Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V.

Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks will eine Gefahrtarifstelle für Konditoren und Bäckereien / Beitragserhöhungen bei der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststätten wären die Folge

(Bad Honnef) - Ein Antrag des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks auf Zusammenlegung der Gefahrklassen für die Gewerbegruppen Bäckereien, Konditoreien und Dauerbackwaren hat im Konditorenhandwerk zu massiven Protesten geführt. Ein antragsgemäßer Beschluss der Organe der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststätten (BGN) hätte eine drastische Beitragserhöhung für Konditoreien zur Folge. Obwohl entgültige Modellrechnungen noch nicht vorliegen, wird angenommen, dass Konditoreien nach einer Zusammenlegung der Gefahrklassen für die Produktionslohnsumme dauerhaft 60 Prozent höhere Beiträge zahlen müssen. Nach dem Willen der Bäcker sollen Mischbetriebe gleichzeitig die Möglichkeit verlieren, ihre Konditoreiabteilung getrennt zum niedrigeren Gefahrtarif für Konditoreien zu veranlagen.

Die Vertreterversammlung der BGN entscheidet darüber am 2. Juli 2004. Sitz und Stimme haben die Vertreter der Arbeitgeber und der Versicherten aus allen zur BGN gehörenden Gewerbezweigen. Der Deutsche Konditorenbund (DKB) wirft dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks vor, wirtschaftliche Vorteile einseitig auf Kosten des zahlenmäßig geringeren Konditorenhandwerks zu suchen und dabei mit der Brechstange vorzugehen. Der DKB betont, dass die Beitragsunterschiede und vor allem die eigene Gefahrtarifstelle „Konditoreien“ wegen des geringeren Schadensaufkommens in den Konditoreien berechtigt sind. Die Gefahrklasse für Konditoreien liegt mit 3,7 erheblich unter der Gefahrklasse Backgewerbe mit 6,7. Deshalb zahlen Konditoreien einen um fast die Hälfte niedrigeren Beitrag an die BGN als Unternehmen des Backgewerbes. Dem möchte das Bäckerhandwerk ein Ende setzen. Es beantragt, die bisher getrennten Gefahrtarifstellen zu vereinigen. Auf die Bäckereien käme in diesem Fall eine maßvolle Beitragssenkung zu – die Konditoren würden jedoch in einem nie gekannten Ausmaß finanziell belastet, mit einer Beitragserhöhung im Verhältnis eines Quantensprungs!

Der DKB kritisiert, wie der Zentralverband des deutschen Bäckerhandwerks e.V. in dieser Sache vorgeht: Es ist ein im deutschen Handwerk beispielloser Vorgang, dass der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks die eigene Solidargemeinschaft des Konditorenhandwerks in der Berufsgenossenschaft in Frage stellt. So geht man im Handwerk nicht miteinander um! Sollen Konditoreien künftig drastisch höhere Beiträge zahlen, weil sie gegen ihren Willen dieselbe Gefahrtarifstelle wie Bäckereien haben? Die Konditoreien sind entschlossen, sich ihre eigene Gefahrtarifstelle und ihre beitragsmäßig deutlich niedrigere Gefahrklasse nicht streitig machen zu lassen. Wie der DKB berichtet, herrscht bei vielen Mischbetrieben Verständnislosigkeit, warum das Bäckerhandwerk künftig die Möglichkeit der getrennten Veranlagung von Konditoreiabteilungen in Mischbetrieben beenden will.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. Bondorfer Str. 23, 53604 Bad Honnef Telefon: 02224/77040, Telefax: 02224/770440

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