Zahnersatz muss Solidarleistung bleiben / VdK appelliert an Union, Thesenpapier zu überdenken
(Bonn) Der Präsident des Sozialverbandes VdK Deutschland, Walter Hirrlinger, hat an die Union appelliert, nochmals über ihr Thesenpapier zur Finanzierung der Krankenkassen nachzudenken. Hirrlinger: Wer Zahnersatz und Zahnbehandlung privat versichern will mit einer Pauschale von 20 bis 25 Prozent, von der niemand weiß, wie hoch sie künftig in Wirklichkeit sein wird, der setzt das Solidarprinzip in der Gesetzlichen Krankenversicherung aufs Spiel."
"Wenn außerdem für jeden Versicherten eine Eigenbeteiligung in Höhe von 150 bis 300 Euro im Jahr nach Meinung der Union eingeführt werden solle, dann seien der Union wohl die Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung wenig bekannt", sagte Hirrlinger. Schließlich hätte die Hälfte selbst der männlichen Rentner eine Rente bis zu 900 Euro monatlich.
Vor allem chronisch kranke und behinderte Menschen würden benachteiligt, erklärte Hirrlinger. Der Sozialverband VdK Deutschland wehre sich dagegen, diesem Personenkreis erneut eine überdimensionale Belastung zuzuweisen. Auf Umwegen würde damit dem Zufallsprinzip gesund oder krank der Vorzug gegeben. Ob dies dem Solidarprinzip der Gesetzlichen Krankenversicherung entspreche, müsse durch die Verfasser des Thesenpapiers ernsthaft geprüft werden, sagte Hirrlinger. Er appellierte an die Union, ihre Vorschläge nochmals zu überdenken.
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