Pressemitteilung | Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V. - Hauptstadtbüro

Zahnärzte kennen ihre Pflichten / Sundmacher: "Jahresflatrate wurde nie vereinbart"

(Berlin) - "Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) macht es sich zu einfach, wenn es die Schuld am Scheitern des GKV-Systems den Zahnärzten zuschiebt", konstatiert Dr. Karl-Heinz Sundmacher, Bundesvorsitzender des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte. Die lapidare Feststellung von Daniel Bahr, die Kassenzahnärzte wären zur Behandlung verpflichtet, wird der Situation nicht gerecht. Laut Sundmacher haben die Zahnärzte seit Jahren auf den unhaltbaren Zustand hingewiesen, dass vorher festgelegte Budgets den Behandlungsbedarf nicht in jedem Fall abdecken könnten, wie sich jetzt drastisch zeigt.

Auch die stellvertretende Pressesprecherin des GKV-Spitzenverbandes, Ann Marini, wisse wohl nicht, wovon sie spricht, wenn sie behauptet, dass das Geld der Kassen für die Kassenzahnärztlichen Vereinigungen (KZVen) ausreiche. Es gehe nicht um Gelder für KZVen oder Zahnärzte, sondern um Geld für die Behandlung der Versicherten, das die Kassen nicht bedarfsgerecht auszahlen. Sundmacher: "Wir Zahnärzte haben in den letzten Monaten den vorhandenen Bedarf abgearbeitet - nicht mehr, aber auch nicht weniger." Der Skandal sei, dass die Zahnärzte ihrer Pflicht zur Behandlung nachgekommen seien, einige Krankenkassen aber so täten, als hätten sie bei den Zahnärzte eine Jahresflatrate vereinbart und könnten für begrenzte Mittel unbegrenzte Leistungsmengen abrufen. "Das funktioniert nicht mal in einem staatlichen Gesundheitssystem", meint Sundmacher und resümiert: "Die Bürger werden der Kasse vertrauen, die ihnen nicht nur Leistungen verspricht, sondern auch die Behandlungen bezahlt, und wenn nötig, mit den Füßen abstimmen."

Quelle und Kontaktadresse:
Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V., Hauptstadtbüro Pressestelle Auguststr. 28, 10117 Berlin Telefon: (030) 243427-0, Telefax: (030) 243427-67

(el)

NEWS TEILEN: