Verband & Tagung - VERBÄNDEREPORT 5 / 2023

Bremen: Hidden Champion im Nordwesten

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Die Freie Hansestadt Bremen vereint viele Facetten: Die elftgrößte Stadt Deutschlands ist europäisches Zentrum der Luft- und Raumfahrt, die erste Stadt der Wissenschaft und UNESCO-Welterbestätte. Im grünen Heimatort der Bremer Stadtmusikanten entsteht mit der Überseestadt zudem eines der größten Städtebauprojekte Europas – mit zahlreichen Möglichkeiten für Veranstalter. Und auch andernorts im Stadtstaat warten Locations mit vielfältigen Möglichkeiten für Tagungen, Kongresse und Versammlungen auf.


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Das Bremen Convention Bureau und Congress Bremen hatten in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Verbandsmanagement (DGVM) und dem Verbändereport zu einem Verbände-FAM-Trip eingeladen, um Tagungsplanern drei Tage lang die Möglichkeiten für unterschiedliche Events an der Weser vorzustellen.

Schon bei der Anreise wurden die ersten Vorzüge deutlich. Bremen ist per ICE, mit dem Auto und über den internationalen Flughafen gut erreichbar. Vor Ort steht außerdem ein ausgebautes Nahverkehrsnetz zur Verfügung. Generell eignet sich Bremen als Stadt der kurzen Wege wunderbar für die Erkundung zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Die Stadt Bremen bildet zusammen mit dem 60 km entfernten Bremerhaven das kleinste Bundesland. Die Hansestadt Bremen, mit ihren knapp 570.000 Einwohnern, verfügt über etwa 100 Hotels mit ca. 12.000 Betten. Knapp die Hälfte davon ist fußläufig vom Bahnhof erreichbar.

Dorint City Hotel: Bestlage zwischen Altstadt und Messe

Nur wenige Gehminuten sind es zum Beispiel vom Hauptbahnhof zum Dorint City-Hotel Bremen. Neben 230 geräumigen Zimmern und Suiten verfügt das 4-Sterne-Haus über einen der größten Tagungs- und Veranstaltungsbereiche Bremens. Insgesamt acht unterschiedlich große Tagungsräume mit einer Gesamtkapazität für bis zu 1.000 Personen verteilen sich auf Erdgeschoss und erste Etage. Durch die beiden getrennten Eingänge des Gebäudes lassen sich Gästeströme gut leiten. Der Ballsaal Zürich kann dreifach geteilt werden und fasst in maximaler Kapazität rund 600 Personen in Stuhlreihen und ca. 340 in parlamentarischer Bestuhlung. Zwei großzügige Foyers können als weitere Flächen für Ausstellungen, Empfänge und Catering genutzt werden. Alle Räume verfügen über moderne Tagungstechnik, Leinwand, Beamer und Tageslicht.

Für das leibliche Wohl sorgen das hauseigene Catering, das Restaurant Hillmann’s und eine Bar im Erdgeschoss.

Absoluter Pluspunkt neben der zen­tralen Lage ist der schöne Blick aus den Tagungsräumen auf die Grünflächen der Bremer Wallanlagen.

Messe und Congress Centrum Bremen: KOMPAKT, MODERN UND MITTENDRIN

Die Erreichbarkeit spielt bei der Entscheidung für oder gegen eine Kongress-Location eine wichtige Rolle. In dieser Hinsicht kann das Messe- und Congress Centrum Bremen aus dem Vollen schöpfen. Bereits 1964 entstand auf der Freifläche der Bürgerweide direkt hinter dem Bremer Hauptbahnhof die damalige Stadthalle – heute ÖVB-Arena. Im Jahr 1993 wurde das angrenzende Congress Centrum eröffnet. Bis 1997 folgte der Bau des Messezentrums, die letzte Messehalle der insgesamt sieben wurde 2003 fertiggestellt. Seitdem stehen 40.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur Verfügung. Auf der Bürgerweide finden regelmäßig Veranstaltungen wie der alljährliche Bremer Freimarkt statt.

