Pressemitteilung | Deutsches Komitee für UNICEF e.V.

Zwei Millionen Kinder sind auf der Flucht / UNICEF ruft dringend zur Hilfe auf

(Köln) - Im Irak haben sich die Lebensbedingungen für Kinder nach Einschätzung von UNICEF dramatisch verschlechtert. Jedes fünfte Kind ist mangelernährt. Mehr als zwei Drittel aller Kinder haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Bombenexplosionen, Entführungen und Kämpfe bestimmen den Alltag in weiten Teilen des Landes. Aus Angst vor der anhaltenden Gewalt haben mittlerweile fast 15 Prozent der irakischen Bevölkerung ihre Heimat verlassen und befinden sich auf der Flucht. Rund die Hälfte dieser vier Millionen Flüchtlinge sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. UNICEF bittet um Spenden, damit die Kinder im Irak und die Flüchtlingsfamilien in den Nachbarstaaten Jordanien und Syrien dringend benötigte Unterstützung erhalten.

„Humanitäre Hilfe für Kinder ist derzeit die bestmögliche Investition in die Zukunft des Irak“, sagte Dietrich Garlichs, Geschäftsführer UNICEF Deutschland. „Trotz der gefährlichen Sicherheitslage können wir die meisten Kinder mit unserer Unterstützung erreichen - und für jedes einzelne Kind ist sie wichtig.“

Rund 750.000 Iraker haben im Nachbarland Jordanien Zuflucht gesucht; schätzungsweise 1,25 Millionen irakische Flüchtlinge leben in Syrien. Mehr als 1,9 Millionen Iraker sind Binnenflüchtlinge und suchen oft in Gemeinden Schutz, deren Möglichkeiten zur Unterbringung und grundlegender Gesundheitsversorgung schon überstrapaziert sind. Unter den Flüchtenden sind viele Ärzte, Krankenschwestern und Lehrer. Ihre Fürsorge fehlt den Kindern im Irak, die oft bereits ihre Väter in den Kämpfen verloren haben.

Die Wasser- und Abwassersysteme sind weitgehend zerstört. Nur schätzungsweise 30 Prozent der Kinder haben sauberes Trinkwasser zur Verfügung. UNICEF befürchtet, dass es in den bevorstehenden heißen Sommermonaten zu Choleraausbrüchen kommen könnte. In der vergangenen Woche waren erste Verdachtsfälle bei Kindern gemeldet worden.

UNICEF hat kürzlich in einer landesweiten Impfkampagne zusammen mit der Weltgesund-heitsorganisation 3,6 Millionen Kinder gegen die gefährlichsten Kinderkrankheiten Masern, Mumps und Röteln geimpft. In den vergangenen Monaten wurden zudem 4,7 Millionen Grundschulkinder mit Schulmaterial versorgt. Tausende mangelernährte Kinder erhielten Zusatznahrung. Im Raum Bagdad versorgt UNICEF täglich 120.000 Menschen mit Trinkwasser durch Tankwagen. In Kurdistan und im Süden des Irak stellt UNICEF Material zur gesundheitlichen Versorgung und Geburtshilfe für Flüchtlingsfamilien zur Verfügung. Für die Flüchtlingskinder in Jordanien und Syrien will UNICEF eine gesundheitliche Basisversorgung sicherstellen und Schulunterricht ermöglichen. Um den Flüchtlingsfamilien im Irak und in den Nachbarstaaten weiter helfen zu können, bittet UNICEF dringend um Spenden:

Spendenkonto 300.000; Bank für Sozialwirtschaft Köln (BLZ 370 205 00)

Stichwort: Irak

Spendentelefon 0137/300.000 oder im Internet: www.unicef.de

Rückfragen und Interviewwünsche bitte an die UNICEF-Pressestelle, Helga Kuhn, 0221/93650-234 oder -315, E-Mail: presse@unicef.de www.unicef.de

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Komitee für UNICEF e.V. Kristina Müller, Referentin, Pressestelle Höninger Weg 104, 50969 Köln Telefon: (0221) 936500, Telefax: (0221) 93650279

(el)

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