Zukunft des Einzelhandels durch Standortgemeinschaften sichern
(Bremen) - Die Zukunft des Einzelhandels wird stark davon bestimmt sein, inwieweit es dem Handel gelingt, sich für gemeinsame Initiativen und ein Handeln gegen den Trend einzusetzen.
Beim Gästeabend der Handelskammer Bremen und des Einzelhandelsverbandes Nordsee Bremen e.V. am Dienstag (15. März 2005) im Parkhotel sagte der Vorsitzende des Einzelhandelsausschusses der Handelskammer, Peter Schöler: Nur wer bei sich selbst beginnt, indem er sein Geschäft renoviert und modernisiert statt sich über die schlechte Konjunktur zu beklagen, wird letztlich im Wettbewerb bestehen. Norbert Caesar, der Vorsitzende des Einzelhandelsverbandes, plädierte für ein gemeinsames Handeln: Die Vermarktung von Standorten kann nur erfolgreich sein, wenn der Einzelhandel als Solidargemeinschaft mit einer Stimme spricht, sagte er.
Peter Schöler warnte seine Einzelhandelskollegen davor, Tatkraft gegen eine Opferrolle auszutauschen: Gewinner werden am Ende die aktiven, schnellen und positiv Denkenden sein, betonte er. Für den Handel wie auch für die Politik müsse die Devise lauten, kontinuierlich in die Entwicklung des Einzelhandelsstandortes Bremen zu investieren: Stillstand, so Schöler, bedeutet immer auch Rückschritt. Jeder von uns muss in seine Zukunft investieren. Dabei ist auch der Senat gefordert, das verabschiedete Zentrenprogramm über 2005 hinaus mit den notwendigen Mitteln auszustatten. Nur so könne es Bremen gelingen, seinen Vorsprung als Einzelhandelsstandort gegenüber Städten wie Osnabrück oder Oldenburg zu bewahren und auszubauen. Schöler: Andernfalls verspielen wir unseren Standortvorteil leichtfertig, den sich Bremen in den vergangenen Jahren hart erarbeitet hat.
Norbert Caesar wies auf die Notwendigkeit für den Einzelhandel hin, seine Stärken konsequent zu nutzen. So gelte es im Zeitalter des Internethandels und der großen Einkaufszentren auf der Grünen Wiese den eigenen Weg zu finden: Wir müssen den Verbraucher davon überzeugen, dass ein Einkauf mit Beratung durch qualifiziertes Personal in ansprechender Umgebung besser ist als der Billig-Shop im Internet, sagte er.
Geeignet sei zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Einzelhandels der amerikanische Ansatz zur Bildung von Standortgemeinschaften so genannter Business Improvement Districts (BID) , die auf private Initiative der Betriebe und Immobilienbesitzer vor Ort hin gegründet werden. Norbert Caesar: Solche Standortgemeinschaften bieten besonders den Einzelhändlern in den Stadtteilzentren die einmalige Chance, die Attraktivität ihres unmittelbaren Umfelds in Eigenregie zu erhöhen.
Durch Business Improvement Districts könne ein gemeinsames Marketing, eine optimale Parkraumbewirtschaftung oder die Ansiedlung neuer Branchen bei tragbarer finanzieller Belastung für den Einzelnen möglich werden: Wenn es uns gelingt, in Bremen solche Standortgemeinschaften zu etablieren und die Macher vor Ort nachhaltig zu unterstützen, haben unsere Stadteilzentren eine Zukunft, sagte Caesar.
Quelle und Kontaktadresse:
Handelskammer Bremen
Am Markt 13, 28195 Bremen
Telefon: 0421/36370, Telefax: 0421/3637299
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