Im Norden in Richtung Bürgerpark ist das Maritim Hotel Bremen mit 261 Zimmern direkt an das Congress Centrum angeschlossen. Die letzten 30 Jahre war Maritim auch verantwortlich für dessen Bewirtschaftung. Doch das soll sich nun ändern: Ab dem 1.1.2024 geht der Betrieb des städtischen Congress Centrums in die Verantwortung der M3B GmbH, Bereich Congress Bremen, über. Der direkte Übergang in das Maritim Hotel bleibt für Teilnehmende jedoch weiterhin möglich.

Messe: Nachhaltige Formatvielfalt

„Wir sind ein kompaktes Gelände, in dem Messe, Congress Centrum, Parkhaus und auch Innenstadt gut miteinander verbunden sind“, stellt Bereichsleiterin Kordula Grimm die Vorzüge heraus. „Und wir können alles an Veranstaltungen: kleine, mittelgroße und ganz große. Dazu gehören Kongresse, Sportveranstaltungen, Konzerte und natürlich Messen. Auch Verbände zählen zu unseren Stammgästen“, ergänzt Grimm und verweist während des Rundgangs auf die regen Aufbautätigkeiten in den Hallen. Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG e. V.) belegt alle zwei Jahre mit ihrem dreitägigen Jahreskongress und über 5.000 Teilnehmenden alle Flächen und Räume. Weitere Highlights sind die jährlichen Eigenkongresse Symposium Intensivmedizin + Intensivpflege und der Deutsche Wundkongress/Bremer Pflegekongress mit jeweils an die 5.000 Teilnehmenden. Und auch die größte europäische Fachmesse für Raumfahrttechnik, die Space Tech Expo Europe, findet regelmäßig mit über 5.000 Besuchern in den Messehallen statt.

Ein großer Vorteil ist die Möglichkeit, sämtliche Hallen flexibel aufzuteilen, mit Räumen auszustatten oder mit dem Congress Centrum zu kombinieren. So können etwa in der Halle 4.1. über der Halle 4 bis zu fünf weitere modulare Vortragsräume für je 250 Personen eingerichtet werden. Möglich machen das die komplett faltbaren Wände, die dennoch genug Lärm schlucken, um parallele Slots durchzuführen. Seit Kurzem schaffen mobile Raumbauten im Foyer der Messe bei Bedarf vier zusätzliche Veranstaltungsräume.

Aus den Messehallen fällt der Blick durch große Fensterfronten auf den Bremer Bürgerpark. Bei Bedarf sind die säulenlosen Hallen auch verdunkelbar.

Für einen hohen technischen Standard sorgt u. a. das vor zwei Jahren neu in­stallierte WLAN-System, welches im Mietpreis enthalten ist. Bis zu fünf separate WLAN-Netze können für Kunden eingerichtet werden.

Trotz der zentralen Innenstadtlage ist das Gelände so großzügig angelegt, dass die Messehallen beidseitig für Lkw zu befahren sind.

Auf den Dächern der Hallen 4 bis 7 erzeugen Solaranlagen rund 25 Prozent des eigenen Stromverbrauchs. Der restliche Strom ist Ökostrom. LED-Lampen sorgen für die richtige Beleuchtung. Ein Blockheizkraftwerk wärmt bei vermindertem CO2-Ausstoß. Bis zur Hauptebene des Congress Centrums Bremen tagt es sich barrierefrei. Das Haus ist zudem Teil der fairpflichtet-Initiative von GCB e. V. und EVVC e. V.

