Zehn Jahre Agrargenossenschaften: Gut gerüstet für die liberalisierten Agrarmärkte
(Berlin) - "Die Agrargenossenschaften in den neuen Bundesländern haben den Ballast der Vergangenheit abgeworfen und sich entgegen manchen Vorhersagen zu einem bedeutenden Teil der Agrar- und Wirtschaftsstruktur im ländlichen Raum entwickelt. Ihr schwieriger Anpassungs- und Orientierungsprozess ist immer wieder von der Altschuldenproblematik überschattet worden. Dadurch wurden ihre Zukunftsplanungen und ihre Wettbewerbsposition erschwert. Heute sind 822 Agrargenossenschaften in den genossenschaftlichen Verbund eingebunden", erklärte Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes e. V. (DRV), bei einem Kolloquium am 5. April 2000 in Berlin.
Über 80 Teilnehmer aus Politik, Wissenschaft, Verbänden und Agrargenossenschaften diskutierten die wirtschaftlichen Perspektiven dieser Mehrfamilienbetriebe, die überwiegend positiv gesehen werden. Einigkeit bestand darin, dass diese modernen Unternehmen gute Chancen auf den liberalisierten internationalen Agrarmärkten haben. Sie sind in der Lage, Kostenvorteile im Landbau, aber auch in der Veredelungsproduktion zu nutzen.
DRV-Präsident Nüssel erwartet, dass sich die Agrargenossenschaften noch stärker als bislang u. a. mit Kapital in genossenschaftliche Vermarktungseinrichtungen einbringen. Als Zielsetzung definierte er ihre stärkere Integration in die Wertschöpfungskette.
Nüssel unterstrich, dass die Raiffeisen-Organisation bei der Umstrukturierung der Land- und Agrarwirtschaft in den neuen Bundesländern wertvolle Erfahrungen gesammelt hat. Diese werden zunehmend auch für den Aufbau genossenschaftlicher Systeme in den mittel- und osteuropäischen Ländern nachgefragt.
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