Winn sieht doch noch Chancen für Anerkennung von Bereitschaftsdiensten als Arbeitszeit
(Berlin) - Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Kuno Winn, hält eine positive Wende im Streit um die Verabschiedung der EU-Arbeitszeitrichtlinie noch im letzten Augenblick für möglich. "Ich sehe Chancen, dass sich das Europäische Parlament doch noch dazu durchringt, auch künftig sogenannte inaktive Phasen des Bereitschaftsdienstes als Arbeitszeit anzuerkennen", sagte Winn nach einem Gespräch mit dem Präsidenten des Europäischen Parlaments, Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering. Damit würden sich die Europäischen Parlamentarier in ihrer Sitzung Mitte Dezember gegen einen anderslautenden Kompromiss der EU-Regierungen zur Arbeitszeitorganisation in Krankenhäusern aussprechen.
Pöttering zeigte gegenüber Winn Verständnis für die Forderung des Hartmannbundes, Bereitschaftsdienstzeiten weiterhin voll umfänglich als Arbeitszeit zu bewerten. Der CDU-Politiker sagte dem Hartmannbund-Vorsitzenden zu, vor der nun anstehenden Entscheidung des Parlaments noch einmal Gespräche mit den zuständigen Experten zu führen.
"Wenn der Arzt verpflichtet ist, sich am Arbeitsplatz aufzuhalten und auf Abruf im Krankenhaus anwesend ist, dann ist das Arbeitszeit. Daran kann und darf es auch künftig nichts zu deuteln geben", verlieh Winn abschließend seiner Auffassung noch einmal Nachdruck. Ein Ignorieren dieser Tatsache hätte fatale Folgen für die ohnehin angespannte Situation an deutschen Krankenhäusern - zu Lasten von Ärzten und Patienten.
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(el)