Congress Centrum und ÖVB-Arena

Im postmodern gestalteten Congress Centrum Bremen mit schwarz-weißem Marmorboden und zahlreichen verspielten Details stehen für Tagungen, Seminare und Kongresse insgesamt 16 Räumlichkeiten zur Verfügung. Darunter auch vier Säle, die nach Bremer oder Bremerhavener Persönlichkeiten benannt sind. Der Hanse Saal fasst als größter Raum mit Bestuhlung 1.300 Personen und hält 300 zusätzliche Plätze auf der Empore vor. Dank der großen Bühne, moderner Licht- und Tontechnik und der zu öffnenden Wand in Richtung Foyer kann er vielseitig eingesetzt werden, auch zur Platzierung von Ständen. Insgesamt bietet das Congress Centrum auf diese Weise rund 800 Quadratmeter netto Ausstellungsfläche. Der benachbarte ovale Kaisen Saal für rund 450 Personen kommt zwar ohne Tageslicht aus, hat dafür aber ein raffiniertes Lichtkonzept in Decke und Wänden.

Jeder Saal ist anders designt – das trifft auch auf die sieben Salons zu, die für 70 bis 100 Personen in Reihenbestuhlung konzipiert sind. Mehr Platz bieten die an den Außenseiten liegenden Säle Focke-Wulf und Lloyd. Weitere vier Gruppenräume und eine großzügige Lounge befinden sich im Obergeschoss.

Die direkt angeschlossene ÖVB-Arena wurde 2005 auf eine Kapazität von maximal 14.000 Besuchern vergrößert, um konkurrenzfähig zu Hamburg und Hannover zu sein. Rund 8.500 Personen finden Platz auf den Rängen. Für Gala-Dinner fasst sie immerhin noch 2.000 Teilnehmende und weitere 300 Personen im Foyer.

In der Regel ist die ÖVB-Arena Austragungsort von Konzerten, Sportevents und anderen Shows. Aber die wandlungsfähige Multifunktionshalle kann dank ihrer 77 Meter Länge und 20 Meter Höhe auch für Messen und Kongresse genutzt werden.

Wer unter sich bleiben will, lädt Gäste in die acht verglasten Logen für je 20 Personen. Dank eigenem Eingang, Catering und separater Garderobe lässt sich hier bei stattfindenden Events ein exklusiver Rahmen schaffen. Die Verglasung aller Logen kann geöffnet werden, sodass ein freier Blick auf die Bühne möglich ist.

Überseestadt: Neuer Stadtteil in alten Hafenrevieren

Das Bremer Hafengeschehen hat sich schon vor Jahrzehnten mit der Entwicklung der Containerschifffahrt an die Küste nach Bremerhaven verlagert. Am seeschifftiefen Wasser gelegen bietet die 60 Kilometer entfernte Seestadt beste Bedingungen für den Containerumschlag und gehört zu den führenden Autodrehscheiben Europas.

Der Hafen direkt in Bremen verlor über die letzten Jahrzehnte zwar an Bedeutung, aber neben den vielen Neuansiedlungen gibt es eine Vielzahl von Unternehmen – vorwiegend aus der Hafenwirtschaft, der Logistik, der Produktion und der Nahrungs- und Genussmittelindustrie –, die bereits seit mehreren Generationen hier ansässig waren oder noch sind. Dazu zählen Kellogg‘s, Becks-Bier, Kraft Foods (heute Mondelez International) genauso wie Deutschlands älteste Silbermanufaktur Koch & Bergfeld, die u. a. die DFB- und Champions-League-Pokale herstellt.

Nun zieht im Hafengebiet neues Leben ein. Denn bereits 2003 wurde vom Bremer Senat ein Masterplan verabschiedet, das frühere Hafenrevier mit seinen alten Speichergebäuden, Schuppen, Silos und Lagerhallen entsprechend umzuwandeln. Mit der Überseestadt entsteht bis 2030 ein komplett neues Stadtviertel, das direkt an die Innenstadt anschließt. Das Entwicklungskonzept sieht auf einer Fläche von 300 Hektar entlang der Weser gastronomische Einrichtungen, Hotels, Wohnungen, Einzelhandel, Veranstaltungslocations sowie Freizeit- und Kultureinrichtungen vor. Am Ende sollen insgesamt 12.000 Menschen in der Überseestadt leben, bis 2021 waren es bereits rund 4.000. Auch einige Hotels wie Steigenberger, Innside Melia oder Moxy sowie das GOP Varieté-Theater Bremen gehören zur bereits vorhandenen Infrastruktur. In deren näherer Umgebung finden sich verschiedene Eventlocations, die dank einiger Bootsanlegestellen teilweise auch per Schiff angesteuert werden können.

