Winn: Montgomery sollte Konsequenzen aus seinen Fehlern ziehen
(Berlin) - Im Zusammenhang mit der eskalierenden öffentlichen Diskussion über das angebliche "Massenphänomen" unkorrekter Zuweisungspraktiken zwischen Ärzten und Kliniken hat sich der Vorsitzende des Hartmannbunds, Prof. Dr. Kuno Winn, verärgert über die Rolle des Vizepräsidenten der Bundesärztekammer, Dr. Frank Ulrich Montgomery, gezeigt. Winn legte dem Ärztekammer-Vize nahe, aus seinen "folgenschweren Fehlern" im Umgang mit den aufkommenden Vorwürfen die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. "Wenn Herr Montgomery über sein Bedürfnis - notfalls auch unreflektiert - in jedes hingehaltene Mikrofon zu sprechen, die Verantwortung für seinen Berufsstand aus dem Auge verliert, dann sollte er sich aus dieser "Gefahrenzone" zurückziehen", sagte Winn.
Montgomery hatte in ersten Reaktionen auf Berichte über zweifelhafte Umstände bei Klinikeinweisungen den Tatbestand der Bestechung in die Debatte eingeführt und durch fahrlässiges Agieren mit angeblichen Größenordnungen die Medien-Berichterstattung massiv angefeuert. "Auch wenn Herr Montgomery sich jetzt an die Spitze der Aufklärer stellt und - in aller Bescheidenheit - "Überreaktionen" einräumt, dann kommt diese Einsicht zu spät. Das Kind ist in den Brunnen gefallen, das Ansehen der gesamten Ärzteschaft hat massiv gelitten und für das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patienten ist enormer Schaden entstanden", sagte Winn. Dies sei nicht zuletzt auch ein verheerender Rückschlag für Tausende von Kolleginnen und Kollegen, die in den vergangenen Monaten alles getan hätten, um ihre Patienten auf die wirklichen Probleme des Gesundheitssystems aufmerksam zu machen.
Der Hartmannbund-Vorsitzende ließ keinen Zweifel daran, dass unkorrektes Verhalten von Ärzten nicht geduldet werden dürfe und klare Sanktionen erfordere. Die dafür notwendige Aufklärung sei aber nur in einer sachlichen Atmosphäre möglich. Winn appellierte an alle beteiligten Parteien, jetzt ihre sich selbst auferlegten Hausaufgaben zu machen, für eine schnelle Aufklärung zu sorgen und für die Zukunft in jeder Hinsicht ihre Lehren aus diesen Vorgängen zu ziehen. Dabei müsse auch die Frage beantwortet werden, welche Maßnahmen angesichts der offensichtlich einigen Akteuren schon länger vorliegender Erkenntnisse in der Vergangenheit ergriffen worden seien.
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(mk)