wvib-Umfrage: Zurück ins Büro? Industrieunternehmen behalten Remote-Regeln bei
(Freiburg) - Strengere Büropflichten sind immer wieder in den Schlagzeilen. Die meisten Industrieunternehmen halten allerdings an ihren etablierten hybriden Modellen fest. Das zeigt eine wvib-Kurzumfrage, an der sich rund 200 Personalverantwortliche beteiligt haben.
Die allermeisten Unternehmen setzen auf eine Mischung aus Homeoffice und Präsenzarbeit: 63 Prozent der Arbeitgeber legen dabei eine maximale Homeoffice-Quote fest. Rund 15 Prozent der Befragten geben (zusätzlich) feste Tage im Büro vor. Nur 10 Prozent der befragten Unternehmen verzichten vollständig auf eine Vorgabe. 12 Prozent der Unternehmen setzen auf vollständige Präsenz im Büro und gestatten kein mobiles Arbeiten.
Eine Remote-Quote von 40 Prozent ist dabei der gängigste Fall. 39 Prozent der Unternehmen setzt darauf, was bei einer Fünf-Tage-Woche 2 Arbeitstagen im Homeoffice entspricht. Maximal einen Tag Telearbeit oder 20 Prozent Homeoffice pro Woche gestatten dagegen 33 Prozent der Befragten. 30 Prozent Homeoffice gibt es nur bei rund 8 Prozent der Unternehmen. Höhere Anteile über 50 Prozent Homeoffice (rund 20 Prozent) sind seltener. Die übrigen Unternehmen setzen auf individuelle Vereinbarungen.
Eine große Trendwende oder eine flächendeckende Abkehr von bisherigen Regelungen ist im industriellen Mittelstand überhaupt nicht erkennbar: 79 Prozent haben ihre bisherigen Regelungen im vergangenen Jahr beibehalten. 8 Prozent haben ihre Regeln verschärft, 3 Prozent dagegen gelockert. Einige haben bestehende Modelle konkretisiert oder regeln sie erstmals per Betriebsvereinbarung.
„Die Diskussion über das richtige Maß an Homeoffice spielt in den Medien oft eine größere Rolle als in den Unternehmen“, sagt Christoph Münzer, wvib-Hauptgeschäftsführer. „Viele Industrieunternehmen setzen weiterhin auf ein ausgewogenes Hybridmodell. Eine Drehmaschine passt nicht ins Homeoffice. Aus Rücksicht auf die Mitarbeitenden in der Fertigung gehen produzierende Unternehmen seit langem vorsichtiger vor. Deshalb müssen sie ihre Arbeitsmodelle jetzt auch nicht neu erfinden. Die Industrie weiß: Gute Unternehmen führen über Ergebnisse und eine passende Kultur – nicht über Vorgaben, wann und wo gearbeitet wird.“
Quelle und Kontaktadresse:
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