Alles außer langweilig: Alte Werft und Garage

In einer vollständig mit Möbeln und Technik ausgestatteten Alten Werft wartet ein bunter Mix auf Veranstalter. Die große Fläche ist geschickt unterteilt und bietet u. a. einen Konferenzbereich für etwa 300 Personen. Maximal 750 Personen fasst die ehemalige Werfthalle der Atlas-Werke AG in Gänze. „Von Tanzveranstaltung bis Vortrag kann in der Alten Werft alles stattfinden“, erklärt Rainer Knüppel von der Joke Event AG beim Rundgang. Und tatsächlich eignet sich die 165 Meter lange und 18 Meter hohe Eventhalle für Tagungen, Konferenzen und Messen genauso wie für Gala-Dinner. Dabei kann der bestuhlte Bereich mit Bühne, Ton-, Licht- und Medientechnik ausgestattet werden, die digitale und hybride Events ebenso möglich macht. Und auch für alle anderen Abteilungen gibt es passendes Personal.

Die Ausstattung ist eine kreative Mischung aus Altem und Neuem: recycelte Paletten, mehrere Bars, Baugerüste, Schiffscontainer für die Essensausgabe, Kaffeesäcke an den Wänden, Hochbeete und Kunststoff-Tanks als beleuchtete Raumteiler. In Lounge-Ecken mit dicken Ledersofas, Sesseln und Kicker-Tischen lassen sich Gespräche in Ruhe fortsetzen. Mittendrin die unter Denkmalschutz gestellte älteste Würstchenbude Bremens.

Wem die Werfthalle zu groß ist oder wer mehr Möglichkeiten fürs Abend­event sucht, geht in die Garage. Die neue Pop-up-Eventlocation für maximal 180 Personen wurde im September auf dem Gelände der Alten Werft eröffnet. Die Inneneinrichtung ist ein Designmix zum Thema Auto, Reifen, Reisen und Mobilität. Passend dazu wird das Essen auch standesgemäß aus einem original Airstream-Wohnwagen Baujahr 1970 serviert.

Blick auf den Europahafen: Hudson Eventloft

Per Fahrstuhl gelangt man ins Obergeschoss des historischen Speichers 1, der zu den bedeutenden Bremer Bauwerken gehört und nach seiner vollständigen Entkernung unter Denkmalschutz gestellt wurde. Hier befindet sich mit dem Hudson Eventloft eine Location für Business-Events oder Abendprogramme mit Bestuhlung für bis zu 400 Personen. Auf 1.200 Quadratmetern stehen dafür unterschiedlich große Räumlichkeiten zur Verfügung.

Das Herzstück ist das Eventloft mit Kronleuchtern, hohen Decken, großen Fenstern und zentraler Bar für maximal 440 Gäste. Aus dem von Säulen getragenen Raum blickt man direkt auf den Europahafen. Für Partys und lockere Gespräche eignet sich der benachbarte Clubraum mit DJ-Areal und eigener Sound- und Lichtanlage.

Schuppen Eins: Tagen im Mobileum

Der Schuppen Eins macht sowohl Hafen- als auch Automobilgeschichte erlebbar. Im ehemaligen Stückgutumschlagschuppen befindet sich mit dem „Mobileum“ das ganztags geöffnete Oldtimerzentrum der Überseestadt, welches für kleine und große Events gebucht werden kann. Neben gläsernen Werkstätten, Shops, einem Oldtimer-Klassikerzentrum und verschiedenen Dienstleistungen gibt es Veranstaltungsflächen von 120 bis 1.200 Quadratmetern. Dazu gehört auch der durchgehende, überdachte Boulevard, der samt angrenzendem Foyer als Flaniermeile angelegt ist. Meetings und Seminare können im zentral gelegenen Raum Eins zwischen Boulevard und Hafenpromenade stattfinden. Passend zum Motto des Hauses dienen Ölfässer und Paletten als Stehtische. Die hauseigene Gastronomie sorgt für das leibliche Wohl.

Direkt vor Ort oder in der unmittelbaren Umgebung lassen sich Rahmenprogramme wie Oldtimer-Fahrten, Rallyes, Hafen-Revue-Theater oder Jahrmarktspiele der 50er-Jahre organisieren.

Energetische Veranstaltungen im BLG-Forum

Die Bremer Lagerhaus Gesellschaft (BLG) gehört zu den führenden Logistikfirmen in den bremischen Häfen. Sie ist außerdem die Namensgeberin des neben dem Großmarkt liegenden Veranstaltungszentrums in der Überseestadt. Das historische Gebäude von 1904 war zuständig für die Stromversorgung des Hafens und in der Halle wurden einst Gabelstapler gewaschen und gewartet. Heute befindet sich auf knapp 2.000 Quadratmetern eine wandlungsfähige Multifunktionshalle mit hoher technischer Ausstattung, LED-Lichtanlage und neun Metern Deckenhöhe. Die weitgehend stützenfreie Halle mit zahlreichen Hängepunkten in der Dachkonstruktion, Lkw-Rolltoren und hoher Bodenbelastung hat sich ihren Werkstattcharakter erhalten. Hier finden Ausstellungen, Messen, Konferenzen, Video-Shootings oder dank der guten Akustik auch zahlreiche Konzerte und Musikaufnahmen statt. „Wir sind nicht nur logistisch die Kirsche auf dem Pudding – nämlich genau in der Mitte der Überseestadt –, sondern auch das unglaublichste Opernhaus, das man kennt“, scherzt Ernst Brandt, Veranstaltungsleiter der ELZ.

Für Tagungen und Kongresse werden Kapazitäten von maximal 1.000 Sitzplätzen angeboten. Neben dem Empfangsbereich im Außenfoyer steht ergänzend die Generatorenhalle zur Verfügung, die bei großen Events ebenfalls als Entrée Lounge genutzt werden kann. Ganz neu im Angebot sind Weihnachtsfeiern, bei denen eine fertige Ausstattung mit Tischen, Stühlen, Technik und stimmungsvoller Dekoration angeboten wird und man sich nur noch ums Catering kümmern muss.

Feine Orte für kleinere Events

Neben den großen Eventhallen und Speichern bietet die Überseestadt eine Vielzahl von kleineren, außergewöhnlichen Orten. Dazu zählen u. a. das kleinste Zaubertheater mit Bar und Terrasse und das Loft von Genuss-Event im Speicher I für Showcooking, Teambuilding und Feiern.

Eine exklusive Gästerunde mit bis zu 30 Personen lädt man nach getaner Arbeit zum Aperitif oder Cocktail ins Deck20 des Landmark Towers. Die Sky-Bar steht im Regelfall nur Membern offen, kann aber exklusiv gemietet werden. Über den Dächern der Stadt hat man dank bodentiefer Panoramafenster und rundumlaufendem Außenbalkon einen eindrucksvollen Blick über die Weser und ganz Bremen.

Das GOP Varieté-Theater Bremen empfängt Gäste an spielfreien Tagen gern in der hellen Piano Bar, im Foyer oder auf der Außenterrasse mit Blick auf die Weser. Ergänzend bietet das Restaurant Platz für bis zu 220 Gäste und für die Party im Anschluss kann der Adiamo Club mit seinen 340 Quadratmetern genutzt werden.

