Verband & Tagung - VERBÄNDEREPORT 7 / 2022

Ausgezeichnetes Münster

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Die Kongressstadt Münster blickt mit Stolz auf eine über 1.200-jährige Stadtgeschichte. Mühelos gelingt ihr der Spagat zwischen Tradition und Moderne. Insbesondere auf dem Münsteraner Tagungsmarkt tut sich einiges: neue Hotels, innovative Bauprojekte und ganze Stadtviertel im Umschwung. Von den vielfältigen Möglichkeiten und dem entspannten Charme der westfälischen Stadt konnten sich die Teilnehmer eines Verbände-FAM-Trips im Oktober persönlich überzeugen.


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Münster Marketing hatte in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Verbandsmanagement (DGVM) und dem Verbändereport zu dieser Destinationsreise eingeladen, um Verbandsvertretern drei Tage lang die Tagungsmöglichkeiten vor Ort vorzustellen.

In friedlicher Tradition

Schon bei der Anreise wurden die ersten Vorzüge deutlich: Münster ist per Bahn, mit dem Auto und auch per Flugzeug erreichbar. Nach Ankunft besticht die Stadt durch kurze Wege. Das macht es allen Veranstaltungsteilnehmern möglich, das Stadtleben leicht und barrierefrei zu erkunden. Ein wichtiges Argument, auch für das im November stattgefundene G7-Treffen der Außenminister und Außenministerinnen. Doch nicht nur wegen des urbanen Umfelds und der guten Erreichbarkeit aller Tagungsorte zu Fuß fiel die Wahl auf Münster. Mit den Gesprächen im historischen Friedenssaal des Münsteraner Rathauses knüpften die Außenminister an eine lange Tradition an. Denn hier wurden über mehrere Jahre schon die Verhandlungen der europäischen Mächte zum Westfälischen Frieden von 1648 geführt, der die heutige Staatenordnung Europas ermöglichte. Das sicherte Münster seinen Platz in den Geschichtsbüchern und den Ruf als Friedensstadt. Noch heute werden hohe Ehrengäste des Oberbürgermeisters eingeladen, sich vor Ort ins Goldene Buch einzutragen und aus dem Goldenen Hahn zu trinken, als Symbol für Frieden und Gastfreundschaft.

„Für uns ist jeder Kongress etwas Besonderes“, betont Bernadette Spinnen, Leiterin Münster Marketing, und ergänzt: „Daher gibt es auch einen festen Ansprechpartner für die gesamte Veranstaltung. In unserem Netzwerk vor Ort sind die Tagungspartner alle gut vernetzt und arbeiten eng zusammen.“ Veranstalter erhalten in Münster z. B. als besonderen Service ein ÖPNV-Ticket für ihre Teilnehmenden, wenn diese mindestens eine Nacht in Münster verbringen und das über Münster Marketing organisiert wurde. Ausländische Gäste werden kostenlos von und zum Flughafen geshuttelt. Und auf Wunsch wird auch ein Bürgermeisterempfang organisiert.

Historie und Moderne

Münster musste zwar nach dem Krieg fast komplett wiederaufgebaut werden, hat sich aber bei der Wiederherstellung sehr stark am früheren Erscheinungsbild orientiert. Noch heute darf etwa auf dem bekannten Prinzipalmarkt keinerlei bunte Werbung angebracht werden. Von der St. Lambertikirche tutet täglich außer dienstags ab 21 Uhr eine Türmerin jede halbe Stunde das Türmer-Horn. Traditionsrestaurants wie der Große und Kleine Kiepenkerl kredenzen auf hohem Niveau regionale Spezialitäten in moderner Anmutung und erinnern namentlich an die früheren Kleinhändler, die ihre Waren in der Kiepe auf dem Rücken trugen.

Doch zur besonderen DNA gehört auch, dass Münster bei allem Traditionsbewusstsein eine sehr junge Stadt ist. „Eigentlich bleiben wir „forever young“, meint Spinnen mit einem Schmunzeln. „Denn durch den ständigen Wechsel in der Studentenschaft liegt das Durchschnittsalter in der Bevölkerung stets bei unter 40 Jahren. Und dank der über 60.000 Studierenden gibt es auch ein Nachtleben.“ Die Institutionen der Universitäten und Fachhochschulen verteilen sich überall in der Stadt und machen ganz Münster zum Campus. Über die Hälfte der Studierenden würde nach dem Abschluss gern bleiben, denn die Lebensqualität ist so hoch, dass Münster bereits 2004 zu einer der lebenswertesten Städte gekürt wurde.

