Pressemitteilung | VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz

Wildtiere gehören nicht in den Zirkus! Ausstellung in Münster am 06. April 2024 / VIER PFOTEN fordert, dass Wildtiere im Zirkus per Gesetz verboten werden

(Hamburg) - Wenn es um Fortschritt im Zirkus geht, ist Deutschland traditionsbewusstes Schlusslicht: Wildtiere wie Großkatzen oder Exoten sind noch immer fester Bestandteil einiger Zirkusse. Wie schon vor hundert Jahren erfolgt die übliche Haltung in Käfigwagen und zeitweise aufgestellten Außengehegen. Naturgemäß kann ein Zirkus Wildtieren nicht annähernd angemessene Lebensbedingungen bieten. Die VIER PFOTEN Ausstellung "Hinter den Kulissen: Eine Ausstellung über Wildtiere in deutschen Zirkussen" wirft einen Blick auf die Rolle und das Leben von Wildtieren in deutschen Zirkussen und lädt dazu ein, sich mit diesem kontroversen Thema auseinanderzusetzen.

Obwohl der Referentenentwurf zur Tierschutzgesetznovellierung ein Verbot einzelner Wildtierarten in Zirkussen vorsieht, existiert gegenwärtig keine explizite gesetzliche Bestimmung. VIER PFOTEN fordert die Aufnahme eines Wildtierverbots im Zirkus in das deutsche Tierschutzgesetz und möchte mithilfe dieser Ausstellung auf die Notwendigkeit eines solchen Verbots aufmerksam machen.

Die Ausstellung "Hinter den Kulissen: Eine Ausstellung über Wildtiere in deutschen Zirkussen" macht in zehn deutschen Städten Halt. Nach Leipzig, Frankfurt a. M. und Oldenburg folgt jetzt Münster, im Anschluss Berlin, Hannover, Nürnberg, Köln und Stuttgart. Die Aktionen werden von den ehrenamtlichen Gruppen von VIER PFOTEN betreut. Auftakt der Tour war die Demonstration gegen Circus Krone in München Anfang März. Die Ausstellung ist kostenlos und barrierefrei zugänglich.

Von Löwen über Elefanten bis hin zu Exoten bietet die Ausstellung einen Einblick in die Welt der Manege und darüber hinaus. Präsentiert werden eine vielfältige Sammlung von Fotografien und Informationen, die das Leben und die Haltungsbedingungen von Wildtieren in der Zirkuswelt beleuchten. Alle Fotos stammen aus Zirkussen in Deutschland und wurden im Jahr 2023 aufgenommen. Das Material bietet so einen Einblick in die aktuelle Situation von Wildtieren in Zirkussen in Deutschland.

VIER PFOTEN klärt Privatpersonen vor Ort zudem über zahlreiche Möglichkeiten auf, aktiv zu werden, zum Beispiel:
- keine Zirkusse besuchen, die Wildtiere mitführen
- Kindern erklären, warum Tiere im Zirkus leiden müssen
- vor einem Zirkusauftritt die örtliche Presse kontaktieren und auf die Tierschutzproblematik in Zirkussen aufmerksam machen
- VIER PFOTEN informieren, wenn der Verdacht auf schlechte Haltungsbedingungen für Tiere in einem Zirkus besteht

"Die meisten Menschen haben bei Zirkussen das Bild von Wildtieren in der Manege vor Augen, die verschiedenste Tricks vorführen müssen und zur Schau gestellt werden. Doch dies ist nur ein kleiner Teil des Alltaglebens der Wildtiere. Die meiste Zeit verbringen Zirkustiere in viel zu kleinen Käfigen und Gehegen abseits der Manege und ohne ausreichende Beschäftigung. Mangelhafte Bewegung, eine reizarme Umgebung und das ungenügende Ausleben des Erkundungs- und Jagdverhaltens führen bei den Tieren meist zu Krankheiten und schweren Verhaltensstörungen", sagt Vanessa Schilke, Projektverantwortliche für Wildtiere bei VIER PFOTEN.

Ausstellung:
Wann: Samstag, 06. April 2024, von 09.30 bis 14.00 Uhr
Wo: Stubengasse, 48143 Münster
Ansprechpartnerin vor Ort: Martina Quast


In Deutschland ist ein Wildtierverbot für Zirkusse überfällig

Die meisten Länder in der EU haben längst erkannt, dass Wildtiere nichts in der Manege zu suchen haben und Regelungen erlassen, die Wildtiere in Zirkussen ganz verbieten oder zumindest einschränken. Deutschland liegt EU weit an letzter Stelle.

Quelle und Kontaktadresse:
VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz Susanne von Pölnitz, Pressesprecherin Lübecker Str. 128, 22087 Hamburg Telefon: (040) 399249-0, Fax: (040) 399249-99

(jg)

NEWS TEILEN: