Pressemitteilung | Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) - Geschäftsstelle Köln

Zahnersatz ist politisch wie faktisch ein kalkulierbares Risiko / Kassenzahnärzte plädieren für mehr Mut statt Angst

(Berlin) - Als einen "idealtypischen Reformansatz" bezeichnete Dr. Jürgen Fedderwitz die private Absicherung des Zahnersatzes (ZE). Der amtierende Vorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) erläuterte in einem Pressegespräch die wesentlichen Argumente für eine Ausgliederung dieser Leistung aus dem gesetzlichen Leistungskatalog. Schon heute sei der Patient in die Therapieentscheidung durch die Wahl zwischen den Komponenten "Need" und "Want" involviert. Zahnersatz zähle zu den kalkulierbaren Risiken, lasse sich klar abgrenzen und gehöre nicht in den Generationenvertrag; denn anders als bei der medizinischen Versorgung nehmen die Ausgaben für zahnmedizinische Leistungen mit steigendem Alter nicht zu. Hinzu komme, dass der Präventionsanreiz durch das Bonusheft wirke und sich durch steigende Eigenverantwortung die Mundgesundheit in Deutschland in den vergangenen Jahren erheblich verbessert habe.

Zudem zeige ein Blick über die Grenzen, dass Ländern wie Dänemark, Schweiz oder Niederlande eine hervorragende Mundgesundheit attestiert wird, obwohl Zahnersatz keine Kassenleistung ist und auch zahnmedizinische Leistungen zum Großteil in die Eigenverantwortung des Patienten gestellt sind.

Ein echtes Strukturelement biete die Herausnahme des Zahnersatzes aber nur in Kombination mit dem System befundorientierter Festzuschüsse. Fedderwitz: "Erst dann wird ein Schuh daraus." Egal für welche Systematik sich die Politik auch entscheidet, "in jedem Fall greifen die am Befund orientierten Zuschüsse in der GKV wie in der Privaten Krankenversicherung.

Außerdem sind sie sozial gerecht, weil jeder den gleichen Zuschuss erhält, anders als bei therapiebezogenen Festzuschüssen. Hier gilt, wer sich einen höheren Eigenanteil leisten kann, erhält einen höheren Zuschuss von der Solidargemeinschaft. Für die Reformmacher sollte Mut die Antriebsfeder für eine Gesundheitsreform sein. Angst ist ein schlechter Ratgeber", betonte Fedderwitz.

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) Universitätsstr. 71-73, 50931 Köln Telefon: 0221/40010, Telefax: 0221/404035

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