Green City

Münster ist gemessen an der Fläche eine der größten Städte Deutschlands. Da hier aber nur rund 320.000 Einwohner leben, bleibt viel Platz für Natur und Parks. Allen voran die Promenade, auf der früher adlige Damen unter Linden flanierten. Heute fungiert der ehemalige Stadtwall rund um die Innenstadt als Fahrradautobahn. Jeder Münsteraner besitzt im Durchschnitt zwei Fahrräder, was den Ruf Münsters als Fahrradstadt verfestigte. Aktuell werden mit dem Projekt „Velorouten“ komfortable, direkte und verkehrssichere Wege von den Nachbargemeinden bis hin zur Promenade für den Alltagsradverkehr geschaffen.

Unter dem Motto „Unser Klima 2030" strebt die Stadt Klimaneutralität bis zum Jahr 2030 und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels an. Bis zum Ende dieses Jahrzehnts wollen die Abfallwirtschaftsbetriebe gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Münster in eine Stadt ohne Abfälle verwandeln. Seit 2022 gehört die Stadt Münster zum offiziellen Kreis der „100 Climate-Neutrale and Smart Cities“ der Europäischen Union (EU). Ausgewählt wurden jene Städte, die bei der Umsetzung des „Green Deal“ und der Erreichung der Klimaneutralität bis 2030 vorweg gehen.

Deutlich werden die Bestrebungen zur Energiewende auch im Bereich der innerstädtischen Beförderung, etwa durch den Einsatz von Elektrobussen. Einige Wege zwischen den verschiedenen Locations wurden während des Verbände-FAM-Trips von den „Leezen Heros“ organisiert, einem modernen Fahrraddienstleister. Mit seinen 20 Rikschas können bis zu 40 Teilnehmer geshuttlet werden, weitere Fahrzeuge sind anmietbar. „Grundsätzlich kann alles bis 300 Kilogramm transportiert werden“, versichert Geschäftsführer Florian Voß. Die Leezen Heros können per App bestellt und direkt gebucht werden. Auch Stadtbesichtigungen, medizinische Transporte oder der Shuttle von mobilitätseingeschränkten Personen werden angeboten. „Und wenn das Wetter mal nicht so mitspielt, können wir auch einen Regenschutz montieren“, ergänzt Voß.

Zentraler geht’s kaum: H4 Hotel Münster

In bester Innenstadtlage, nur fünf Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt, empfängt das H4 Hotel Münster seine Gäste. Das Vier-Sterne-Haus mit 138 modernen Zimmern entstand vor zwölf Jahren als barrierefreies Hotel auf dem Gelände eines ehemaligen Parkplatzes. Im Jahr 2010 erhielt das Bauprojekt „Stubengasse“ gemeinsam mit dem benachbarten Projekt „Hanse Carré“ den Deutschen Städtebaupreis, welcher u. a. städtebauliche Projekte prämiert, die sich durch nachhaltige und innovative Beiträge zur Stadtbaukultur auszeichnen. Eine Besonderheit ist neben der auffälligen Muschelkalkfassade die architektonische Zweiteilung des Gebäudes. Die großzügigeren Business-Zimmer und Suiten mit Balkon befinden sich im zweiten Haus des H4 Hotels. Bei Buchung eines Zimmers in der Business- oder einer höherwertigeren Zimmerkategorie erhält man Zugang zur Executive Lounge mit großzügigem Arbeitsbereich und Besprechungsecken. Auch das Restaurant soll bald wieder geöffnet werden.