Parkhotel: Die Grand Dame von Bremen

Das grüne Aushängeschild Bremens ist der Bürgerpark, der seit seiner Gründung 1866 ausschließlich durch Spenden getragen wird. Mit über 200 Hektar ist er der größte privat finanzierte Stadtpark Deutschlands. Direkt dahinter schließt sich der Stadtwald mit Wiesen und Weiden an. Mitten im Bürgerpark liegt das zum Teil denkmalgeschützte Parkhotel, welches 2019 komplett renoviert wurde und seit wenigen Jahren der 5-Sterne-Hommage Luxury Hotels Collection angehört. Bereits seit 1872 prägt das Parkhotel das Bremer Stadtbild. In den ersten Jahrzehnten noch als Ausflugsrestaurant „Parkhaus“, seit 1956 bis heute als Grand Hotel. Eine Adresse auch für die Prominenz und Bühnenstars, die sich hier auf ihren Auftritt in der nah gelegenen ÖVB-Arena vorbereiten. Besonders beeindruckend ist die historische Kuppelhalle mit Marmorsäulen, Kamin und direktem Ausblick auf den Hollersee sowie Zugang auf die Terrasse. Das darin befindliche Restaurant Kuppelhalle wird auch liebevoll als „Bremer Wohnzimmer“ bezeichnet. Im Café Holler serviert man Produkte der hauseigenen Patisserie, u. a. während einer traditionellen britischen Teezeremonie.

Neben den 172 Zimmern und Suiten sowie zwei Restaurants und Bars stehen historische Räume im Barock-Stil für Veranstaltungen zur Verfügung. Alle Tagungsräume befinden sich auf einer Ebene, haben einen separaten Eingang und lassen sich bei Bedarf teilweise miteinander kombinieren. Der größte Saal mit Holzfußboden kann durch in den Boden absenkbare Wände auf eine Kapazität von 440 Personen in Reihenbestuhlung vergrößert werden.

Der gesamte Veranstaltungsbereich mit hohen Decken und bodentiefen Fenstern wurde 2017 komplett renoviert. Teilweise haben die Räume einen direkten Zugang zur Gartenterrasse. Der weitläufige Hotelgarten bietet sich auch für Empfänge, Barbecues und Rahmenprogramme an.

Hightech-Tagungen bei Mercedes-Benz

Das Mercedes-Benz Werk in Bremen ist mittlerweile der größte Standort der Daimler-Automobilproduktion weltweit und der größte private Arbeitgeber vor Ort. Hier werden bis zu 400.000 Fahrzeuge pro Jahr mit dem Stern auf der Motorhaube produziert. Rund 12.500 Menschen beschäftigt das Großunternehmen im Bremer Stadtteil Sebaldsbrück. Während einer Werksbesichtigung oder Logistikführung kann man hinter die Kulissen der modernen Automobilfabrik blicken und erlebt beim Gang durch die Hallen den Karosserierohbau und die Endmontage einer der Baureihen hautnah. Einige der Gebäude stammen noch aus der Zeit des privaten Autoherstellers Borgward, der 1961 insolvent ging.

Wer mehr Adrenalin und eigenen Fahrspaß bevorzugt, kann auch selbst zum Testfahrer werden. Auf dem Geländewagen-Parcours rund um das Werk befindet sich „The Rock!“. Auf einer Strecke von 936 Metern mit 70 Prozent Steigung und 80 Prozent Gefälle lässt sich unter professioneller Anleitung das eigene Fahrgeschick verbessern. Auch Treppen- und Schrägfahrten bis 35 Grad Querneigung gehören zum Offroad-Fahrspaß. Nichts für schwache Nerven, aber eine gelungene Teambuilding-Aktivität.

