Wissenschaftliche Begleitung - für den Sport unverzichtbar
(Frankfurt) - "Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft ist für den Deutschen Sportbund weiterhin unverzichtbar." Mit diesem programmatischen Eintrag im Gästebuch des Bundesinstituts (BISp) erneuerte DSB-Präsident Manfred von Richthofen die Mitverantwortung des DSB für die seit 1970 bestehende Dienstleistungseinrichtung auf dem Gebiet der Sportwissenschaft. Beim Besuch in Köln, der bereits im Frühjahr abgesprochen war, informierte sich der DSB-Präsident über die konkrete und praxisbezogene Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, die über das BISp dem Sport zufließt. Zwei Beispiele demonstrierten die Bandbreite der vom BISp unterstützten Forschungen: Nicht nur für den Spitzensport von Tetraplegikern wurde ein sogenanntes Handbike entwickelt, das im Rahmen eines Projektes des BISp zur Leistungsdiagnostik an der Deutschen Sporthochschule Köln eingesetzt wird. Der speziell entwickelte Rollstuhl ermöglicht zudem präventives Gesundheitstraining oder integrativen Sport mit Begleitern auf dem Fahrrad oder Inlineskates.
Ein neues Feld untersucht der Auftrag "Sport und Sehen". Durch dreidimensionale Einsicht in Skipisten oder beim Skispringen können mit Hilfe der satellitengesteuerten GPS-Navigation die Abläufe optimiert werden. Zudem lassen sich bisher ausgeklammerte Fehlsichtigkeit und mangelndes Kontrastsehen ausgleichen. Beim DSV-Nachwuchskader im alpinen Skilauf wurde eine Fehlsichtigkeitsquote von 18 % aufgedeckt. Sie kann durch entsprechende Brillenkorrekturen behoben werden. Im Tischtennis-Versuch konnte sich der DSB-Präsident von der praktischen Bedeutung richtigen Sehens selbst ein Bild machen. Dieses Projekt wird vom Lehrstuhl für Sportmedizin an der Universität Bochum in Kooperation mit der Technischen Universität Dresden durchgeführt.
BISp-Direktor Dr. Martin-Peter Büch informierte den DSB-Präsidenten über die drei Grundsätze des sportwissenschaftlichen Managements: Kreativität und Themenvielfalt, Unabhängigkeit bei gleichzeitiger Absprache mit den sportlichen Instanzen und Nutzen-Kosten-Relation. Im Gegensatz zur üblichen Forschungsförderung sind bei Projekten und Aufträgen des BISp in der Regel eine rund 50prozentige Eigenleistung vom Forschungsnehmer aufzubringen ("subsidiäre Forschungsförderung"). Das BISp hat zudem in den letzten Jahren die Einwerbung von Drittmitteln verstärkt; für 1999 betrugen sie 433.000 DM.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Sportbund (DSB)
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