Britta Osing, seit sieben Jahren Hoteldirektorin vor Ort, freut sich über die stabile Auslastung ihres Hauses und weiß um die Stärken. „Wir sind mitten in der Stadt und unweit vieler Sehenswürdigkeiten wie Dom, Prinzipalmarkt oder Schloss. Damit sind wir ein idealer Ausgangspunkt für Veranstaltungen in Münster.“

Hoch hinaus im „1648“

Nur wenige Gehminuten sind es etwa ins „1648“ inmitten der Fußgängerzone. Die Tagungs- und Eventlocation gewährt einen wunderbaren 360-Grad-Panoramablick über die Dächer Münsters. Im Jahr 2019 eröffneten die Alexianer Werkstätten hier ein Café mit Lounge als Inklusionsbetrieb, der die Begegnung von Menschen in den Vordergrund stellen möchte. In der 11. und 12. Etage des Stadthauses 1 lässt es sich frühstücken, zu Mittag essen oder am Nachmittag bekannte Kuchenspezialitäten verkosten. Einige Rezepte dafür stammen vom Traditionskaffeehaus Grotemeyer, Münsters erstem Konditorei-Café, das nach 169 Jahren seinen Betrieb geschlossen hat. Ab 70 Personen ist das 1648 für Veranstaltungen, Tagungen oder Feiern exklusiv buchbar. Bis zu 170 Personen finden hier maximal Platz. In der 10. Etage stehen kleinere Tagungsräume mit großen Fensterfronten zur Verfügung. Bestuhlt eignen sie sich für 14 bis 28 Personen.

Neues Doppelhotel in Citylage

Nahe dem Hauptbahnhof wartet das kürzlich eröffnete Novotel Münster City mit einer ebenso guten Lage auf. Unweit der Promenade entstand ein Doppelhotel mit zwei Angeboten in verschiedenen Preiskategorien. Das Novotel Münster

City – innen sehr modern in Schiefergrau und Rot gehalten – fügt sich dank Backsteinfassade hervorragend ins Stadtbild ein. Die Gäste erwarten 117 geräumige Zimmer, eine moderne Lobby, das Gold & Brown Restaurant mit kalifornisch-inspirierter Küche sowie sechs Tagungsräume mit Tageslicht. Hier lassen sich Veranstaltungen mit maximal 220 Personen umsetzen. Die drei größten Tagungsräume mit jeweils 45 Quadratmetern können zusammengelegt werden.

Tür an Tür mit dem 4-Sterne-Novotel liegt das Schwesterhotel Ibis Budget mit weiteren 123 Zimmern im Economy-Portfolio. Beide Häuser verstehen sich als familien- und fahrradfreundliche Hotels, die sich besonders unter der Woche auch an Tagungs- und Geschäftsreisende wenden.

Alles unter einem Dach: Atlantic Hotel Münster

Ebenfalls noch sehr frisch glänzt das Atlantic Hotel Münster, welches 2021 seine Türen geöffnet hat. Damit konnte innerhalb der Atlantic-Hotelkette bereits die 17. Eröffnung gefeiert werden. Das 4-Sterne-Superior-Haus bietet in Altstadtnähe 224 Zimmer in verschiedenen Kategorien und zehn Eventmöglichkeiten. Das absolute Highlight ist der gläserne Engelsaal in der sechsten Etage mit vier Metern Deckenhöhe, integrierter Bar und Balkon. Er ist der größte Veranstaltungsraum und bietet Platz für bis zu 380 Personen. Bei Bedarf kann die komplette 6. Etage mit weiteren vier Veranstaltungsräumen für Events genutzt werden. Fast alle Räume verfügen über bodentiefe Fenster, Beamer und Leinwand, auch hybride Veranstaltungen lassen sich umsetzen. Auf dem gleichen Flur befindet sich die einzige Skybar Münsters mit weitem Ausblick über die Altstadt. Für größere Veranstaltungen stehen zusätzliche Veranstaltungsräume im Erdgeschoß bereit.

Alle öffentlichen Bereiche des Atlantic sind barrierefrei erreichbar, die Flure sind dafür extrabreit gestaltet. Für mehr Datensicherheit verfügt jedes Zimmer sogar über ein eigenes WLAN-Netzwerk. Auch der Check-in ist inzwischen digital möglich.