„Wir wollen zum einen Markenerlebnisse für Mercedes-Benz schaffen und zum anderen sind wir eins von nur drei Ausliefercentern in Deutschland“, erklärt Peter Gagelmann. Doch im Kundencenter vor den Toren des Werks werden nicht nur Neuwagen an die stolzen Besitzer übergeben, sondern auch Veranstaltungsräume angeboten. Im Südflügel wurde 2015 ein neuer Raum mit breiten Fensterfronten und Blick auf den See für maximal 199 Personen eröffnet. Eine digitale Monitorwand, Video-Konferenzanlage, Headsets und weitere Tagungstechnik für hybride Events sind vorhanden. Am Wochenende und werktags nach 16 Uhr können größere Gruppen die 900 Quadratmeter große Übergabehalle nutzen. Messen, Empfänge oder Tanzveranstaltungen sind hier ebenfalls möglich. Auf dem Gelände finden sich weitere möblierte Räume wie ein Kino, ein Konferenzraum für zwölf Personen und ein Tagungsraum mitten in der Produktionshalle, in der die SL-Reihe von Hand gefertigt wird. Die gastronomische Versorgung wird in biozertifizierter Qualität von der Atlantic-Hotelgruppe übernommen, die aus Bremen stammt und hier inzwischen sechs Häuser betreibt.

Historische Räume im Zentrum

Beim Gang durch die Altstadt, vorbei am Dom, am Bremer Rathaus von 1405 mit seiner beeindruckenden Weser-Renaissance-Fassade und der berühmten Bronzeplastik der Bremer Stadtmusikanten, offenbart sich der historische Schatz Bremens. Einen anderen Schatz beherbergt der Bremer Ratskeller in Form von edlen Weinen. Mit 148 Fässern und rund 265.000 Flaschen soll hier das weltweit größte Sortiment deutscher Qualitäts- und Prädikatsweine lagern. Seit 2004 steht das Rathaus samt seinem „köstlichen Fundament“ und der Roland-Statue auf der UNESCO-Welterbeliste. Im Rahmen einer Führung können die Kellergewölbe besichtigt werden.

Auch im gastronomischen Teil des Ratskellers atmet man Geschichte zwischen holzvertäfelten Wänden. Mit seinen großen Räumlichkeiten bietet er Platz für bis zu 580 Personen – aufgeteilt auf Bacchuskeller, Senatszimmer, Historische Halle, Hauffsaal und Zunftstube. Diskret und ungestört sitzt man in den Priölken (plattdeutsch für „Laube“ oder „kleines freundliches Zimmer“), sechs Séparées an der Südseite des Ratskellers für je fünf Personen. Schon früher fanden hier Vertragsverhandlungen und besonders wichtige Gespräche statt.

Deutlich jünger sind die Gebäude der Böttcherstraße, die als Gesamtkunstwerk aus Backstein und Art déco in den 1920er-Jahren entstand. Mittendrin wartet das Radisson Blu-Hotel neben 235 Zimmern und Suiten mit einem großzügigen Tagungsbereich auf. Darunter der außergewöhnliche Himmelssaal im Haus Atlantis, welcher um 1930 erbaut wurde. Mit seinem gewölbten Dach und den blauen und weißen Glasbausteinen wirkt er zwar klerikal, ist aber einer in Stein gebauten Atlantis-Utopie nachempfunden. Demnach sei Atlantis in der Nordsee zu finden. Maximal 120 Personen können hier in besonderer Atmosphäre tagen.

Von Bürgern für Bürger: Kunsthalle Bremen

Die Bremer engagieren sich traditionell für ihre Stadt und zeigen so Verantwortung. Auch die stetig wachsende Zahl der Stiftungen belegt dies: Mit über 300 Einrichtungen liegt das Land Bremen bundesweit in Sachen Stiftungsdichte an zweiter Stelle. Im Jahr 2023 feiert der Kunstverein in Bremen – mit über 10.000 Mitgliedern zweitgrößter Verein der Stadt – bereits sein 200-jähriges Bestehen. Private Kunstsammler und Mäzene erbauten vor rund 170 Jahren unweit des Bremer Marktplatzes mit der Kunsthalle Bremen das erste eigenständige Haus für eine bürgerliche Sammlung in Deutschland. Noch heute ist der Verein privater Träger des Museums, welches 50 Prozent seines Einkommens aus Privatvermögen generiert. Darauf, und auf die vielfältige Sammlung, welche Kunstwerke aus acht Jahrhunderten umspannt, ist man vor Ort sehr stolz.

