Winn kündigt bei Scheitern der Honorarverhandlungen bundesweit Protestwelle an
(Berlin) - Als desillusionierend für all jene, die in der Zukunft auf Direktverträge zwischen Ärzten und Krankenkassen setzen, hat der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Kuno Winn, den Abbruch der Gespräche zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und den Krankenkassen über die Aufstockung der Arzthonorare ab 2009 bezeichnet. Nicht nur die strikte Weigerung der Kassen, die Leistung der Ärzte angemessen zu honorieren, sondern vor allem das geradezu ehrabschneidende und unverschämte Vokabular der Kassenvertreter mache mehr als deutlich, dass die Krankenkassen die Leistungsträger des Systems nicht als Partner, sondern als Gegner betrachteten. Winn: Spätestens dies sollte nun wirklich all denen die Augen öffnen, die planen, ihr Heil künftig unreflektiert in den Armen der Krankenkassen statt im Kollektivsystem zu suchen.
Winn kündigte für den Fall eines endgültigen Scheiterns der Honorarverhandlungen an, gemeinsam mit anderen Ärzteverbänden eine bundesweite Welle an Protest- und Streikmaßnahmen zu organisieren. In Gesprächen mit den in der Allianz deutscher Ärzteverbände organisierten Gruppierungen werde er bereits in den nächsten Tagen ein mögliches gemeinsames Vorgehen erörtern. Auch zu einem Treffen mit den Vorsitzenden der Facharztverbände sei bereits vorbeugend eingeladen worden.
An den KBV-Vorsitzenden, Dr. Andreas Köhler, appellierte der Ärztevertreter eindringlich, die Ärzteverbände in seine Strategie einzubeziehen. Herr Köhler kann zwar mit Streik drohen, er kann aber aus rechtlichen Gründen nicht einmal dazu aufrufen, sagte Winn. Dementsprechend sei eine enge Abstimmung mit den Ärzteverbänden unabdingbar.
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(el)