Damit das Restaurant Grillroom und die restliche Gastronomie von auswärtigen Gästen und Münsteranern gut angenommen wird, wartet hinter der Hoteltür keine klassische Empfangssituation mit Rezeption. Stattdessen trifft man auf Co-Working-Bereich und Deli-Lounge. Das Green-Sign-zertifizierte Haus setzt auf naturnahe Farben und Details, die an die vier Jahreszeiten auf der Münsteraner Promenade erinnern sollen. Zum Konzept gehören auch die Hausbienen auf dem Dach, regionale Getränke, eine hauseigene Konditorei und die individuelle Kaffeemarke.

Nachhaltiger Allrounder: Messe und Congress Centrum Halle Münsterland

Wer mehr Platz für seine Veranstaltungen braucht, ist im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland richtig. Der größte Player der Region wird 2026 sein 100-jähriges Bestehen feiern. Doch von Stillstand keine Spur: Im frisch renovierten Raum NEO mit eigenem Eingang und Foyer erhalten Gäste einen Eindruck vom Kongress der Zukunft. Beeindruckend ist hier v. a. die Innenausstattung: Die Fensterscheiben sind beschreibbar, auf den Smartboards kann ebenfalls geschrieben und das Ergebnis direkt in eine Datei umgewandelt werden, Personen lassen sich über Bildschirme individuell dazuschalten. Gruppen können sich dank des Mobiliars flexibel zusammenfinden, die Tische sind höhenverstellbar, sodass bei Bedarf aus dem Tisch ein Flipchart entsteht. Das Lichtkonzept ist farblich frei steuerbar, eine große LED-Leinwand soll in Kürze folgen. Direkt darüber befindet sich die Galerie, die bei Events mitgenutzt werden kann.

Das Herzstück des barrierefreien Congress Centrums ist das großzügige Foyer. Darüber gelangt man direkt in den Congress Saal, den größten Veranstaltungsraum für ca. 1. 000 Personen. Ausgestattet mit einer höhenverstellbaren Bühne, fest installierter Tagungstechnik, Hochleistungsbeamer und Audioanlage können hier ebenso wie in den anderen Räumen hybride Kongresse stattfinden. Bei Fragen zu digitalen und hybriden Veranstaltungen fungieren die Mitarbeitenden des Messe und Congress Centrums dank Qualifizierungen und Lehrgängen auch gern als Berater. Für die zusätzlich benötigte Technik wird auf qualifizierte Partnerunternehmen zurückgegriffen.

Ebenfalls über das Foyer erreicht man elf weitere komplett ausgestattete Konferenzräume wie den Roten, Grünen und Blauen Saal, die auch kombiniert genutzt werden können. Ob für Präsentationen, Workshops, Vorträge oder Tagungen – die räumlichen und multimedialen Möglichkeiten für über 1.000 Personen sind vielfältig.

Das Kernstück des restlichen Messe und Congress Centrums ist die Große Halle mit einer Tonnendach-Konstruktion aus 1926. In der Multifunktionshalle, die für Konzerte, Abendveranstaltungen oder auch Ausstellungen genutzt wird, können sowohl die Ränge ein- und ausgefahren als auch die Bühne auf die gewünschte Größe gebracht werden. Die Große Halle schließt direkt an das Congress Centrum an und ist somit auch als Plenarsaal für mehr als 1.000 Personen geeignet. Jede der drei angrenzenden Messehallen bietet weitere rund 5.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Hoch hinaus geht’s in der Messehalle Mitte mit elf Metern Deckenhöhe.

Seit 2010 hat sich das Haus nicht nur mehrfach erfolgreich Green-Globe-zertifizieren lassen, sondern konnte auch seinen gesamten Stromverbrauch um 50 Prozent senken. Über die Stadtwerke Münster werden 100 Prozent Ökostrom bezogen. Unter dem Gebäude liegt ein Wassertank, der Wasser auf natürliche Weise kalt hält, das dann für die Klimaanlage genutzt wird. Gekocht wird regional und saisonal, angefallener Restmüll nach Veranstaltungen gewogen und transparent in Rechnung gestellt. „Nachhaltigkeit ist für uns inzwischen schon selbstverständlich“, meint Birgit Koch, Leiterin Marketing vor Ort, und fasst die wichtigsten Zertifizierungen zusammen: „Neben Green Globe sind wir Partner in Münsters Allianz für Klimaschutz, haben bereits zweimal erfolgreich an Ökoprofit teilgenommen und den Nachhaltigkeitskodex fairpflichtet unserer Verbände EVVC und GCB unterzeichnet. Ebenso sind wir der Initiative Net Zero Carbon Events beigetreten.“

