Der Bundesinnungsverband der Maler und Lackierer in Deutschland hat in Eigenregie einen DELPHI umgesetzt und mit über 500 Handwerksbetrieben über das „Malerhandwerk2040“ diskutiert. Mit verblüffenden Ergebnissen, aber auch Grenzen auslotend.

Ab und zu geben Verbände Zukunftsstudien in Auftrag. Visuell stark aufbereitet, stärken sie das Außenbild als moderne Organisation. Nach innen wirken sie selten, die Verbandsstrukturen bleiben unverändert. Woran liegt das? Verbände leiten ihre Legitimität aus Strukturen, Verfahren und Traditionen ab. Handwerksverbände sind oft über 100 Jahre alt. Ihre Stabilität liegt in ihren Gremien, Ausschüssen und Arbeitskreisen. Die Gespräche dort sind exklusiv, man muss sich für die Teilnahme qualifizieren. Das hat in der Vergangenheit ein hohes Maß an Stabilität bewirkt.Die aktuellen Herausforderungen allerdings – Digitalisierung, KI, Demografie, Bürokratisierung, Wertewandel usw. – lassen sich nicht mehr in Gremien „kleinarbeiten“. Ihre Merkmale sind Komplexität und Wechselwirkung. So wirkt sich die Digitalisierung auch auf die Kompetenzprofile und Ausbildungsordnungen aus. Soziale Medien werden zur Konkurrenz der Handwerksinnungen und ihrer Stammtische. Ein „Clusterfuck“, wie ein Buch von