiesehügel: "Einen großen deutschen Gewerkschafter verloren" / Rudolf Sperner gestorben - IG BAU trauert um ihren ehemaligen Bundesvorsitzenden
(Frankfurt am Main) - Im Alter von 91 Jahren ist am vergangenen Sonntag (3. Oktober 2010) Rudolf Sperner gestorben. Insgesamt 22 Jahre stand Sperner an der Spitze der Baugewerkschaft - erst als Mitglied des Bundesvorstands und danach für 16 Jahre als Vorsitzender. Bis zum Jahr 1982 prägte er das Bild der Gewerkschaft entscheidend mit.
IG BAU-Bundesvorsitzender Klaus Wiesehügel würdigte Sperner als "stets kreativen Geist", für den die Baugewerkschaft wie ein Zuhause gewesen sei, und der für jeden in der Gewerkschaft ein offenes Ohr gehabt habe: "Unter seiner Führung hat es wesentliche tarif- und sozialpolitische Fortschritte und Errungenschaften für die Baugewerkschaft gegeben. Besonders markante Beispiele für seine erfolgreiche Arbeit sind die damalige Einführung des Wintergelds für den Bau und der tarifvertragliche Einkommens-Schutz bei Unternehmens-Konkursen. Sein Handeln und Tun war immer von den Belangen und Problemen der Baubeschäftigten geprägt."
Auch während seines Ruhestands habe sich Rudolf Sperner mit großer Tatkraft in den Dienst der Gewerkschafts-Sache gestellt. Als es nach der Wiedervereinigung darum ging, ostdeutsche Betriebe vor dem Konkurs und Belegschaften vor dem Verlust des Arbeitsplatzes zu retten, habe er "zugepackt und seine vielfältigen Beziehungen in die Wirtschaft dafür genutzt und engagierte Unterstützung geleistet."
"Wir trauern um einen Menschen, der sehr viel für die am Baugeschehen Beteiligten getan hat. Für ihn war Gewerkschaft eine verschworene Gemeinschaft von Männern und Frauen, die sich in den Dienst einer guten Sache gestellt haben - so hat er gelebt und gearbeitet. Mit Rudolf Sperner haben wir einen großen deutschen Gewerkschafter verloren", so Klaus Wiesehügel.
Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Bundesvorstand
Jörg Herpich, Leiter, Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
Olof-Palme-Str. 19, 60439 Frankfurt am Main
Telefon: (069) 95737-0, Telefax: (069) 95737-800
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