Mitten im Hotspot: Heaven und esCape

Bis in die 1960er-Jahre kam im Stadthafen von Münster alles an, was gebraucht wurde. Seitdem hat die Gegend eine tiefgreifende Transformation hin zum belebten Szeneviertel durchlaufen. Statt monotoner Bebauung verfolgt man das Konzept der Vielfalt und möchte für eine hohe Aufenthaltsqualität sorgen. Neben Werkstätten, Ateliers, Lofts, Kunsthallen und einer gut ausgebauten Gastromeile befinden sich hier Partyclubs wie das Heaven im Areal Stadthafen II. Das Heaven bietet eine Tanzfläche, Sitzplätze für bis zu 150 und Stehplätze für bis zu 800 Personen. Von außen im Stil eines bunten Containers, lassen die Deckenhöhe von fünf Metern und die flexible Einrichtung einen großen Spielraum für Dekorations- und Präsentationsbauten. Auch einzelne Lounges lassen sich mieten. An lauen Sommerabenden kommt auf der großen Holzterrasse direkt am Wasser mit Blick auf den angrenzenden Coconut-Beach sogar Strandfeeling auf. Direkt daneben steht zudem ein blaues Zirkuszelt, in dem maximal 300 Personen feiern können.

Ebenfalls von der Dockland GmbH betrieben wird die Eventlocation esCape, direkt am Dortmund-Ems-Kanal gelegen und mit eigener Bootsanlegestelle ausgestattet. Gleich auf zwei Seiten von Wasser umgeben gibt es hier keine direkten Nachbarn, was insbesondere für Abendveranstaltungen ein großer Vorteil ist. Bis zu 500 Personen stehend oder Tagungen mit 140 Personen können in dem schönen Gebäude mit Kolonial-Ambiente realisiert werden. Die großzügige Außenterrasse ist vollständig überdacht. Drinnen gibt es eine komplette Licht- und Soundanlage inkl. Beamer, Leinwand und Mikrofon. Die eigene Küche kümmert sich ums leibliche Wohl.

Bereits seit 1994 ist die Dockland GmbH im Münsteraner Hafen mit Clubs ansässig. Außerdem ist sie Veranstalter mehrerer Festivals und Betreiber des Spatzl, eines bayerischen Wirtshauses am Aasee mit großem Biergarten und zwei kleinen Veranstaltungsräumen.

Nicht nur für Käsefans: Hafenkäserei

Traditionelles Handwerk in frischem Design: Seit 2015 stellt die Hafenkäserei sieben Sorten leckeren, handgemachten Käse in Bioland-Qualität her. Doch die Käse-Manufaktur lockt nicht nur mit originellen Rezepturen und Sorten. An ihrem Standort mitten in Münster, direkt am Hafenbecken des Dortmund-Ems-Kanals gelegen, zeigt das Team der Hafenkäserei seinen Gästen sämtliche Fertigungsschritte ihrer Produkte – von der Milchanlieferung über das Salzbad bis hin zur Reifekammer. Alles ist transparent und einsehbar. Vertrieben wird der Käse überwiegend in Münster und im naheliegenden Umland.

Als Alternative zu Bustouren raus aufs Land bietet man Führungen für Gruppen bis zu 30 Personen an, in denen Interessierten Wissen zur nachhaltigen Lebensmittelproduktion vermittelt wird. Start und Zielpunkt ist die Genussbar, ein Tasting-Raum mit separatem Eingang und Bar. Nach der Führung kann hier gegessen werden, aber auch Leinwand und Beamer für Tagungen sind vorhanden. Alternativ kann der gesamte Restaurantbereich im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss mit Veranda und Terrasse für bis ca. 130 Personen angemietet werden. Das Catering erfolgt aus der eigenen Küche, von Fingerfood über Grillbuffet bis Käse-Fondue ist alles möglich. In Kooperation mit der Münsteraner Finne-Brauerei wird außerdem ein Käse-Bier-Pairing angeboten. Als Mitbringsel eignen sich indivi­duell gebrandete Käsestücke und -laibe, die mit dem Verbandslogo oder anderen Aufdrucken verziert werden können.