„Wir sind käuflich und müssen käuflich sein“, erklärt Stefan Schnier, Geschäftsführer der Kunsthalle Bremen, mit einem Schmunzeln. „Daher vermieten wir auch Veranstaltungsflächen, wobei der Caterer frei gewählt werden kann.“ Neben einem klassischen Vortragsraum für 150 Personen in Reihe mit Bühne, Rednerpult und Mikro gibt es einen schönen großen Saal im Herzen der Kunsthalle. Vom gesetzten Essen für 80 Personen bis zu Empfängen oder Partys für bis zu 200 Personen an Stehtischen ist alles möglich. Inszeniert werden Events hier vor einem bunten, panoramaartigen Wandbild der amerikanischen Künstlerin Sarah Morris, auf Wunsch mit viel farbigem Licht. Daneben können auch die Räume der Dauerausstellung genutzt werden.

Weitere Flächen sind das Südfoyer für 180 Personen mit separatem Eingangsbereich auf der Rückseite der Kunsthalle und zwei Seminarräume für je 20 Personen, in denen verschiedene Workshops gebucht werden können. Natürlich sind Führungen durch die Ausstellung mit 3.000 Gemälden und Skulpturen sowie 2.000 Werken auf Papier beliebte Programmpunkte.

Industriecharme am Fluss: Umgedrehte Kommode

Direkt an der Weser in einem ehemaligen Wasserturm befindet sich eine weitere Bremer Eventlocation. Die umgedrehte Kommode erhielt ihren Spitznamen, weil der Wasserturm auf dem Dach früher mit Türmchen gekrönt war, die heute nur noch im Ansatz zu sehen sind. Drehte man das Gebäude im Geiste um, war es eine Kommode, die auf Füßen steht.

Der Turm aus dem Jahr 1873 im neugotischen Stil diente einst zur allgemeinen Wasserversorgung Bremens. Das Wasser kam zunächst aus der Weser, wurde gefiltert und gereinigt und schließlich nach oben in die beiden Tanks gepumpt, die ein Fassungsvermögen von 1.700 Kubikmetern besitzen und bis heute im Wasserturm verblieben sind. Nachdem 2008 das letzte Wasser feierlich abgelassen worden war, stand das denkmalgeschützte Gebäude etliche Jahre leer.

Nach einem Umbau zur Event-Location mit reichlich Industriecharme erwartet Veranstalter jetzt auf 250 Quadratmetern eine Mischung aus Bar, Bistro mit offener Küche und Lounge. Bis zu 130 Personen können hier konferieren, tagen, feiern oder auch zusammen kochen. Einzig die Lautstärkenregelung gilt es aus Rücksicht auf die Nachbarn zu beachten, weswegen laute Partys untersagt sind.

Maritimer Ausklang an Bord

Der frühere Innenstadthafen, die Schlachte, geht auf den niederdeutschen Begriff „slait“ für schlagen zurück und verweist auf die eingeschlagenen Holzpfähle am Weserufer, an denen die Schiffe und Boote der Kaufleute festmachten. Auf der heutigen Weserpromenade weht noch immer der Hauch vergangener Zeiten, als Schiffe aus aller Welt anlegten. Die 660 Meter lange Flaniermeile lädt ein zum Spazieren und in ihre zahlreichen Biergärten und Bars. Noch heute liegen hier Klassiker wie die Alexander von Humboldt vor Anker. Das Schiff mit den grünen Segeln ist vielen aus der Beck’s-Bier-Werbung bekannt. Ein optimaler Ausklang in maritimer Atmosphäre.

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