Winn: Schmidts Weg führt in die Fließbandmedizin
(Berlin) - Als "in jeder Hinsicht entlarvend" hat der Vorsitzende des Hartmannbundes, Prof. Dr. Kuno Winn, den von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt im Wahlkampf vorgenommenen Vorstoß für eine Termingarantie für Patienten bezeichnet. "So schön es ist, dass Frau Schmidt gegen Ende ihrer Amtszeit nun offenbar erstmals die Probleme des sich abzeichnenden Ärztemangels, des steigenden Bedarfs an Gesundheitsleistungen und damit die Folgen einer immer älter werdenden Bevölkerung erkennt - dieser zutreffenden Analyse folgen leider anstelle praktikabler Lösungen wieder die althergebrachten ideologischen Reflexe", sagte Winn.
Statt endlich die Rahmenbedingungen für die ärztliche Tätigkeit entscheidend zu verbessern, statt die Bewegungsfreiheit von Ärzten zugunsten ihrer Patienten endlich zu erhöhen, solle der Arzt durch neue gesetzliche Regelungen und Bestimmungen in seinem Hamsterrad zu noch mehr Tempo angetrieben werden. "Weg von der individuellen Behandlung unserer Patienten hin zu einer just-in-time-Fließbandmedizin. Das ist die Problemlösung à la Schmidt", sagte Winn. Jeder Patient, der die überfüllten Wartezimmer seines Arztes erlebe, wisse, dass sich hinter diesem "Lösungsvorschlag" nichts weiter verberge, als der Wahlkampfpopulismus einer Ministerin, die die zentralen Akteure des Gesundheitssystems nicht als Partner, sondern immer mehr als Gegner empfindet. Winn: "Es bleibt bis zum Schluss deprimierend, welch gravierende Diskrepanz bei der Ministerin zwischen dem Erkennen eines Problems und der angemessenen Lösung sichtbar wird."
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