ZIA-Tag der Immobilienwirtschaft: Prämierung der besten Landesbauordnungen: „Ausgezeichnet geregelt – Die innovativsten Bauordnungen Deutschlands“
(Berlin) - Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) zeichnet im Rahmen des Tags der Immobilienwirtschaft am 4. Juni 2025 erstmals die innovativsten Landesbauordnungen Deutschlands aus. Prämiert werden gesetzgeberische Ansätze, die den Wohnungsbau erleichtern, Genehmigungsverfahren beschleunigen und Investitionen fördern. Mit diesem einmaligen Wettbewerb richtet der ZIA den Blick auf die anhaltende Wohnungsnot und die zahlreichen Bauvorschriften: Trotz konstant hoher Nachfrage ist die Zahl der Baugenehmigungen 2024 auf den niedrigsten Stand seit 14 Jahren gesunken. Hohe Baukosten, komplexe Vorschriften und langwierige Verfahren bremsen den dringend benötigten Neubau sowie Sanierungen und Aufstockungen. Ziel des Wettbewerbs ist es, vorbildliche Regelungen sichtbar zu machen, den interregionalen Austausch zu stärken und zukunftsfähige gesetzliche Rahmenbedingungen zu fördern.
Die prämierten Länder im Überblick:
1. Kategorie „Bürokratieabbau“: Berlin
2. Kategorie „Digitalisierung“: Baden-Württemberg
3. Kategorie „Beschleunigtes Bauen durch effiziente Verfahren“: Hamburg
4. Kategorie „Umbau/Bauen im Bestand“: Niedersachsen
5. Kategorie „Mut und Innovation“: Bayern
6. Sonderpreis für Praxisbezug: Schleswig-Holstein
Juryvorsitzende Barbara Ettinger-Brinckmann (Architektin, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer a.D., Gründerin ANP Architektur- und Planungsgesellschaft mbH) sagte dazu: „Gute Gesetzgebung findet die Balance: Sie stellt keine überzogenen Anforderungen, spart Zeit und Kosten und eröffnet gleichzeitig Spielraum für Innovation. Entscheidend ist dabei das richtige Maß zwischen behördlicher Kontrolle und der Verantwortung der Bauakteure.“
Iris Schöbel, Präsidentin des Zentralen Immobilien Ausschusses ergänzt: „Es ist spannend zu sehen, welche Aufbruchstimmung in einigen Bundesländern entstanden ist, um die Genehmigungsverfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen und so den Wohnungsbau anzukurbeln und den Umbau auch von Gewerbe zu erleichtern. Wenn Regulierung notwendig ist, dann sollte sie praxisorientiert, innovativ und zukunftstauglich sein – mit dem Ziel, Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, Planungssicherheit zu gewährleisten und Investitionen zu erleichtern. Gerne mehr davon!“ Hervorzuheben sei, dass sich nahezu alle Bundesländer auf den Weg gemacht haben, um für die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren zu sorgen. Der ZIA mache dies mit seinem neuen Wettbewerb erstmals wirklich anschaulich, so die ZIA-Präsidentin.
Hintergrund:
Der Wohnungsbau in Deutschland steht vor erheblichen Herausforderungen: Hohe Baukosten, langwierige Genehmigungsverfahren und komplexe Regelwerke bremsen den dringend benötigten Neubau, aber auch Aufstockungen und Sanierungen aus.
Mitglieder der Jury:
• Barbara Ettinger-Brinckmann (Architektin, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer a.D., geschäftsführende Gesellschafterin ANP Architektur- und Planungsgesellschaft mbH),
• Prof. Elisabeth Endres (Architektin, Leiterin des Instituts für Bauklimatik und Energie der Architektur der Technischen Universität Braunschweig),
• Dr. Eva Lohse (Präsidentin des Deutschen Städtetags a.D., Oberbürgermeisterin a.D. der Stadt Ludwigshafen am Rhein),
• Dilek Ruf (Architektin, Geschäftsführende Gesellschafterin BBU.ONSITE GmbH, Landesvorsitzende des BDA Niedersachsen a.D.),
• Olaf Demuth (Vorstand der Zech Group SE, Vorsitzender des Ausschusses Bauen beim ZIA),
• Reiner Nagel (Architekt und Stadtplaner, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur)
• Iris Schöberl, ZIA-Präsidentin
Mit dem Wettbewerb zur Prämierung der innovativsten Landesbauordnungen im Rahmen des Tages der Immobilienwirtschaft am 4. Juni 2025 nimmt der ZIA die Landesbauordnungen der 16 Bundesländer in den Blick. Hierfür sollen besonders gelungene Ansätze gewürdigt und der interregionale Austausch zwischen den Ländern gestärkt werden. Ziel ist es, praxisnahe, innovative und zukunftsfähige Regelungen sichtbar zu machen, die Genehmigungsverfahren beschleunigen, Planungssicherheit schaffen, Investitionen erleichtern, Digitalisierung unterstützen sowie Standards und Kosten reduzieren. Dabei geht es nicht um eine pauschale Bewertung der Bauordnungspolitik der Bundesländer, sondern um die Auszeichnung guter gesetzgeberischer Lösungen, die den Wohnungsbau gezielt voranbringen. Gesetzliche Regelungen sollten allgemein gültigen Standards entsprechen und verständlich, logisch und eindeutig formuliert sein. Komplexe Vorschriften führen zu erhöhtem Verwaltungsaufwand und Verzögerungen bei Bauvorhaben. Eine gute gesetzgebungsfachliche Gestaltung vermeidet unverhältnismäßige materielle Anforderungen, reduziert Kosten und Zeit und schafft gleichzeitig Raum für innovative Lösungen. Dabei ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kontrolle durch Baugenehmigungsverfahren und der Eigenverantwortlichkeit der am Bau Beteiligten besonders wichtig.
Quelle und Kontaktadresse:
ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V. - Büro Berlin, Leipziger Platz 9, 10117 Berlin, Telefon: 030 2021585-0