Naturkundemuseum plant neues Forum

Nur 15 Gehminuten von der Innenstadt entfernt befindet sich Münsters bekanntestes Gewässer: der Aasee. In direkter Nachbarschaft liegt das 1892 gegründete LWL–Museum für Naturkunde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Auf einer Ausstellungsfläche von 4.200 Quadratmetern finden diverse Sonder- und Dauerausstellungen statt, die barrierefrei erreichbar sind. Montags ist das Museum ganztägig als Tagungsort nutzbar. Abends sind exklusive Veranstaltungen möglich, bei denen Führungen durch die Exponate eingebunden werden können. Im Foyer haben sitzend 200 Personen Platz.

Als zusätzliches Highlight befindet sich direkt im Museum das Großplanetarium, eines der modernsten Planetarien in Europa und einzigartig in Deutschland. Nach anderthalb Jahren Umbauzeit wurde es im Juli 2022 frisch saniert wieder- eröffnet und steht ab sofort auch als Vortragsraum zur Verfügung. Der gesamte Innenraum und die Innenkuppel wurden erneuert und um eine Bühne ergänzt. Ein echtes Highlight sind die nun ansteigenden Stuhlreihen mit Platz für 225 Personen, die mit bequemen und drehbaren Stühlen bestückt wurden. Es existieren Plätze für Rollstuhlfahrer und eine Induktionsschleife für gehörlose und hörbehinderte Menschen.

Außerdem eingebaut wurden eine moderne Laser-Projektionsanlage und der neue Sternenprojektor „Orpheus“. Eine Lüftungsanlage sorgt für steten Luftaustausch und die Audioanlage mit 49 Lautsprechern und 360-Grad-Sound entspricht qualitativ der Anlage in der Elbphilharmonie Hamburg.

Im LWL-Museum möchte man den Bildungscharakter noch stärker mit Interaktion verknüpfen und plant mit dem Forum für Naturwissenschaften ein großes Bauprojekt. Auf dem großzügigen Vorplatz des Museums entsteht dafür ein neues Gebäude, in dessen Vortragssaal Veranstaltungen für 300 Personen durchgeführt werden können. Auch Live-Übertragungen aus dem Planetarium sind geplant. Mit der bereits vorhandenen Speakers Corner und der zukünftig umgebauten Bibliothek entstehen weitere Multifunktionsräume für je 100 Personen. Die Eröffnung des Forums ist für 2025 geplant. Vieles steht im Naturkundemuseum im Zeichen der Klimaneutralität. Auf dem Flachdach des Museums wurde in diesem Jahr eine Fotovoltaik-Anlage installiert, die das Haus mit Strom versorgt. „Wenn der Tagungsanbau in wenigen Jahren dazukommt, dann wird die Anlage noch genügend Strom liefern, um auch dieses Gebäude mit zu versorgen", so Dr. Jan Ole Kriegs, Direktor des LWL-Museums für Naturkunde.

Events im Freilichtmuseum

Wer das alte Münsterland kennenlernen will, befindet sich im Mühlenhof an der richtigen Adresse. Betrieben wird das 30 Hektar große Freilichtmuseum von einem gemeinnützigen Verein, der sich auch um die Vermarktung kümmert. Seit über 60 Jahren kann man auf dem Gelände unweit des Aasees rund 30 größere und kleinere Gebäude besichtigen. Viele davon sind Originalbauten, die ins Museum umgezogen wurden. Ein Highlight ist etwa die Bockwindmühle von 1748.

Vor Ort gibt es auch verschiedene Räumlichkeiten, die für Veranstaltungen gebucht werden können. Von Theater-Aufführungen über Messen, Tagungen und Weinproben finden hier das ganze Jahr über unterschiedliche Events statt. In der neuen modernen Küche wird für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt.

