Pressemitteilung | Baugewerbeverband Schleswig-Holstein

Zoll, Gewerkschaft und Bauverbände vereinbaren gemeinsamen Kampf gegen die Schwarzarbeit

(Kiel) - Zu einem Spitzengespräch über wirkungsvolle Möglichkeiten zur Bekämpfung der Schwarzarbeit in der Baubranche Schleswig-Holsteins sind erstmals führende Vertreter der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Zolls, der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) sowie des Baugewerbe- und Bauindustrieverbandes in Kiel zusammengetroffen. Dabei wurde die sofortige sehr viel engere Zusammenarbeit der vier Organisationen vereinbart.

Die Bauverbände und die IG BAU begrüßten vor allem die personelle und materielle Aufstockung der FKS in den kommenden Monaten an den vier Standorten Kiel, Lübeck, Itzehoe und Flensburg. Allein im Bereich Prävention werden dann landesweit 40 Zollbeamte mit acht Fahrzeugen unterwegs sein, um Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung auf öffentlichen wie privaten Baustellen aufzudecken.

"Wir kommen mit den bisherigen Einzelaktionen, bei denen wir mit eigenen Leuten Gesetzesverstöße angeprangert haben, nicht weiter. Nur gemeinsam mit den Zollbehörden und der Gewerkschaft haben wir die nötige Schlagkraft und eine echte Chance, unsere illegale Konkurrenz vom Markt zu verbannen. Schwarzarbeit ist kein Kavaliersdelikt", erklärte der Vorsitzende des Baugewerbeverbandes Schleswig-Holstein, Sönke Voß.

Andreas Harnack von der Bundesebene und Jürgen Lau vom Regionalbüro Nord der IG BAU appellierten an die Arbeitnehmer, mit den Behörden zusammenzuarbeiten. "Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung vernichten Arbeitsplätze in der Baubranche. Zehn illegale Arbeitplätze lassen sechs legale Mitarbeiter arbeitslos werden. Dadurch entstehen immense finanzielle Schäden mit gesellschafts- und sozialpolitisch gravierenden Folgen", so Andreas Harnack.

Die vorhandenen Informationen auf Arbeitgeber- wie auf Arbeitnehmerseite sollen abgeglichen und bei ausreichendem Tatverdacht den Behörden zugeleitet werden. Außerdem werden einheitliche Formulare für Bau-Beschäftigte erstellt, die in Kürze auch auf der Homepage unter www.bau-sh.de oder www.igbau.de abrufbar sind. Allen auf dem Bau tätigen Mitarbeitern soll damit ein Schema an die Hand gegeben werden, wie sie selbst oder über die zuständige Innung Meldungen über Gesetzesverstöße oder illegale Tätigkeiten in ihrer beruflichen Umgebung weiterleiten.

Ins Visier der Ermittler sollen gerade diejenigen Baubetriebe geraten, die kontinuierlich Angebote für öffentliche wie private Aufträge abgeben, die mit dem geltenden Mindestlohn West in Höhe von 12,47 Euro netto nicht zu erzielen sind. Es kann nicht hingenommen werden, dass mit Lohnpreisdumping Angebote um 20 bis 30 Prozent unter denen ordnungsgemäß kalkulierender Betriebe liegen. "Hier soll niemand angeschwärzt werden, sondern wieder richtiger Wettbewerb auf einer fairen Grundlage einkehren. Dazu gehört auch, dass unsere eigenen Mitglieder sich mit Vorbildfunktion kontrollieren lassen", sagte Hans-Werner Blöcker, Vorstandsvorsitzender des Bauindustrieverbandes.

Quelle und Kontaktadresse:
Baugewerbeverband Schleswig-Holstein Hopfenstr. 2e, 24114 Kiel Telefon: 0431/535470, Telefax: 0431/5354777

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