Nach einer Führung durch das Museum mit Schulten-Frau oder Kiepenkerl kehrt man mit etwa 30 Personen zum Beispiel im Dorfkrug aus dem frühen 19. Jahrhundert ein. Auch Wintergarten oder großer Biergarten können hier mit genutzt werden. In den historischen Räumlichkeiten des Gräftenhofs aus dem Jahre 1720 lässt es sich auf der Deele, in der Flettküche mit offenem Kamin oder im Salon tagen und anschließend wie die bäuerliche Oberschicht feiern. Die Räumlichkeiten bieten Platz für 20 bis 230 Personen. Das älteste Gebäude auf dem Gelände – das Mühlenhaus – hat Platz für ca. 40 Personen.

Tagen in der Manege: Westfälisches Pferdemuseum

Das Westfälische Pferdemuseum befindet sich im Innern des Allwetterzoos Münster. Neben Pferdeshows gibt es hier auf über 100 Quadratmetern alles rund um die besondere Beziehung zwischen Mensch und Tier zu entdecken. Doch das Museum dient auch als Location für Events „von rustikal bis sehr schicke Gala“, wie Direktorin Sybill Ebers betont.

In der Arena mit „Round-Pen“, einem mit Sand gefüllten Manegenzirkel, können bei Vorträgen bis zu 290 Personen platziert werden, an Gala-Tischen sind es rund die Hälfte. Technisches Highlight ist die 40 Quadratmeter große Kinoleinwand mit Hochleistungsbeamer.

Gerade für Sektempfänge bietet sich bei gutem Wetter die Teichterrasse mit Blick in den Pferdepark an. Den gleichen spektakulären Ausblick bietet das elegante Foyer, in dem ebenfalls 120 Gäste Platz an Tischen finden. Natürlich lassen sich hiesige Veranstaltungen auch gut mit Zooführungen kombinieren.

Tierisch große Pläne im Allwetterzoo

Der 1974 eröffnete Allwetterzoo ist nach Klimazonen geordnet und gehört zu den traditionsreichsten Zoos in Deutschland. Er verdankt seinen Namen den rund ein Kilometer langen „Allwettergängen“, die die großen Tierhäuser miteinander verbinden und vor Regen, Schnee oder Sonne schützen.

Aktuell fiebert man hier der Fertigstellung des größten und mit circa 25 Millionen teuersten Bauprojektes in der Geschichte des Zoos entgegen. Im Frühjahr 2023 soll die Meranti-Halle, benannt nach einem vom Aussterben bedrohten Tropenbaum gigantischen Ausmaßes, feierlich eröffnet werden. Neben einer neuen Tropenhalle entsteht damit auch ein barrierefreier Eventbereich, dessen große Fenster und Balkon direkte Einblicke in die Tropenhalle ermöglichen. Wenn das spannende Tier- und Pflanzenleben samt Wasserfall, begehbaren Brücken und fest installierter Effektbeleuchtung zu sehr ablenkt, können die Fenster bei Bedarf komplett verdunkelt werden.

Neben Empfang und Foyer wird es zwei Konferenzräume mit mobiler Trennwand geben, die für ca. 230 Personen in Reihe konzipiert und akustisch voneinander entkoppelt sind. Bei Banketten finden ca. 130 Personen Platz. Auch hybride Veranstaltungen können umgesetzt werden.

Großer Vorreiter ist die Meranti-Halle in Sachen Klimaschutz. Regenwasser wird in unterirdischen Wassertanks gesammelt, um die Pflanzen und bald einziehenden Riesenotter zu versorgen. Geheizt und gekühlt wird die Halle über Geothermie. Die dafür benötigten Wärmepumpen werden über eine Fotovoltaik-Anlage mit Strom versorgt. Sollte die Sonne nicht ausreichend scheinen, wird auf den Ökostrom der Stadt Münster umgeschaltet. Eine Besonderheit ist das installierte Luftkissendach mit Spezialfolien. Diese Folien lassen nicht nur das normale Licht, sondern auch die für die Pflanzen notwendige UV-Strahlung durch. Zudem sorgt eine besondere Ausführung der Folien für eine gute Wärme- und Kälteisolation.

Gemeinsames Ziel aller Projekte am Aasee ist es, hier in Zukunft große Tagungen auszurichten. Dafür sollen Parkflächen gemeinsam genutzt und für Tages- und Abendprogramm stärker zusammengearbeitet werden. Beim Catering wird fast in allen Locations auf externe Partner zurückgegriffen.

Kunst, Kultur und Lebensart

Bei einer Tour durch Münster wird klar, dass neben Wissenschaft und Forschung auch Kunst und Kultur eine große Rolle spielen. Einem großen Publikum bekannt ist die Krimistadt Münster. Vor genau 20 Jahren wurde der erste Münsteraner Tatort gedreht, Wilsberg ermittelt sogar noch länger.

Daneben gibt es eine vielseitige Museumslandschaft und im öffentlichen Raum finden sich zum Beispiel über 60 Skulpturen. Dem Stadtbild Münsters werden seit 1977 immer neue Kunstwerke hinzugefügt, jedes einzelne verwoben mit dem Stadtbild. In der Dominikanerkirche ist etwa ein Kunstwerk von Gerhard Richter zu betrachten. Richter schenkte der Stadt Münster 2018 das Foucault'sche Pendel. Einige der Museen wie das Lackkunst­museum lassen sich auch für repräsentative Empfänge anmieten.

Noch mehr Möglichkeiten für Veranstalter bietet der 2014 eröffnete Neubau des LWL-Museums für Kunst und Kultur mitten in der Stadt. Im hier ansässigen Restaurant LUX und im Museumsfoyer können montags und abends Preisverleihungen, Konzerte, Vorträge und festliche Dinner für bis zu 700 Personen geplant werden. Das Restaurant LUX allein fasst 140 Gäste. Das beeindruckende Foyer mit 14 Metern Raumhöhe lässt sich in vielen Farben illuminieren. Tagsüber dient es als öffentliche Passage, abends wird es zum Veranstaltungsraum. Im offenen Patio des Museums kann bei schönem Wetter vorab zum Empfang geladen werden. Das komplette Catering erfolgt inhouse.

Mit dem Auditorium ist im LWL-Museum für Kunst und Kultur ein moderner, ebenerdiger Tagungsraum mit Holzvertäfelung und Tageslicht für rund 200 Personen vorhanden. Dank großer Fensterfront tagt es sich hier mit direktem Blick auf den Dom.

Etwas weiter nördlich betreibt die Firma Art y Vent GmbH mit der Kneisterei eine weitere Veranstaltungslocation. Die denkmalgeschützte alte Villa lebt vom Eventgeschäft und wird oft für Hochzeiten gebucht. Aber die Säle lassen sich ebenso gut für Tagungen und Workshops nutzen. Insbesondere der Ballsaal wartet mit hohen Decken, Stuck, Kronleuchtern und großen Fenstern auf. Neben dem Ballsaal, der bis zu 400 Personen stehend fasst, ist der direkt anliegende „Kleine Saal“ dank großer Schiebetür geeignet für Buffets oder Veranstaltungen bis zu 50 Personen. Der „Ganz kleine Saal“ wiederum ist eine gemütliche Räumlichkeit, die ca. 20 Leute beherbergen kann – ein optimaler Platz etwa für kleine Workshoprunden.

Für Abwechslung nach der Veranstaltung sorgen eine Terrasse mit Blick ins Grüne, zwei Kegelbahnen und Spielzimmer für Kicker- und Dart-Matches. Ein Billiard-Raum ist aktuell in Planung.

Nach drei erlebnisreichen Tagen bei bestem Wetter in Münster ging es für die Teilnehmenden vollgepackt mit neuen Ideen und Eindrücken zurück nach Hause. Dabei überzeugten nicht nur die neuen Hotelprojekte, die die Bettenkapazität inzwischen auf insgesamt 6.500 Betten in Münster angehoben haben. Auch die Kooperation der ortsansässigen Partner in den verschiedenen Netzwerkknoten und der kostenlose Service des Convention Bureaus verdeutlichten die Vorteile der mittelgroßen Stadt. Wer Münsters unaufgeregte DNA noch intensiver erkunden wollte, nutzte am nächsten Tag das Angebot zur individuellen Verlängerung.

Weiterführende Informationen:
www.kongresse-muenster.de


(KS)

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